Breckerfeld. Die Zufahrt zu Glör in Breckerfeld soll saniert werden. Es wird diskutiert um Kosten – jetzt plant der MK einen Rückzug. Was das bedeutet:

Es steht da diese Summe im Raum, die für eine Stadt wie Breckerfeld eine gewaltige ist. Dafür – das kann man wohl so sagen – wird einer der schönsten Badeseen im Land und einer der beliebtesten Ausflugsorte der Umgebung noch ein Stück attraktiver.

3 Millionen Euro lautet die Zahl, die aufhorchen lässt. Immerhin 2,1 Millionen fließen wiederum von der Freizeitgesellschaft Glörtalsperre zurück. Die marode Zufahrt zur Talsperre soll endlich ausgebaut werden.

Die Planungen dazu laufen schon seit einer gefühlten Ewigkeit. Und so quälen sich an heißen Sommertagen Autos und zahlreiche Motorräder eine viel zu schmale Buckelpiste hinauf zum Bikertreff und den bereits vor einigen Jahren sanierten und in Teilen neu angelegten Parkplätzen, von denen es nur noch ein Katzensprung bis zum ebenfalls frisch hergerichteten Badestrand ist. Es wird gerungen um verschiedene Varianten und letztlich auch um Kosten, die sich je nach Ausbauvariante unterscheiden.

MK-Kreis will aussteigen

Und als sei das noch nicht genug, droht der Freizeitgesellschaft weiteres Ungemach: Denn der Märkische Kreis, neben dem Regionalverband Ruhr, dem Ennepe-Ruhr-Kreis und den Städten Breckerfeld, Halver und Schalksmühle Anteilseigner, schießt quer. Er will sich nicht an den Kosten beteiligen. Und geht noch einen Schritt weiter: Er will aus der Gesellschaft austreten. Eine entsprechende Vorlage hat der Kreis selbst in den letzten Kreistag eingebracht. „Noch aber ist nichts entschieden“, betont eine Sprecherin, „im Struktur und Wirtschaftsausschuss soll erneut beraten werden.“

Die marode Zufahrt zur Glör soll endlich saniert werden.
Die marode Zufahrt zur Glör soll endlich saniert werden. © WP | Michael Kleinrensing

Dennoch ein Ansinnen, das speziell in Breckerfeld auf wenig Verständnis stößt. „Im Gegensatz zu Hagen hat der MK-Kreis ja sogar zwei Anrainerkommunen“, so Bürgermeister André Dahlhaus, der damit gleichzeitig auf den erst vor einigen Jahren erfolgten Rückzug der Volmestadt blickt. „Mit der Direktorin des Regionalverbands Ruhr und dem Landrat des EN-Kreises haben wir noch einen gemeinsamen Termin in Lüdenscheid. Wir haben die Hoffnung, dass der Märkische Kreis doch noch Mitglied bleibt.“

Gesamtprojekt ist nicht gefährdet

Gleich wie sich der Märkische Kreis letztlich entscheidet: Die Sanierung der Zufahrt stünde potenziell im nächsten Jahr an. Während sich der Breckerfelder Rat einst für einen Vollausbau der Straße ausgesprochen hat, hat man sich nach nochmaligen Prüfungen und weiteren Bodengutachten für eine andere Variante entschieden. Und zwar für einen Kompromiss: „Zur Auswahl standen immer mehrere Varianten, entschieden wurde sich nun für einen Teilausbau.

Heißt: Die Standsicherheit der gesamten Straße wird wiederhergestellt, außerdem werden die vier Ausweichstellen qualifiziert sowie die Serpentine am Haus Glörtal ausgebaut“, sagt Doreen Gössinger, Geschäftsführerin der Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre. Jetzt warte man auf die entsprechenden Beschlüsse der Gesellschafter zu der Vorlage.

Einige davon liegen vor. Andere stehen noch aus – wie der vom Märkischen Kreis, der ja austreten will. Von der Entscheidung ist nun abhängig, wie schnell es mit dem Projekt weitergehen kann. Dass es weiter geht, stehe aber fest: „Dadurch wird nicht das gesamte Projekt gefährdet“, betont Gössinger gegenüber dieser Zeitung. Lediglich der Baustart könne sich durch die länger dauernde Beschlussfassung verschieben. „Wir wollten das Projekt zum Jahreswechsel ausschreiben und im Herbst 2023 mit den Arbeiten starten. Da müssen wir jetzt schauen, ob das noch klappt – es steht und fällt mit der Entscheidung der Gesellschafterversammlung und des Kreistags.“

Pläne für Glaskuppel werden vorangetrieben

Immerhin eine gute Nachricht gibt es aber: Unabhängig vom Projekt Glörstraße werden parallel die Planungen für ein weiteres Projekt vorangetrieben – der Bau einer Glaskuppel über die Terrasse von Haus Glörtal (wir berichteten). Die Kuppel soll den Außenbereich umschließen und eine wetterunabhängige Bewirtung der Gäste auch im Freien möglich machen. Die Besonderheit: Das Dach kann bei schönem Wetter geöffnet werden. „Wir arbeiten weiter an der Idee und es hat schon mehrere Gespräche dazu gegeben. Die Planung sieht vor, dass wir nächstes Jahr im Herbst in die Umsetzung starten können“, sagt Gössinger.