Hohenlimburg. Endlich mal auf die geschlossene Anlage des Schlosses Hohenlimburg. Das ist wieder möglich durch ein Drehkreuz. Was es kostet und wann offen ist.

Die Anlage des Schlosses Hohenlimburg, die einzige im mittelalterlichen Originalzustand erhaltene Höhenburg Westfalens, ist nun gegen ein Eintrittsgeld von vier Euro pro Kopf betretbar. Wer am Bezahlautomaten des neuen Drehkreuzes am Burgeingang Geld einwirft, darf dafür auf den Kanonenplatz, in den Schlossinnenhof, auf den Wehrgang und auch in den Garten der Anlage. Die Räumlichkeiten des Schlosses selbst können nicht betreten werden. Und Schlossherr Fürst Maximilian zu Bentheim-Tecklenburg deutet weitere Entwicklungen auf der Anlage an. (Lesen Sie auch: Fürstenhaus: „Das Schloss Hohenlimburg ist finanziell ausgeblutet“)

Vier Euro werden fällig, wenn man die Anlage betreten will – und zwar pro Kopf. Dafür sieht man Kanonenplatz, Schloss-Innenhof und darf über den Wehrgang laufen.
Vier Euro werden fällig, wenn man die Anlage betreten will – und zwar pro Kopf. Dafür sieht man Kanonenplatz, Schloss-Innenhof und darf über den Wehrgang laufen. © Mike Fiebig

Rund 80.000 Euro haben Drehkreuz und Schrankenanlage vor dem Kanonenplatz gekostet. Sie wurden nahezu komplett aus dem etwas sperrig klingenden Förderprogramm „„Neustart Kultur für Heimatmuseen, private Museen und öffentlich zugängliche Gedenkstätten“ gestemmt. Damit haben spontane Besucher, die keine Schlossführung gebucht haben, nun die Möglichkeit, an jedem Tag (auch am Wochenende) zwischen 10 und 17 Uhr die Anlage zu betreten.

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Für das Fürstenhaus sei die Drehkreuzanlage der beste Kompromiss, um der Öffentlichkeit den Zugang zur Anlage möglich zu machen, ohne stets allein auf den Kosten für Pflege und Instandhaltung sitzen zu bleiben. „Mit dem Eintrittsgeld können wir das finanzieren. Das eingenommene Geld fließt hier direkt in die Anlage“, sagt der Fürst.

Auch Kreditkarte kann genutzt werden

Wechselgeld kann der Bezahlautomat, der nicht am bisherigen Tor an der Remise steht, sondern wenige Meter den Berg hinauf vor dem Kanonenplatz, nicht. Münzen müssen passend eingeworfen werden. Auch die Kreditkarte kann vor den Automaten gehalten werden.

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Mit der Eröffnung der Einlassanlage, die vom Schloss aus videoüberwacht wird, deutet der Fürst weitere Entwicklungen an. Für die alte Kutschenremise am Haupteingang der Schlossanlage befinde man sich in den Planungen für ein Restaurant. „Ungefähr so wie es auch am Wasserschloss Werdringen aussieht“, sagt der Fürst. Im dortigen Schlosscafé mit Thekenbereich und Sitzgelegenheiten gibt es Kaffee, Kuchen und herzhafte Gerichte.

Restaurant soll in alte Remise kommen

Perspektivisch, aber planerisch noch unausgereift, sollen auch die einstigen Räumlichkeiten des Kaltwalzmuseums im Schloss selbst eine neue Nutzung erhalten. Dem Fürsten schwebt hier ein digitales Format vor, mit dem man etwas über die Geschichte der Schlossanlage erfahren kann.

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Über der Zugänglichkeit der Schlossanlage schwebte zuletzt auch immer die Frage, wer für Pflege und Instandhaltung aufkommt, wenn die Öffentlichkeit die Anlage „benutzt“. Einzig und allein das Fürstenhaus als Besitzer oder auch die Stadt Hagen im Sinne ihrer neugierigen Bürger? Ähnlich wie in Rheda-Wiedenbrück in Ostwestfalen, wo der Stammsitz des Fürstenhauses liegt, gibt es quasi unterschiedliche Auffassungen darüber, wie die Nutzung von Schlossanlagen heutzutage finanziell gewürdigt wird. In Rheda, so berichtete die dortige Lokalzeitung „Die Glocke“ kurz vor Jahreswechsel, gehe es dabei um Verkehrssicherungspflicht und die Kostenbeteiligung durch die Stadt für den dortigen Schlosspark, Fasanenwald, Erlenbruch und die Schlosswiesen. Verhandlungen darüber, wie das in der Zukunft aussehen, laufen dort zwischen Stadt und Fürstenhaus.

Der Blick geht nach Rheda

Klare Regelungen vermisse das Fürstenhaus in Rheda hinsichtlich der Verkehrssicherungspflicht und der Kostenbeteiligung durch die Stadt für den dortigen Schlosspark, Fasanenwald, Erlenbruch und die Schlosswiesen. Anlässlich der Landesgartenschau Flora Westfalica sind die gärtnerischen Anlagen am dortigen Schloss in den Jahren 1985 bis 1988 überarbeitet worden.

In Hohenlimburg ist die Situation schon wegen der Lage der Höhenburg eine andere. Touristen oder Besucher müssen zunächst den Schlossberg hinauffahren. Führungen müssen gebucht werden. Trauungen sind ebenfalls möglich. Spontaner Zugang in die Räumlichkeiten ist nicht möglich.