Hohenlimburg. Sitzbänke mit Hohenlimburger Motiven sollen den Platz an der Reformierten Kirche Hohenlimburg aufwerten. Bis zur Umsetzung vergingen zwei Jahre

Gut zwei Jahre ist es her, da sind die „Hohenlimbänke“ erstmals vom Quartiersmanagement angekündigt worden. Nun kann Vollzug gemeldet werden: Seit dieser Woche stehen zwei neue Sitzbänke am Rondell in der Fußgängerzone, die Lehnen bunt beklebt mit Motiven von Wahrzeichen aus Hohenlimburg. Zu sehen sind Orte wie das Schloss und die Statue des Kaltwalzers, gemalt vom Illustrator Bernd Röttgers, der in Hohenlimburg aufgewachsen ist.

Im Schatten der Reformierten Kirche aufgestellt, sollen diese Bänke den Platz als solchen in der Fußgängerzone aufwerten. „Das Areal wird nicht als Platz wahrgenommen“, sagt Quartiersentwickler Frank Manfrahs. „Wir wollen das Areal an der Kirche mehr als bisher als Platz in Szene setzen.“

Finanziert aus „Hohenlimburg Fonds“

Rund 2000 Euro haben die Bänke gekostet, finanziert aus dem „Hohenlimburg Fonds“ der Volksbank Hohenlimburg. Dieser soll Ideen für die Innenstadt finanzieren. Mit rund 10.000 Euro haben die hiesigen Volksbänker den Fonds vor ein paar Jahren bestückt, seither wurden etwa Blumenkästen und eine Galerie mit historischen Fotografien zur Zierde leerstehender Schaufenster beschafft. Und weiter sei man offen für neue Ideen, betont Klaus-Martin Kesper, Vorstand Volksbank Hohenlimburg (Einreichungen über die Email nicole.thelen@vb-hohenlimburg.de).

Hinter dem Fonds steckt auch der Wunsch, die Fußgängerzone zu beleben, die weiter unter Leerstand und wenig Frequenz leidet.

Freuen sich über das neue Angebot (v.l.): Händlerin Sonja Schulte, Quartiersentwickler Frank Manfrahs, Klaus-Martin Kesper (Volksbank Hohenlimburg), Mark Krippner (Stv. Bezirksbürgermeister), Markus Plum (Volksbank Hohenlimburg), Ulrich Schulze-Witteborg (Vorstand Hohenlimburger Bauverein) und Burkhard Blesel (Unternehmer und Mitglied der Arbeitsgruppe Stadtgestaltung).
Freuen sich über das neue Angebot (v.l.): Händlerin Sonja Schulte, Quartiersentwickler Frank Manfrahs, Klaus-Martin Kesper (Volksbank Hohenlimburg), Mark Krippner (Stv. Bezirksbürgermeister), Markus Plum (Volksbank Hohenlimburg), Ulrich Schulze-Witteborg (Vorstand Hohenlimburger Bauverein) und Burkhard Blesel (Unternehmer und Mitglied der Arbeitsgruppe Stadtgestaltung). © WP Hagen | Marcel Krombusch

Viele Akteure involviert

Dass es mehr als zwei Jahre gedauert hat, bis die Bänke stehen, hänge neben der Pandemie auch mit der nötigen Abstimmung mit der Stadt zusammen, so Kesper. „Es ist nicht so einfach, Ideen im öffentlichen Raum umzusetzen“, verweist er etwa auf Fragen der Wartung und Reparatur. Wie aufwendig diese Abstimmung ist, damit hat die Volksbank auch bei einer anderen Idee Erfahrungen gemacht. So habe man geplant, „Alltagsmenschen“, also lebensgroße Skulpturen von Personen, vor dem Bankhaus in Hohenlimburg aufzustellen.

„Das war nicht so einfach. Es ging zum Beispiel um Fragen der Sicherung und des Fundaments.“ Unterm Strich wurde das Projekt bisher nicht weiter verfolgt. „Wir sollte es aber vielleicht noch einmal aufgreifen.“

Voraussetzungen bedenken

An Ideen zur Belebung der Innenstadt scheint es nicht zu mangeln, an der Umsetzung dagegen häufig schon. „Man kann immer diskutieren, ob Ideen gut oder schlecht sind“, sagt Burkhard Blesel, der in der Arbeitgruppe „Stadtgestaltung und Kunstaktionen“ des Quartiersmanagements an Impulsen wie den „Hohenlimbänken“ beteiligt war. „Aber wem es nicht schnell genug geht, der sollte auch die Voraussetzungen bedenken. Wenn man Tempo haben will, dann braucht man einen Kümmerer, der idealerweise fünf Tage die Woche verfügbar ist.“

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Wenig Arbeitsstunden verfügbar

Hier hakt es, denn für Quartiersentwicklung in Hohenlimburg hat der freie Berater Frank Manfrahs nur einen Tag in der Woche. „Es hilft nicht, alles nur zu zerreden“, meint Ulrich Schulze-Witteborg, Vorstand Hohenlimburger Bauverein und damit jener Wohnungsgenossenschaft, die das Quartiersmanagement gemeinsam mit der Volksbank Hohenlimburg, der Bezirksvertretung und der Werbegemeinschaft seit bald vier Jahren finanziert. Kleine Erfolge seien besser als nichts.

Und die im vergangenen Jahr geleistete Fluthilfe und die Vorarbeiten, die zu einer erfolgreichen Bewerbung um Landesmittel zur Bekämpfung des Leerstands geführt haben, dürften auch nicht außer Acht gelassen werden.

Künftig sollen die „Hohenlimbänke“ dazu beitragen, die Marke Hohenlimburg zu schärfen. Mark Krippner lobte als stellvertretender Bezirksbürgermeister bei einem Ortstermin den Einsatz aller Beteiligten, der hinter den Bänken steckt. „Das Wichtigste ist, dass es Leute gibt, die sich kümmern.“