Hagen. Der Unternehmerverein in Hagen hat einen 7-Punkte-Plan gegen den Müll aufgestellt. So gibt es unter anderem ein Konzept für die Mittelstraße.
Er erzählt das Beispiel eines Brunnens in der Hagener Fußgängerzone, den er nur den Radkappen-Brunnen nennt. „Drei Monate lang lag eine Radkappe in dem Brunnen“, sagt Christian Isenbeck, „nach drei Monaten habe ich dann mal bei der Stadt angerufen. Am nächsten Tag war die Radkappe verschwunden, der Müll drumherum allerdings nicht.“
Der Müll nervt ihn. Der, der im Brunnen liegt, der rund um das Elbersgelände in der Tuchmacher Straße und dem Grünzug an der Volme herumliegt, wo Christian Isenbeck als Geschäftsführer der Projektgesellschaft Hagenpeg wirkt. Aber auch der in der gesamten Stadt, in der er in so vielen Funktionen umtriebig versucht hat und versucht, Dinge anzustoßen.
80 Mitglieder im Unternehmerverein
Isenbeck ist Vorsitzender des Unternehmervereins, einem Zusammenschluss mit rund 80 Mitgliedern aus der Wirtschaft. Darunter internationale Player wie C.D. Waelzholz ebenso wie jene, die sich auf Hagen und das Umfeld beschränken – wie die Bäckerei Kamp. Und für diese Vereinigung, die – so man auf die Liste der Mitglieder blickt – durchaus Strahl- und Schlagkraft in Hagen hat, hat er jetzt einen Sieben-Punkte-Plan gegen die permanente Vermüllung entwickelt.
„Im Arbeitskreis Innenstadt haben wir uns den Schwerpunkt Stadtsauberkeit auf die Fahnen geschrieben“, sagt Isenbeck, „das Problem ist aus unserer Sicht vielschichtig. Es gibt eine Menge Punkte, bei denen man ansetzen muss.“
Sieben Punkte gegen den Müll in Hagen
1. Restmüllbehälter: „Da gibt es in Hagen ja die unterschiedlichsten Möglichkeiten und Größen“, sagt Isenbeck. „Da blickt keiner mehr durch.“ Was aus Sicht des Arbeitskreises Sinn ergibt: eine Tonne für alle. „Es gibt zahlreiche Nutzer, die lediglich die Kosten im Blick haben, sich für kleine Tonnen und ausgedehnte Abfuhrrhythmen entscheiden. Und wenn der Eimer voll ist, wird der Müll einfach irgendwo entsorgt.“
2. Zuständigkeiten: „Nehmen wir mal das Beispiel der Haltestellen“, sagt Christina Isenbeck. „Da reinigen auf überschaubarer Fläche die Straßenbahn selbst, der Hagener Entsorgungsbetrieb und der Wirtschaftsbetrieb Hagen. Das muss optimiert werden. Es kann doch nicht sein, dass am beispielsweise am Zentralen Omnibusbahnhof drei verschiedene Unternehmen für die Sauberkeit verantwortlich sind.“
Häufigere Leerung von Containern
3. Containerstandorte: „Da liegt der Müll zum Teil in einem Radius von 200 Metern verteilt“, moniert Isenbeck. „Die Abfuhrintervalle müssen da dringend überprüft werden. Erst recht an Standorten, die stark frequentiert sind.“
4. Die Häuserfronten: „Immer wieder wird Müll, der vor Wohnhäusern abgelegt wird, auf Kosten der Allgemeinheit durch den HEB entsorgt“, sagt Isenbeck, „da müssten letztlich die Immobilienbesitzer zur Kasse gebeten werden.“
Modellprojekt saubere Mittelstraße
5. Reinigungskräfte: „Management für die Straße“ ist ein Modellprojekt des Unternehmervereins überschrieben. Starten soll es in Zusammenarbeit mit Hagen-Wirtschaftsförderung in der Mittelstraße. „Wir planen, Reinigungskräfte einzustellen, die man quasi mieten kann“, sagt Isenbeck, „sie können dann auf bestimmten Abschnitten dafür sorgen, dass es wirklich sauber ist.“ Auftakt: Mittelstraße.
6. Müllmelder: Der sei viel zu wenig bekannt. „Aber“, sagt Isenbeck, „der funktioniert richtig gut. Ich bin selbst häufig mit dem Fahrrad unterwegs, mache Fotos per Handy und schicke sie ab. In kurzer Zeit wird der Müll dann beseitigt.“ Dieses Angebot – so Isenbeck – müssten noch viel mehr Hagener nutzen.
Andere Reinigungszeiten
7. Reinigungszeiten bei Großveranstaltungen an Wochenenden: Die müssten, so Isenbeck, dringend angepasst werden. „Beim Weihnachtsmarkt beispielsweise wird um 12 Uhr gereinigt. Da haben die Stände aber bereits ab 11 Uhr geöffnet. Das passt doch nicht.“