Hohenlimburg. Im Rahmen seiner Sommertour kam Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz in die Fußgängerzone von Hohenlimburg. Das Interesse war allerdings mau

Stellen Sie sich vor, der Oberbürgermeister kommt – und keiner geht hin. Überspitzt formuliert ließe sich so der gestrige Auftritt des Verwaltungschefs auf dem Wochenmarkt in der Hohenlimburger Fußgängerzone beschreiben.

Reichlich Themen

Dabei gäbe es doch, das zeigt allein die fortlaufende Berichterstattung dieser Zeitung, genug Themen, die den Bürgern in Hohenlimburg unter den Nägel brennen dürften. Stichwort: Bäderdebatte. Stichwort: Leerstand in der Innenstadt. Stichwort: fehlender Lückenschluss des Lenneradwegs. Stichwort: Insek-Fördermittel. Alles Themen, die immer wieder in Hohenlimburg diskutiert werden, jedoch nicht für Zulauf bei der Sommertour sorgten.

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Auf Marktplätzen unterwegs

Im Rahmen der Tour ist Oberbürgermeister Schulz dieser Tage auf den Marktplätzen der Hagener Bezirke unterwegs, vor Hohenlimburg war er bereits in Boele, Haspe, Vorhalle und auf Emst. Jedes Anliegen der Bürger soll auch eine Antwort erhalten. Nun ist der Wochenmarkt in Hohenlimburg zur Ferienzeit nicht der Frequenzbringer schlechthin und wegen der Urlaubszeit fehlte gestern auch der Stand von Familie Radtke, die mit Wurst und Käse viel Stammkundschaft lockt. Und der Zeitraum zwischen 11 und 13 Uhr, während dessen Schulz an einem Stand mit Sonnenschirm am Brucker Platz für Gespräche mit Bürgern zur Verfügung stand, ist für Berufstätige sicher nicht die beste Zeit.

Interesse in den Jahren gesunken

Doch auch generell, so sagt Schulz selbst, merke er, dass das Interesse am Austausch unter dem Sonnenschirm gesunken ist: „Wenn ich fünf bis sieben Jahre zurückdenke, da kamen deutlich mehr Leute“, so Schulz, der seit Amtsantritt 2014 alljährlich auf Sommertour durch die Bezirke geht. Ausnahme waren nur die zwei zurückliegenden Jahre der Pandemie, da fiel die Tour aus.

Individuelle Anliegen

Bei den Wenigen, die zu seinem Stand nach Hohenlimburg kamen, waren es Themen wie überwucherte Gehwege und der Erhalt des Wochenmarktes, die bewegten. Auch ein lockerer Plausch oder konkrete individuelle Anliegen waren dabei – nicht nur auf den Bezirk bezogen. So kam ein Landwirt aus Vorhalle mit einem Bauvorhaben, dass er an seinem Betrieb plant, ebenfalls vorbei, weil es ihm zeitlich passte. Mitarbeiterinnen der Verwaltung standen bereit, um Anliegen zu verschriftlichen und an entsprechende Fachabteilungen weiterzuleiten.

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Das Thema Freibad Henkhausen dagegen, wo nach jüngsten Umbauplänen das Becken spärlicher umgebaut werden soll, erhitzte zuletzt zwar Gemüter in Lokalpolitik und Kommentarspalten im Netz und dieser Zeitung, kam am Stand aber kaum zur Sprache.

Abrisshaus in Herrenstraße

Hohenlimburgs Bezirksbürgermeister Jochen Eisemann nutzte die Gelegenheit und kam zum Stand, um auf das Abbruchhaus an der Herrenstraße hinzuweisen, das nur notdürftig abgesperrt ist und im Vorbereich zuwuchert. Immer wieder mache er die Stadt darauf aufmerksam. Jeder Gastronom müsse in seinem Biergarten Ordnung halten, aber hier reagiere die Stadt nicht, kritisiert Eisermann. Schulz wies darauf hin, dass Eingriff in Privateigentum schwierig sei, nahm das Thema aber mit.