Hohenlimburg. Seit Jahren plant das Injoy den Bau einer neuen Fitness- und Wellnessanlage am Kirchenberg. Nun wurde das Projekt gestoppt. Die Hintergründe:
Das Injoy begräbt die Pläne für den Bau einer neuen Fitnessanlage am Kirchenberg. Wegen steigender Baukosten stand das Projekt, das der Hoffnungsschimmer für die Brachfläche des ehemaligen Freibades war, schon länger auf dem Prüfstand. Einen neuen Anlauf für das Projekt Neubau in den kommenden Jahren wollen die Planer jedoch nicht ausschließen.
Planung läuft seit 2014
Rückblick: Auf dem Gelände des ehemaligen Kirchenberg-Freibades sollte, wie mehrfach berichtet, auf rund 30.000 Quadratmetern eine moderne Fitness- und Wellnessanlage entstehen. Der 2017 verstorbene Unternehmer Erich Berlet hatte den Hohenlimburgern vor acht Jahren den Bau der deutschlandweit einzigartigen Anlage angekündigt.
Umzug des Injoy anvisiert
Mit Thorsten Kielmann, Betreiber des Fitness- und Gesundheitszentrums Injoy an der Färberstraße, gewann er einen fachkundigen Partner, der seine Kompetenz schon damals in die Planungen einbringen sollte und seither eingebracht hat. Idee war, langfristig mit dem Injoy-Fitnesscenter von der Färberstraße in den Neubau am Kirchenberg umzuziehen.
Baukosten gestiegen
Nun rückt Kielmann angesichts der wirtschaftlichen Großwetterlage von den Plänen ab: „Die drastischen Kostensteigerungen in Verbindung mit teilweise nicht kalkulierbaren Lieferengpässen haben mich dazu gezwungen, diesen Schritt jetzt zu entscheiden“, schildert der Injoy-Chef die Hintergründe für den Entschluss. „Dazu kommen die immensen Kostensteigerungen im Energiesektor und weiterhin große Unsicherheiten bezüglich Pandemie und deren Auswirkungen auf unser Geschäft.“
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Weniger Mitglieder
So konnte das Fitnesscenter an der Färberstraße den Aderlass an Mitgliedern im Zuge der Pandemie noch nicht komplett ausgleichen, es trainieren also weniger Leute in der Färberstraße als noch vor zwei Jahren. Gleichzeitig stiegen die Kosten für den Neubau von ursprünglich kalkulierten rund 5,5 Millionen Euro auf rund 7,5 bis 7,8 Millionen Euro, „und aktuell kann keiner sagen, ob es dabei bleibt“, so Kielmann.
Altlasten und Umplanung
Nun liegen erste Planungen für das Projekt bereits Jahre vor Beginn der Corona-Pandemie, unter anderem haben Altlasten auf dem Gelände, der plötzliche Tod Erich Berlets und zuletzt auch Umplanungen an dem Neubau immer wieder für Verzögerungen gesorgt. „Wenn wir vorher gewusst hätten, was passiert, hätten wir vielleicht vor der Pandemie mit dem Bau begonnen und nicht nochmal umgeplant“, blickt Kielmann zurück. “Aber niemand kann in die Zukunft schauen.“
Investition in neue Geräte
Statt weiter auf den Neubau am Kirchenberg zu setzen, wolle er nun kurzfristig in die bestehenden Räumlichkeiten des Injoy an der Färberstraße investieren und dort den Mietvertrag verlängern. „Für mich und meine Mitarbeiter ist es sehr wichtig, dass wir den Menschen einen Ort bieten, an denen sie ihr gesundheitsorientiertes Muskeltraining durchführen können und sich wohlfühlen.“ Entsprechend würden in den nächsten Wochen neue Trainingsgeräte angeschafft und in das Wohlfühlambiente investiert.
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„Wir möchten allen Menschen vermitteln, das Gesundheit und Leistungsfähigkeit, genau wie nach einer Verletzung oder Krankheit die Wiedererlangung dieser Gesundheit zu einem großen Anteil auch mit in der Verantwortung jedes einzelnen Menschen liegen.“ Muskeltraining sei dazu eine wesentliche Komponente dessen Durchführung er und sein Team mit großer Leidenschaft und mit sehr gut ausgebildeten Trainern begleiten wollten.
Neuer Anlauf in Zukunft möglich
„Möglicherweise kann das Projekt am Kirchenberg in ein paar Jahren wieder interessant werden“, will er die Pläne noch nicht endgültig begraben. „Doch jetzt müssen wir erstmal einen Schlussstrich ziehen.“
Ähnliche Töne auch von Stefan Berlet, der mit der Berlet Hausverwaltung als Eigentümer der Fläche das Projekt Fitnessanlage mit umsetzen wollte. „Die Idee eines modernen Fitnesszentrums am Kirchenberg ist unserer Meinung nach weiterhin die optimale Nutzung für diese Fläche“, so Berlet. Der Neubau würde das Angebot des Injoy um viele attraktive Bereiche erweitern, wie Schwimmbecken, Sauna-/Wellness-/Physiobereiche, ebenerdige Flächen, bessere Anbindung und sei damit als Zukunftsprojekt nicht aus der kurzfristigen Perspektive zu betrachten.
Die nun getroffene Entscheidung sei in enger Abstimmung mit Herrn Kielmann erfolgt, so Berlet weiter. „Unsererseits besteht jedoch keine Notwendigkeit dieses Projekt überhastet zu verfolgen“, rechne man damit, dass sich die Lage auf Dauer wieder entspannt. „Da aber nicht abzusehen ist, wann dies der Fall sein wird, stellen wir das Projekt vorerst ein.“