Hagen. Was in der derben Werkstatt-Galerie Kooperative K in Hagen gezeigt wird und was Street-Art-Künstler Martin Bender mit einer Überraschung meint.

Zu sehen ist noch nichts. „Ich arbeite noch dran. Außerdem basiert mein neues Konzept auf einer Überraschung“, sagt Martin Bender gewohnt verschlossen. Der Street-Art-Künstler, der weit über Hagens Grenzen bekannt und erfolgreich ist, stellt - genau wie fünf weitere Künstler - ab Freitag, 13. Mai, in der Produktionsgalerie Kooperative K aus.

Martin Bender zeigt „I was here“

Martin Bender, der in Witten wohnt, aber als Atelier die Kooperative-K-Räume in der Karlstraße in Hagen-Haspe nutzt, zeigt im Rahmen der Jahresausstellung sieben großformatige Arbeiten in Mischtechnik aus seiner Serie „I was here“. Mehr verrät der Mittdreißiger nicht - er will eben überraschen.

Auch Arbeiten von Martin Bender sind in der Kooperativen K zu sehen. Was genau, das verrät der Street-Art-Künstler noch nicht.
Auch Arbeiten von Martin Bender sind in der Kooperativen K zu sehen. Was genau, das verrät der Street-Art-Künstler noch nicht. © Michael Kleinrensing

Apropos Jahresausstellung: Eigentlich sollte die schon am 3. Dezember eröffnet werden, doch Corona machte der Werkschau einen Strich durch die Rechnung. „Deshalb der Titel ,Jahresausstellung 2021’“, erläutert Klaus Binke, ebenfalls Kooperative-K-Mitglied und ausstellender Künstler.

+++ Lesen Sie auch: Hagen: Künstler Klaus Binke war früher selbst Akt-Model

Binke steuert, genau wie die übrigen Mitglieder, 13 Jahresgaben für die insgesamt 70 Förderer bei. „Meine Jahresgaben sind Aktzeichnungen“, sagt Binke, „und ausstellen werde ich den zweiten Teil meiner Serie ,Tausend und eine Nacht’. Hierbei handelt es sich ebenfalls um Aktzeichnungen. Sie sind als eine Ode an das Leben, die Liebe und die Lust zu verstehen.“ Flankierend zu den Zeichnungen präsentiert Klaus Binke Holzskulpturen in runden, harmonischen Formen.

Beba Ilic zeigt eine Foto-Reportage über den kleinen, todkranken Kerem.
Beba Ilic zeigt eine Foto-Reportage über den kleinen, todkranken Kerem. © Michael Kleinrensing

Beba Ilic Beitrag zur Jahresausstellung? Die Fotografin greift als Thema die Hilfsaktion für den todkranken kleinen Kerem auf. Das Kind leidet an Spinaler Muskelatrophie (SMA) Typ 1 – eine seltene Erbkrankheit, die Muskellähmungen und Muskelschwund auslöst. Beba Ilic hat den 17 Monate alten, türkischen Jungen und seine Familie im Krankenhaus in Istanbul besucht.

Öffnungszeiten

Die Jahresausstellung wird am Freitag, 13. Mai, um 20 Uhr in der Karlstraße 26 eröffnet.

Die Werkschau endet mit einer Finissage samt Künstlergespräch am 20. Mai um 18 Uhr.

Um Kerem, der eine kostspielige Behandlung benötigt, das Leben zu retten, haben sich rund 200 Helfer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und aus der Türkei zusammengetan und Geld aufgetrieben. „Für Kerems Behandlung werden 1,88 Millionen Euro gebraucht, nun fehlen ,nur’ noch 450.000 Euro“, sagt die Fotografin mit halb-glücklicher Stimme. In der Kooperativen K zeigt Beba Ilic eine Foto-Reportage über Kerem in Istanbul.

Werke aus Sprühlack

„Seit etlichen Jahren arbeite ich in Schwarz-Weiß, das ist einfach mein Ding“, sagt Herr Choko. Der Künstler aus Witten präsentiert seine Serie „A piece of peace“. Seine Werke bestehen aus Sprühlack und greifen den Begriff Frieden auf. Innerer Frieden, eine friedliche Ausstrahlung, Weltfrieden - das sind die Themen, die Herrn Choko künstlerisch beschäftigen.

+++ Lesen Sie auch: Wandgemälde als Hingucker auf Hausfassaden in Hagen

Auch die Arbeiten zweier Gastkünstler sind in der Produktionswerkstatt zu sehen: Oliver „Aphe“ Hollatz zeigt farbintensive Malerei, Javon Baumann Fotografien von Skatern.

„Häufig werden Gastkünstler, die bei uns ausstellen dürfen, kurze Zeit später zu echten Kooperative-K-Mitgliedern“, spricht Klaus Binke aus Erfahrung und blickt augenzwinkernd in Richtung „Aphe“ und Javon Baumann. Und die beiden jungen Männer? Die lächeln und versichern: „Ja, ja, das wird schon. Wir haben Interesse.“