Hagen. Zum zweiten Mal ist der Start des „Fritz-Kahl-Turnier“-Prozesses geplatzt. Wann nun endlich Prozessauftakt sein soll.
Und schon wieder rückte „der ganze Bahnhof“ umsonst an. Die Rede ist von dem erneut verschobenen Prozessbeginn in Hagen. In dem Prozess soll es um den brutalen Überfall bei einem Spiel beim Fritz Kahl-Turnier in Eilpe gehen.
Richter erkrankt
Geplant war, dass der Prozess Anfang dieser Woche, also am Montag, 22. August, am Schwurgericht Hagen startet. Doch daraus wurde nichts. Der Grund: Einer der drei Richter am Schwurgericht war kurzfristig erkrankt, daher konnte nicht wie vorgesehen in Saal 201 am Montagmorgen verhandelt werden. In der Hoffnung, dass der erkrankte Richter schnell wieder genese, wurde der Prozessbeginn auf den heutigen Mittwochmorgen, 24. August, verlegt. Doch der Richter ist noch immer erkrankt.
Dritter Versuch wird gestartet
Nun wird am morgigen Donnerstag ein erneuter Versuch (und somit der dritte) gestartet, den Prozess endlich beginnen zu können. Heißt: Wenn besagter Richter genesen ist, soll morgen um 9.30 Uhr der Auftakt sein.
Zum Erinnerung: In dem Verfahren mit zwei Angeklagten geht es um die unglaublichen Vorfälle während eine Fußball-Turniers am 21. Juli 2016. In der Halbzeitpause eines Viertelfinalspiels zwischen Cemspor Hagen und ETuS Schwerte hatte ein Schläger-Kommando den Platz gestürmt und sich den Trainer von Cemspor Hagen vorgeknöpft. Ein Linienrichter, der ihm zur Hilfe eilen wollte, geriet zwischen die Fronten. Beide Männer wurden niedergeprügelt und noch getreten, als sie bereits auf dem Boden lagen. Sie erlitten schwerste Verletzungen.
Hintergrund laut Anklage: Ein Spieler (43), Mitglied einer millionenschweren Spielhallen-Familie aus Haspe, war wegen eines Streits mit dem Trainer nicht aufgestellt worden. Er soll die Muskelpakete beauftragt haben.
Profiboxer bereits 2017 verurteilt
Bereits 2017 war ein Profiboxer (heute 31 Jahre alt) wegen der Angriffe vor Gericht angeklagt. Das verhältnismäßig milde Urteil damals: 22 Monate Haft wegen gefährlicher Körperverletzung.
Zur Tatzeit waren 300 Zuschauer auf dem Platz – allesamt potenzielle Zeugen. Trotzdem waren die Ermittler immer wieder auf eine Mauer des Schweigens gestoßen.