Breckerfeld. Ein Geoinstitut soll eine neue Variante für den Ausbau der Glörstraße prüfen – sie schließt eine Verbreiterung der Fahrbahn komplett aus.

Aus 1,1 Millionen wurden 3,7 Millionen – und damit fing die Diskussion um den Ausbau der Glörstraße an. War man zunächst fest davon ausgegangen, die Straße voll auszubauen (und im gleichen Zug zu verbreitern), liegen nun drei Optionen auf dem Tisch, die von einer einfachen Fahrbahnsanierung (Variante 1/460.000 Euro) über einen Teilausbau (Variante 2/1,86 Millionen) bis hin zum Vollausbau (Variante 3/3,7 Millionen) reichen.

„Eine abschließende Entscheidung ist immer noch nicht gefallen“, betont Doreen Gössinger, Geschäftsführerin der Freizeitgesellschaft Glörtalsperre, dass es sich um einen komplizierten und vor allem langwierigen Planungsprozess handele. Vielmehr solle nun eine neue Variante geprüft werden.

Ausbau der Glörstraße: Haftungsrisiko ist ein Problem

„Es handelt sich dabei sozusagen um eine Erweiterung der Variante 1. Nun soll geprüft werden, wie hoch die Kosten wären, wenn man nicht nur die gesamte Fahrbahn erneuern würde – sondern im gleichen Zug auch die Standsicherheit ordnungsgemäß wiederherstellen würde“, so Gössinger weiter. Dazu soll ein Geoinstitut erneut Bohrungen durchführen und anschließend eine Kostenschätzung vorlegen.

Die marode Glörstraße muss saniert werden.
Die marode Glörstraße muss saniert werden. © WP | Michael Kleinrensing

Was diese Variante allerdings ausschließt: die – zumindest aus Breckerfeld lang ersehnte – Verbreiterung der Fahrbahn und somit eine Entschärfung der Situationen im Begegnungsverkehr und eine Entschärfung der Kurvensituation. „Die wäre in dieser Variante nicht vorgesehen“, bestätigt Doreen Gössinger der Redaktion.

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Hintergrund für diesen Richtungswechsel ist unter anderem, dass die Versicherung signalisiert habe, das Haftungsrisiko im Fall des Falles nicht komplett zu übernehmen – sollte es nach einem Teilausbau beispielsweise zu Erdrutschen kommen.

Das zumindest ist möglich, hatte zuletzt das beauftragte Geoinstitut nach einem Gutachten bescheinigt: „Die Felsschicht befindet sich erst in etwa drei Metern Tiefe. Darüber befindet sich unverdichtetes Bodenmaterial. Die Verformungen werden mit der Zeit größer, es werden sich Risse bilden. Im schlimmsten Fall könnte es irgendwann zu Rutschungen kommen“, betonte Dr. Ulrich Höfer vom Geotechnik-Institut Dr. Höfer in der politischen Vorberatung mit Blick auf den miserablen Straßenzustand.

Glörstraße in Breckerfeld: Politik soll neu beraten

Die Stadt Breckerfeld hatte bereits nach den ersten politischen Sitzungen signalisiert, ganz klar einen Vollausbau der Straße zum beliebten Freizeitgebiet zu favorisieren – und auch dementsprechend höhere Kosten tragen zu wollen – auch wenn bislang keine Mittel im Haushalt eingestellt sind. Schließlich lockt die Glörtalsperre Besucher auch über die Stadtgrenzen hinaus.

„Wir müssen jetzt die neuen Untersuchungen abwarten. Die Ergebnisse sollen dann noch einmal der Politik vorgestellt werden“, zeichnet Doreen Gössinger den weiteren Verlauf auf. „Und erst nach diesen Beratungen und Beschlussfassungen wird eine abschließende Entscheidung getroffen.“ Bis also ein Ausbau der Glörstraße, in welcher Variante dann auch immer, tatsächlich starten kann, wird es noch ein wenig dauern.