Hohenlimburg. Wie geht es mit der Traditionsgaststätte Bentheimer Hof in Hohenlimburg weiter? Der Besitzer sucht neue Pächter.

Investor Zafer Akbaba, der im November 2017 das Hohenlimburger Traditionshaus „Der Bentheimer“ vom Hohenlimburger Bauverein erworben hatte, ist wieder auf der Suche nach einem neuen Pächter. Denn das Experiment, das geschichtsträchtige Gebäude an der Lenne an zwei relativ unerfahrene Gastronomen zu vermieten, ist gescheitert.

Im März des vergangenen Jahres hatten, wie diese Zeitung berichtete, Hasan Asiroglu und Tahsin Terzi das Abenteuer gewagt, erste gastronomische Meriten erwerben wollen und den „Bentheimer“ übernommen. Doch der Mut wurde nicht belohnt. Der Versuch ist gescheitert.

Schon bald nach der Eröffnung wurde nicht nur gastronomisch erfahrenen Gästen deutlich, dass das Konzept nicht aufging. Auch ein Nachjustieren des Speisenangebotes bescherte den Pächtern nicht jenen Erfolg, den sie sich erhofft hatten. Ende Mai schlossen sie in diesem Jahr deshalb die Türen – mit dem Hinweis, im Spätsommer mit einem neuen Konzept wieder eröffnen zu wollen.

Kein Kontakt mehr zu ehemaligen Pächtern

Auf Anfrage dieser Zeitung sagte Zafer Akbaba, dass er seit Wochen im Besitz der Schlüssel sei und keinen Kontakt mehr zu den ehemaligen Pächtern habe. „Die sind telefonisch nicht mehr erreichbar. Ich war über diese Entwicklung persönlich sehr enttäuscht und kam zunächst darüber nicht hinweg.“

Jetzt, nach seinem Urlaub, blickt er wieder optimistischer in die Zukunft. Gleichwohl weiß er, dass es nicht einfach ist, qualifizierte Pächter zu finden. „Die Gastronomie-Branche durchlebt aktuell schwierige Zeiten.“

Ein Vorteil ist es für ihn, dass für einen Interessenten ein Neustart kurzfristig möglich ist. „Es ist alles funktionsfähig. Auch der Brückenkeller und die Kegelbahn. Darüber hinaus hat ein Mitarbeiter im gesamten Gebäude aufgeräumt.“

Vereine bedauern das Aus

Um das Haus an der überregional bedeutsamen Kanustrecke des Wildwasserparks im Sommer noch attraktiver zu machen, hatte Zafer Akbaba bereits Gespräche mit der Stadt Hagen geführt, um eine Außengastronomie zur Lenne möglich zu machen. Die Stadt habe dazu ihre Zustimmung gegeben. Akbaba: „Ein Nutzungsvertrag war unterschrieben.“ Die Auflage sei jedoch gewesen, im Herbst die Bestuhlung wieder wegzuräumen. Aufgrund eines zu jeder Zeit möglichen Lenne-Hochwassers für ihn eine vernünftige Regelung.

Die heimischen Vereine, die für ihre Veranstaltungen einen gastronomischen Anlaufpunkt in der Größenordnung des „Bentheimers“ suchen, bedauern das erneute Aus.

Stellvertretend sagte Widbert Felka, Vorsitzender des Hohenlimburger Heimatvereins: „Die Schließung des Bentheimer Hofes ist in hohem Maße bedauerlich. Ganz abgesehen davon, dass diesem ältesten Gastronomiebetrieb Hohenlimburgs eine herausragende geschichtliche Bedeutung zukommt, aus der sich was machen ließe, sind seine Räume als Versammlungsstätte in zentraler Lage unentbehrlich. Der Heimatverein hatte mit der Schließung des Schlossrestaurants vor bald 10 Jahren seine Veranstaltungsaktivitäten in das Traditionshaus an der Stennertbrücke verlegt. Über die Schließung ist unser Verein sehr enttäuscht und vermisst den altehrwürdigen soliden ,Bentheimer’ schmerzlich. Die Wiederöffnung der Räume, verknüpft mit einem guten kulinarischen Angebot, wäre ganz im Sinne unseres Vereins.“

Wer sich für eine kurzfristige Übernahme des „Bentheimers“ interessiert, kann sich mit Zafer Akbaba (E-Mail: zafer.akbaba@arcor.de) in Verbindung setzen.