Vorhalle. Ein historischer Marsch, eine Investition der Superlative in Hagen: Die Firma Dörken hat ihr neues Kompetenzzentrum offiziell eröffnet.
Der Marsch der 100 dürfte in die lokale Industriegeschichte von Hagen eingehen. 100 Mitarbeiter der Firma Dörken waren es nämlich, die sich am Donnerstag zu Fuß vom Stammsitz des Werkes in Herdecke auf den Weg nach Vorhalle machten, wo das renommierte Unternehmen ein neues Kompetenzzentrum für die Produktion von Folien (Competence Center Membranes) eröffnet hat. „Von hier aus werden wir mit neuen Technologien in neue Märkte vordringen, eine Kultur der Veränderung vorantreiben und den Standort Vorhalle zum führenden Kompetenzcenter für Baufolienintelligenz in Europa machen“, kündigte Dörken-Vorstand Thorsten Koch an.
Tatsächlich handelt es sich um eine Firmenverlagerung der Superlative. Rund 50 Millionen Euro steckte Dörken bislang in die Entwicklung des Standortes an der Brüninghausstraße, die 1999 mit der Produktion von Grundmauerschutzfolien begann. 2015 wurde die Spinnvliesanlage in Betrieb genommen, in diesem Jahr folgte das Membran-Zentrum. „Das Gelände ist jetzt komplett erschlossen, allerdings haben wir hier noch Erweiterungsmöglichkeiten“, so Christian Harste, technischer Geschäftsführer.
250 Dörken-Mitarbeiter in Vorhalle
Waren vor vier Jahren noch rund 80 Mitarbeiter in Vorhalle tätig, sind es inzwischen 250. Zu ihnen gehört Projektmanager Thorben Stein (36), der im „Supply chain management“ für die gesamte Lieferkette vom Einkauf bis zum Versand mitverantwortlich ist. Der Hagener ist angetan von der neuen Umgebung: „Hier können wir als Team perfekt zusammenarbeiten.“
Bei der Gestaltung des Firmengeländes hat Dörken nicht zuletzt das Wohlergehen seiner Mitarbeiter im Auge gehabt. Bei schönem Wetter können sie sich im begrünten Innenhof treffen und unter freiem Himmel zusammenarbeiten – das WLAN-Netzwerk reicht bis nach draußen.
Moderne, kommunikative Arbeitsumgebung
Innen erwartet die Mitarbeiter eine moderne, kommunikative Arbeitsumgebung, in der die Beschäftigten aus Produktion und aus Verwaltung ständig aufeinandertreffen, sich auf kurzem Wege austauschen und im Bistro oder im Außenbereich gemeinsam Pause machen. „Wir stellen die Menschen und ihr Knowhow ins Zentrum. Wir möchten ihnen eine Umgebung bieten, in der sie kreativ sein können“, so Vorstand Koch. „Das kann nur erreicht werden, wenn man Perspektiven öffnet, Zusammenarbeit und Agilität ermöglicht und Raum bietet, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter miteinander kommunizieren, sich aber auch zurückziehen können.“
Zwar hat nach wie vor jeder seinen persönlichen Arbeitsplatz an der Maschine oder am Schreibtisch, doch darüber hinaus gibt es viele „Working Spaces“, die flexibel genutzt werden können: Teambereiche, Besprechungsräume, Besprechungszonen – auch im Bistro – und so genannte „Think Tanks“. Das sind Bereiche, die modular gebildet werden können und so abgetrennte Zonen für eine Person oder ganze Teams bieten.
Das sagt Hagens Oberbürgermeister
Auch Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz, der mit seiner Herdecker Kollegin Katja Strauss-Köster am Marsch der 100 teilgenommen hatte, zeigte sich hochgestimmt: „Wenn man hier um die Ecke kommt – das ist schon cool. Man sieht sofort, dass sich die Menschen hier, wo sie arbeiten, auch wohlfühlen sollen.“
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Als Verwaltungschef von Hagen wisse er, was Strukturwandel und Arbeitsplatzabbau bedeuteten: „Umso stolzer macht mich die mutige unternehmerische Entscheidung, die Dörken hier getroffen hat.“
Kultur der Veränderung
Dörken will in Vorhalle zeigen, wie ein industrieller Produktionsbetrieb sich erfolgreich der Kultur der Veränderung stellt. „Die neue Technologie begeistert mich“, berichtet Joy Haagmann (27), die als Anlagenfachkraft am Automatikwickler dafür verantwortlich ist, dass die Dachfolien in 50 Meter langen Bahnen ordentlich verpackt an den Fachgroßhandel für Dachdecker versandt werden können.
Und so verkörperte der Marsch der 100 eine Eigenschaft, die das 130 Jahre alte Unternehmen in die Zukunft tragen soll: Aufbruchstimmung.