Breckerfeld. Die Mitglieder der Feuerwehr Breckerfeld blicken gemeinsam zurück auf das Jahr 2021. Die Bilanz der Jahresdienstbesprechung.
Es ist ein Abend der schönen Momente. Weil es wohlwollende Worte und Applaus gibt für jeden Kameraden, den Feuerwehrchef Andreas Bleck in Breckerfeld nach vorne ruft – sei es, um die Beförderung offiziell zu machen, sei es, um ein Jubiläum zu feiern.
Aber es ist auch ein Abend der schönen Momente, weil all die Frauen und Männer, die sich im Grunde an 365 Tagen im Jahr in den Dienst der guten Sache stellen, endlich wieder einmal an einem Ort zusammenkommen können. Bei der Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen FeuerwehrBreckerfeld.
„2019 war unsere letzte ordentliche Jahresdienstbesprechung“, erinnert Bleck an eine Zeit, als noch niemand ahnen konnte, dass ein Virus namens Corona das Miteinander einmal derart einschränken könnte. Nun sitzen die Kameradinnen und Kameraden mit Abstand in der Fahrzeughalle, die bei offenen Toren immer mal wieder gut durchlüftet wird.
95 Feuerwehrleute rücken zu Einsätzen aus
Es ist eine Pandemie, die auf viele Vereine und auch auf Freiwillige Feuerwehren Einfluss hat. Umso erstaunlicher scheint es da, was Bleck verkünden kann: „Wir haben die Mitgliederzahlen gehalten. Das ist nicht selbstverständlich. Nachholbedarf haben wir aber, was das Miteinander angeht.“
154 Mitglieder sind es in Breckerfeld. 95 darunter rücken zu Einsätzen aus. Elf davon sind Frauen. 229-mal musste die Feuerwehr in 2021 ran. 76-mal allein im Falle von Wasser- und Sturmschäden. Bei der Jahrhundertflut nicht nur auf Breckerfelder Stadtgebiet, sondern auch in der Nachbarschaft. Nicht erfasst in der Statistik ist da die Hilfe, die Kameraden der Feuerwehr im schwer getroffenen Ahrtal geleistet haben. „Grob zusammengefasst – ein nicht alltägliches Feuerwehrjahr“, erklärt Andreas Bleck im Rückblick.
Feuerwehr in neuen Räumen
Eine Bilanz, die auch Bürgermeister André Dahlhaus (CDU) Respekt abnötigt. „Die letzten drei Jahre waren für die Feuerwehr sehr intensiv. Trotz der Corona-Pandemie ist es uns gelungen, einen Schritt nach vorn zu machen.“
So sei der Sozialtrakt der Feuer- und Rettungswache saniert worden. 450.000 Euro habe die Stadt ausgegeben. Es gebe jetzt eigene Duschen und Umkleideräume für Frauen. Natürlich sei da noch Luft nach oben. Aber letztlich handele es sich um einen Bestandsbau. Für die Geduld bedankte sich Dahlhaus ausdrücklich und erläuterte mit Blick auf den Bauablauf: „Es wird auch für uns als Kommune immer schwieriger, zuverlässige Handwerker zu finden.“
Neues Löschfahrzeug wird erst Ende 2023 geliefert
Die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs hat der Rat der Stadt beschlossen. Geliefert wird es allerdings erst Ende des nächsten Jahres. Bereits im Dienst ist ein neues, modernes Einsatzleitfahrzeug, in dem vor allem bei größeren Lagen die Fäden zusammenlaufen.
Kritische Töne in Richtung Politik fand Rolf-Erich Rehm, Chef des Kreisfeuerwehrverbandes. Es habe sich gerächt, dass man die Absicherung in Krisenzeiten vernachlässigt habe – so erklärt er mit Blick auf die Jahrhundertflut. „Dabei konnte man am Ende immerhin auf ein über Jahre gut entwickeltes Netz zurückgreifen“, so Rehm. „Das System Feuerwehr hat eine wichtige Rolle gespielt und funktioniert. Einzelne Feuerwehren allein wären überfordert gewesen.“ Bei all dem werde es aber weiter Katastrophen geben, die man einfach nicht bewältigen könne.