Halden. An der KEO-Grundschule wurde eine Bache mit Frischlingen gesichtet. Die Schule warnt Eltern und Kinder in einem Schreiben vor der Gefahr.

Die Situation hat durchaus eine gewisse Brisanz: Deswegen hat die Schulleitung der KEO-Grundschule in Hagen-Halden auch ein Schreiben an alle Eltern verschickt – und mahnt in diesen Tagen zur besonderen Vorsicht. „In den vergangenen Nächten und auch Tagen wurden auf dem Schulhof in Halden Wildschweine beobachtet. Die Wildschwein-Mutter lebt mit circa sieben Frischlingen auf der Grünfläche zwischen dem Schulgelände und dem Ehrenmal“, heißt es in dem Schreiben der Schule, das der Redaktion vorliegt. Die Stadt und das Forstamt sowie die Polizei seien bereits informiert, und ein Jäger sei bereits vor Ort gewesen.

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„Bis eine Lösung gefunden wurde und die Wildschweine keine Gefahr mehr für die Kinder darstellen, bleibt die Lage aber durchaus ernst“, schreibt die Schule, die sich an der Berchumer Straße befindet, in dem Brief weiter.

Eltern sollten darauf achten, den Zugang zur Schule am Ehrenmal vorerst nicht zu benutzen. „Bitte bedenken Sie auch, dass der Schulhof momentan nachmittags kein sicherer Spiel- und Aufenthaltsort für ihr Kind ist“, appelliert die Schulleitung an die Familien.

Bei einer Sichtung langsam zurückziehen

Auch bei der Polizei weiß man über die Situation Bescheid: „Auch wir können hier nur zur besonderen Vorsicht mahnen, es handelt sich hier um ein Wildtier mit Nachwuchs“, betont Polizei-Sprecherin Ramona Arnhold, dass die Situation nicht ganz ungefährlich ist.

Grundsätzlich gilt natürlich, dass man sich den Tieren bei einer Sichtung keinesfalls nähern oder gar versuchen sollte, die Tiere zu streicheln. Viel eher sollte man sich ruhig verhalten und sich langsam zurückzuziehen. Bereits zuletzt hatte Stadtförster Martin Holl deutlich gemacht (eine Wildschwein-Rotte wurde Ende 2020 regelmäßig im Fleyer Wald gesichtet), dass eine Bejagung in eng besiedelten Gebieten zu gefährlich ist und jagdliche Tätigkeiten somit quasi ausgeschlossen sind.

Wie der Fachbereich Forstwirtschaft konkret mit der Situation am Schulhof in Halden umgehen will, blieb am Freitag zunächst offen, da sowohl Revierleiter als auch Stadtförster für ein Gespräch nicht zu erreichen waren.

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Sorge um die Sicherheit

Anwohnerin Gabriele Holstein blickt durchaus besorgt auf die aktuelle Situation: „Ich habe echte Sorge um mein Enkelkind, das fast täglich nachmittags auf dem Schulhof ist – natürlich auch um alle andere Kinder, die dort täglich sind. Der Schulhof ist in der Freizeit für die Kinder hier im Dorf der Treffpunkt“, sagt die Haldenerin. „Die Kinder spielen dort auch oft Verstecken und verstecken sich dann hinter den Büschen, wo sich die Wildschweine aufhalten könnten. Es müsste eigentlich dringend abgesperrt werden und ein Warnschild dort stehen.“