Breckerfeld. Die Terrasse am Haus Glörtal soll überdacht werden: Dadurch entstehen 130 Quadratmeter mehr Platz für eine ganzjährige Bewirtung.
Keinen Tag hat Jochen Bernsdorf seine Entscheidung bereut, das Haus Glörtal zu übernehmen. Und das, obwohl die Eröffnung zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt kam. Coronabedingt blieben die Türen für lange Zeit zu. Mittlerweile aber ist die Auslastung gut – und der Betrieb nimmt nach den Lockdowns wieder deutlich an Fahrt auf. „Unter der Woche haben wir abends teilweise eine 80-prozentige Auslastung, am Wochenende 90 Prozent oder mehr“, sagt Bernsdorf.
Jetzt aber steigt vor allem die Vorfreude auf die kommende Saison. „Wenn alles gut läuft, dann ist die Terrasse außen vielleicht im nächsten Frühjahr schon überdacht“, hofft der Gastronom. Eine Art Glaskuppel soll den Außenbereich dann umschließen und eine wetterunabhängige Bewirtung der Gäste auch im Freien möglich machen. Die Besonderheit: Das Dach kann bei schönem Wetter auch geöffnet werden. „Für uns wäre das super“, sagt Bernsdorf.
Wetterunabhängige Bewirtung
„Die Überdachung der Terrasse entstand im Prozess der Suche nach eine Alternative zum geplanten und aus Kostengründen wieder verworfenen Anbau am Haus Glörtal“, sagt Doreen Gössinger, Geschäftsführerin der Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre. „Die bestehende Terrasse als Erweiterung zu überbauen, würde bei einem Aufbau auf dem Bestand Kosten für Fundamente und Aufständerung sparen. Der freie Blick von der Terrasse in die Natur, der helle und nach Abbau des Zeltes unverbaute Gastraum und die Lage hoch über dem See sind ein großer Standortvorteil.“
Der Ausbau der Terrasse mit einem leichten Glas-Überbau wurde bereits in der Gesellschafterversammlung der Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH vorgestellt; „dies würde die bestehende Gastronomiefläche ganzjährig verdoppeln (Terrasse derzeit circa 130 Quadratmeter)“, so Gössinger weiter. Bedeutet konkret: Auch eine Nutzung für Gesellschaften bei gleichzeitiger Nutzung der Gastronomie durch andere Gäste wäre dann umsetzbar, „wir könnten also Besucher bewirten, selbst wenn beispielsweise ein Geburtstag stattfindet – und die Räume voneinander abtrennen“, gibt Bernsdorf Einblicke.
Kontrast zur historischen Architektur
Der Glasbau soll als moderner Kontrast zur historischen Architektur errichtet werden. Die Wände und das Dach sollen großzügig zu öffnen sein, um ein sommerliches Aufheizen zu verhindern. „Ebenso sollen Verschattungselemente den sommerlichen Wärmeschutz gewährleisten“, so Gössinger. Die Pläne seien bereits sehr konkret.
Mit Blick auf die Umsetzung kann die Geschäftsführerin aktuell nur so viel sagen: „Es ist angestrebt, das Projekt im Jahr 2022 umzusetzen. Allerdings wollen wir außerhalb der Hauptsaison bauen, um die Einschränkungen des Gastronomiebetriebes, die die baulichen Maßnahmen zwangsläufig mit sich bringen, so gering wie möglich zu halten.“ Die grobe Kostenplanung liege wesentlich unter den Kosten für den ursprünglich geplanten Anbau. Allerdings liegen die endgültigen Zahlen noch nicht vor. Der Regionalverband Ruhr, der auch Eigentümer des Hauses Glörtal ist und Hauptgesellschafter der FSG, hat sich bereit erklärt, bis zu einer Höchstgrenze die Maßnahme zu finanzieren.
Dringend neues Personal gesucht
Derweil läuft der Betrieb am Haus Glörtal weiter. „Allerdings suchen wir dringend neues Servicepersonal“, so Bernsdorf. Das sei aber kein Problem, welches ausschließlich Breckerfeld treffe: „In der Gastronomie ist das schon lange ein Problem. Nach Corona aber leider umso mehr.“ Dennoch: Am Haus Glörtal blickt man optimistisch in die Zukunft. Weil es gut läuft. Weil investiert wird. Weil es ein Standort mit Zukunft ist – so ist Bernsdorf überzeugt. Er will auch auf neue Angebote setzen; und künftig auch Veranstaltungen im Haus Glörtal bei sich anbieten – wie am morgigen Sonntag ein Frühschoppen und Live-Musik mit Christian Breddermann im Kastaniengarten.