Hagen. Die Bedürftigen werden mehr, die haltbaren Lebensmittel weniger: Der Warenkorb der Caritas Hagen bekommt weniger Reste aus Supermärkten.

Im Warenkorb der Caritas in Hagen werden die haltbaren Lebensmittel knapp – ein Phänomen, dass sich bereits seit mehreren Monaten abzeichnet und nicht auf den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Hamsterkäufe in Supermärkten zurückzuführen ist.

„Die Situation ist bereits seit längerem angespannt“, erklärt Julia Schröder, Fachbereichsleitung Soziale Dienste bei der Caritas, „vor allem wenn es um haltbare Lebensmittel geht. Obst und Gemüse haben wir in aller Regel genug.“

Weniger Lebensmittel in Supermärkten übrig

Aus Sicht der Caritas spielen unterschiedliche Effekte eine Rolle: „Supermärkte disponieren aufgrund der höheren Lebensmittelpreise sicher noch besser“, sagt Julia Schröder. „einzelne Lebensmittelketten haben natürlich inzwischen auch eigene Rabattaktionen, die dann von den Kunden direkt im Laden genutzt werden können.“ Die Folge: Am Ende des Öffnungstages bleiben weniger Lebensmittel übrig, die an den Warenkorb gegeben werden können.

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Parallel dazu beobachtet die Caritas eine steigende Nachfrage in den Einrichtungen in Wehringhausen und Boele durch Bedürftige. „Es kommen immer mehr Menschen zu uns“, so Schröder, „auch diesen Effekt bemerken wir seit drei bis vier Monaten. Die Kollegin bearbeitet 10 bis 15 Neuanträge pro Woche.“

Flüchtlinge aus Ukraine zählen zu neuen Kunden

Auch Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind und nun in Hagen leben, zählen seit Ausbruch des Krieges vermehrt zu den Kunden. „Was wir jetzt dringend brauchen sind Lebensmittelspenden“, sagt Julia Schröder. Wer den Hagener Warenkorb unterstützten möchte, kann sich direkt an die Einrichtungen wenden. Die Caritas bittet allerdings um vorherige Anmeldung unter: niebl@caritas-hagen.de.