Hagen. Apfelsammlung an der Biologischen Station: Wie sie funktioniert und wie die Sommerhitze dem Obst zugesetzt hat.

Seit nunmehr über 30 Jahren werden in Hagen verschiedene Aktivitäten zum Erhalt, zur Bestandssicherung und zur Neuanlage von Streuobstwiesen im Hagener Raum unternommen.

Auch in diesem Jahr wird die Apfelsammlung der Biologischen Station im Umweltzentrum Hagen durchgeführt und bietet allen Obstwiesen- und Obstbaumbesitzern die Gelegenheit, ihre Früchte am Samstag, 24. September, in die Produktion des Hagener Apfelsaftes einzubringen. „Pro 100 Kilo angelieferter Früchte werden zwölf Flaschen Apfelsaft oder bei mehr als 200 Kilo Anlieferungsmenge 13 Euro pro 100 Kilo vergütet“, berichtet Ralf Blauscheck, Leiter der Biologischen Station Hagen.

Kein Kunstdünger, keine Pestizide

Voraussetzung ist allerdings, dass die Bäume und der Unterwuchs nicht mit Pestiziden behandelt und auf den Einsatz von Kunstdünger verzichtet wurde. Diese Bedingungen lässt sich die Biologische Station durch die Anlieferer bei Abgabe mit Unterschrift bescheinigen.

Die Ernteüberschüsse werden in die Apfelsaftaktion der Biologischen Station einfließen. Durch den regionalen Verkauf des Saftes werden Pflege und Erhalt der Hagener Streuobstwiesen unterstützt. Angenommen wird nicht nur gepflücktes, sondern auch frisches Fall- und Schüttelobst, sofern es reif, nicht angefault und sauber ist.

Wer für die bevorstehende Herbstpflanzung noch hochstämmige oder auch die kleineren Obstbäume, beispielsweise das beliebte Buschobst, benötigt, kann sie bei dieser Gelegenheit direkt an der Biologischen Station Hagen mitbestellen.

Hitze hat den Äpfeln geschadet

Die vielen Hitzetage in diesem Sommer haben den Obstbäumen in Hagen nicht gutgetan, berichtet Ralf Blauscheck, Leiter der Biologischen Station: „Es gab viele Astabbrüche, aber das Wachstum der Früchte ist auch oft in einem Ministadium stecken geblieben. Auf diese Weise haben die Bäume Energie gespart.“ Der seit dieser Woche anhaltende Regen tue den Pflanzen dagegen unwahrscheinlich gut und sorge dafür, dass den Früchten noch einmal viel Energie zur Verfügung gestellt werde.

Sammelort ist am Samstag, 24. September, die Biologische Station Hagen, Haus Busch 2, in Helfe in der Zeit von 9 bis 17 Uhr. Anlieferer mit mehr als einer Kofferraumladung Äpfel werden gebeten, sich vorab anzumelden.

Anmeldung und Rückfragen bitte an die Biologische Station unter Tel. 02331-84888 oder per Email unter info@biostation-hagen.de.

Alte Sorten für Allergiker geeignet

Über den 1998 gegründeten und eng mit der Biologischen Station verbundenen Verein für extensive Kultur- und Landschaftspflege werden in Hagen zahlreiche Streuobstwiesen gepflegt und betreut. Insgesamt wurde bislang rund 3000 hochstämmige Obstbäume, darunter vor allem alte Sorten, angepflanzt. Große Streuobstwiesen befinden sich zum Beispiel am Wasserschloss Werdringen, am Schlossberg in Hohenlimburg und im Hagener Süden nahe Rummenohl.

Dieses Obst landet nicht in der Apfelsaftsammlung, sondern wird über die Biologische Station als Tafelobst vermarktet und ist vor allem bei Allergikern begehrt, die die in den Supermärkten erhältlichen, häufig mit allergenen Stoffen belasteten Sorten nicht vertragen. Die alten Sorten können zwar bisweilen eine im Einzelhandel vorgeschriebene Mindestgröße unterschreiten und Schorfstellen enthalten: „Das tut ihrer Qualität aber keinen Abbruch“, so Blauscheck.

Zu den in Hagen wachsenden alten Sorten gehören zum Beispiel Goldparmäne, Boskoop, Freiherr von Berlepsch oder Danziger Kantapfel.