Hagen-Mitte. Camper sollen auf dem Otto-Ackermann-Platz in Hagen kostenlos parken dürfen. Parallel gibt es Pläne für Wohnmobil-Angebote am Hengsteysee

Hagen – die grünste Großstadt in Nordrhein-Westfalen. Mit Ruhr, Volme, Lenne und Ennepe durchziehen gleich vier große Flüsse das Stadtgebiet, die Seen laden zu entspannten Spaziergängen ein. Etliche Wanderwege mit tollen Aussichten gibt es. Ja, unsere Stadt hat wirklich viele schöne Ecken. Zum Runterkommen, Entspannen, Krafttanken. Der Otto-Ackermann-Platz, und das ist nicht despektierlich gemeint, zählt sicherlich nicht dazu. Egal zu welcher Seite man schaut: Straße. Verkehr. Nebenan der Hubschrauber-Landeplatz. Und genau hier könnten ab Sommer vielleicht erste Camper eine Rast einlegen. Wenn sie denn wollen.

„Es ist richtig, dass die Stadt Hagen eine Fläche für sechs Wohnmobile am Höing freigehalten hat“, bestätigt Stadt-Sprecherin Clara Treude auf Nachfrage der Redaktion – und zwar auf der Fläche der ehemaligen Toiletten-Anlage, die zuletzt abgerissen wurde. Da sich allerdings bislang kein Betreiber für den Stellplatz finden ließ, würden hier lediglich – nach Hohenlimburger Vorbild – sechs Parkplätze als Wohnmobil-Stellplätze ausgewiesen, die ohne Zahlung einer Stellplatzgebühr genutzt werden dürften. „Bis zum Sommer sollte die Entscheidung gefallen und bei positiver Entscheidung auch umgesetzt sein“, gibt Clara Treude einen Ausblick zum weiteren Entscheidungsprozess.

Hagen: Nur zwei Stellplätze für Wohnmobile im Stadtgebiet

Im gesamten Stadtgebiet gibt es bislang nur zwei Stellplätze für Camper, um einen Halt in Hagen einzulegen: „Aktuell werden an zwei Standorten Plätze angeboten: am LWL-Freilichtmuseum Hagen (3 Stellplätze, stehen während der Saison des LWL zur Verfügung) und am Lennepark (4 Stellplätze)“, sagt Treude dazu.

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Dass deutlich mehr Plätze definitiv wünschenswert wären, sieht auch Kirsten Fischer von der Hagen-Wirtschaftsentwicklung, die die Stadt bei der Suche nach einem Betreiber unterstützen sollte – letztlich aber gescheitert ist: „Aus touristischer Sicht wären solche Plätze extrem wichtig für unsere Stadt. Allerdings räume ich ein, dass der Höing nicht die schönste Fläche ist, um so etwas umzusetzen“, erklärt Fischer auch einen der Gründe dafür, dass sich für den Standort kein Betreiber finden ließ. Fischer will im gleichen Zug betonen, dass man parallel bereits an einer Idee arbeite, neue Stellplätze für Wohnmobilisten am Hengsteysee zu realisieren.

„Im Rahmen der Seeplanung würde sich dafür eine tolle Chance ergeben“, betont die Prokuristin und Tourismus-Expertin mit Blick auf die Internationalen Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027. „Von 300.000 Übernachtungen in Hagen machen zwar gut 90 Prozent Geschäftsreisen aus. Wir sollten uns aber auch weiterhin bemühen, neue Angebote für den Freizeit-Tourismus zu schaffen, um die Leute nach Hagen zu locken. Wir haben hier schließlich viel zu bieten.“

Wohnmobilstellplatz in Hagen: Keine Gebühr für Übernachtung

Auch die Stadtverwaltung betont, dass man parallel an anderen Lösungen arbeite: „Darüber hinaus befinden sich Stadtverwaltung, mögliche Betreiber und Hagen-Marketing aktuell im Dialog, was eine Lösung für Stellplätze am Hengsteysee betrifft, die kurzfristiger umsetzbar ist.“ Spruchreif sei das allerdings noch nicht.

Also zurück zum geplanten Stellplatz am Höing: Noch sind die Plätze nicht ausgewiesen und eine Entscheidung nicht abschließend gefallen. Angedacht wäre aber wie gesagt lediglich eine Beschilderung der vorgehaltenen Fläche, „die Nutzung kann dann kostenlos erfolgen“, so Treude. Ein weiterer Service ist ähnlich wie in Hohenlimburg nicht vorgesehen. Die Stellplätze können somit lediglich als Parkplatz bzw. Übernachtungsmöglichkeit genutzt werden, sind aber für längere Aufenthalte eher ungeeignet.