Hohenlimburg. Bewährte Händler und eine Premiere sollen zum Bauernmarkt Hohenlimburg locken. Pandemie und Preise gehen nicht spurlos an dem Konzept vorbei.
Am Wochenende werden in der Fußgängerzone wieder Stände für den Bauernmarkt aufgebaut. Lebensmittel direkt von den Erzeugern aus der Region, dieses Rezept lockt zuverlässig einen festen Kundenstamm an – doch Pandemie und steigende Preise machen dem Konzept zu schaffen. Es seien weniger Bauernmärkte terminiert als in den Vorjahren, berichtet Jörg Geisler, Geschäftsführer vom Bauernmarktverein Ennepe-Ruhr/Hagen.
In der Pandemie seien einige Händler auf der Strecke geblieben, dazu kommen nun die steigenden Preise. „Wir haben zum Beispiel das Problem, Holzofenbäcker für unsere Märkte zu bekommen“, sagt Geisler, „das Bäckerhandwerk hat zu kämpfen.“ Ähnlich sei es bei Fleisch und Wurstwaren, wo die Preise für die Erzeuger ebenfalls gestiegen sind. „Dazu kommt dann die teure Logistik für die Märkte.“
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Unverändert dagegen bisher das Bewusstsein vieler Kunden für regionale Lebensmittel. Eine Klientel, die sich auch von höheren Preisen nicht abschrecken und sich Wurst und Käse mehr kosten lässt als beim Supermarkt nebenan. „Natürlich sind unsere Preise höher als beim Discounter, dahinter steckt eine andere Arbeit“, sagt Geisler. „Es gibt aber viele Leute, die weiter darauf Wert legen, trotz aller Krisen, die gerade so herrschen.“
Von Wurst bis Honig
In Hohenlimburg ist der Bauernmarkt seit Jahren etabliert, findet immer im Frühling und Herbst statt. Für die nächste Auflage am kommenden Wochenende, 8. und 9. Oktober, hoffen die Organisatoren um Bauernverein und Händler der Werbegemeinschaft wieder auf viele Besucher. Insgesamt 23 Stände sind für die Fußgängerzone angekündigt. Das Angebot reicht von Hausmacher Wurst über Eis, Honig und Kaffee bis zu Körnerkissen, Strickwaren und Hundeaccessoires. Die geplanten Stände mit Obst und Gemüse sowie Fisch fallen allerdings aus gesundheitlichen und technischen Gründen aus.
Kein Fisch- und Obsthändler
Kulinarisch gibt es auf dem Markt neben Crêpes, Asia-Küche und Currywurst auch Anti-Pasti von Antonio De Simeone, der jüngst eine Pizzeria im Fachwerkhaus Alt Limburg eröffnet hat. Bekannte Gesichter aus Hohenlimburg wie die Rumänienhilfe und die Tiernothilfe „StreetSouls“ sind ebenfalls auf dem Markt vertreten.
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Für den 9. Oktober ist ein verkaufsoffener Sonntag in Hohenlimburg angesetzt, die anliegenden Geschäfte haben also zum Bauernmarkt über das Wochenende geöffnet. Um die Besucher zu unterhalten und den Marktbummel zu ergänzen, hat sich Tanzlehrerin Mona Stöcker mit Straßentheater angekündigt. Als flinker Hase und andere Märchengestalten aus dem Wunderland verkleidet werden Stelzenläufer am Sonntag, 9. Oktober, jeweils um 14 Uhr und 16 Uhr den Bauernmarkt besuchen.
Foto-Ausstellung vom Märchenwald
„Mir liegt Hohenlimburg am Herzen und deshalb will ich mich gerne einbringen, um Leben in die Fußgängerzone zu bringen“, will sie zusätzlich eine Foto-Ausstellung mitbringen: Denn Stöcker ist Pächterin des Märchenwaldes und hat dort bekannte Gesichter aus dem Stadtgebiet zwischen Häuschen und Natur abgelichtet. Die entstandenen Bilder sollen ab Samstag im früheren Eine-Welt-Laden gegenüber der Reformierten Kirche zu sehen sein.
Wenn das Wetter am Wochenende mitspielt, wird es an beiden Tagen des Bauernmarktes außerdem Ponyreiten für Kinder geben, angeboten vom Reiterhof Kockelke in Garenfeld.