Hohenlimburg. Die Schloss-Spiele Hohenlimburg sind vorüber. Der Verein, der das Kulturprogramm organisiert, zieht Bilanz.
Die 68. Schloss-Spiele gehen in die Geschichte ein. Und das mehrfach. Denn das Hohenlimburger Kulturspektakel verzeichnete vermutlich so viele Sonnenstunden wie bei keiner anderen Veranstaltungsreihe seit Beginn der Spiele im Jahr 1954 zuvor. Nur einmal tröpfelte es in diesem Jahr für wenige Minuten in den Schlosshof, so dass die Besucher mit kostenlosen Regencapes versorgt werden mussten.
Eine Hochdruck-Wetterlage mit lauschigen Temperaturen, in Ergänzung zu einem attraktiven Programm, garantiert zwangsläufig eine herausragende Zuschauerresonanz, denn nur wenige Veranstaltungen waren nicht ausverkauft, so dass die Organisatoren mehr als zufrieden Bilanz ziehen. Die Besucher aus der gesamten südwestfälischen Region und dem nahen Ruhrgebiet lobten nämlich Abend für Abend das hervorragende Niveau des Programms, die brillante Illumination, den außergewöhnlichen Service und die besucherfreundlichen Preise der Speisen und Getränke.
Große Anerkennung für Schauspiel
Insbesondere das von Stephan Schröder zum Schauspiel und somit zur Bühnenfassung umgesetzte Buch von Felicity Whitmore, „Das Herrenhaus im Moor“, fand allergrößte Anerkennung. „Alle waren begeistert“, betont Carsten Kunz, Vorsitzender des Freundeskreises, rückblickend, „das habe ich in den Gesprächen im Schlosshof, per E-Mail oder am Telefon erfahren.“
Imposant ist aber auch die Strahlkraft der Schloss-Spiele weit über Hohenlimburg hinaus. So reisten zum „Grobschnitt“-Konzert Besucher aus Nürnberg oder Wiesbaden an. „Wir sind seit Jahren Grobschnitt-Fans. Diesen Auftritt im Schloss wollen wir miterleben.“
22 Veranstaltungen
Zweiundzwanzig Veranstaltungen in 16 Tagen zu stemmen, ist eine gewaltige Herausforderung, die insbesondere am Abschlusstag nach dem traditionellen Jazz-Frühschoppen einen ganz besonderen Kraftakt erforderlich macht. Denn als am Sonntag um 13.30 Uhr die „Dixie Tramps“ ihre Instrumente einpackten, galt es, abzubauen und Stühle, Biertische und Bänke, Getränkebuden und Grillstände sowie das gesamte Gläser- und Geschirrequipment (und, und, und) zum Abtransport auf den Schlossparkplatz oder wieder in die Lagerräume und somit in die Innenstadt zu schaffen. Da war jede Hand willkommen.
Nicht nur von den Mitgliedern und den Freunden des Schloss-Spiel-Vereins, sondern auch von den Frauen- und Männern von „Bethel regional“ vom Trappenweg, die sich für mehr als zwei Wochen als unverzichtbare Stützen erwiesen, schließlich waren pro Veranstaltung mehr als 40 Helfer und Helferinnen an den Ständen und als Servicekräfte ehrenamtlich im Einsatz, um die Besucher an den Tischen zu versorgen.
Gäste aus Ukraine packen mit an
Für Gänsehaut-Feeling sorgten dann am Sonntagnachmittag die 20 Gäste aus der Ukraine, die vom Verein zu allen Musikveranstaltungen eingeladen worden waren, schließlich kennt Musik keine Sprachbarrieren. Sie packten spontan mit an und trugen somit dazu bei, dass um 20 Uhr der Schlosshof und das zu einem Zwischenlager umfunktionierte ehemalige Kaltwalzmuseum komplett geräumt waren.
„Vielen Dank, dass ich die Möglichkeit hatte, mit Euch im Schloss zu arbeiten“, fühlte sich beispielhaft Melania, die mit ihren jugendlichen Kindern in der Hohenlimburger Innenstadt lebt und Tag für Tag den Freundeskreis unterstützte, wunderbar aufgenommen. Norbert und Gabi Ulrich, die mit ihren Sprachkenntnissen als Dolmetscher fungierten, hatten das sympathische Trio mitgebracht.
Dank an Schloss-Spiel-Leiter und den Fürsten
Der besondere Dank von Carsten Kunz galt Schloss-Spiel-Leiter Dario Weberg für seine kaum zu toppende Programmgestaltung und den Bühnen-, Ton- und Lichttechnikern um Dirk Hering, „die zu einem Teil des Teams geworden sind“. Aber auch dem Fürstenhaus, das „mit wohlwollender Kooperationsbereitschaft zum glanzvollen Gelingen der 68. Spiele beigetragen hat“.