Hagen. Ein gefällter Mammutbaum am Hohenhof in Hagen sorgt für Wut bei Bürgern. Die Stadt erklärt die Hintergründen der Fällung.

Für besonderen Ärger bei vielen Hagenern hat die Fällung eines Mammutbaums am Hohenhof gesorgt. Dieser Baum, so hieß es, sei älter als der Hohenhof selbst. Mit diesem Gerücht räumt die Stadt Hagen nun auf.

„Das Alter dieses Baumes wird auf ca. 50 Jahre geschätzt“, erklärt Michael Kaub, Sprecher der Stadt. „Von 1963 bis 1976 war der Hohenhof Sitz der Pädagogischen Hochschule Hagen. Für die Hochschule wurde der ehemalige Nutzgarten eingeebnet und die ehemalige Zufahrt überplant, damit in diesem Teil des Gartens vier Pavillons errichtet werden konnten. Es wird vermutet, dass in diesem Zuge die Neupflanzung mit dem Mammutbaum veranlasst wurde.“

Baum stand in 50er Jahren noch nicht

Dass der Mammutbaum längst nicht so alt sei, bestätigt auch Ilse Jaehner: „Als ich am Hohenhof als Gärtnerin beschäftigt war, gab es den Baum noch nicht“, sagt sie. „Die Größe, die der Baum erreicht hat, verwundert mich nicht. So ein Baum wächst einen Meter pro Jahr.“

Kaub betont auch, dass der Mammutbaum keinen rechtlich gesicherten Status habe. Die Baumpflegesatzung regele „den Erhalt und die Pflege des Baumbestandes innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile sowie innerhalb des Geltungsbereichs der Bebauungspläne. Der Hohenhof mit dem Standort des Urweltmammutbaumes in der Straße „Unter Kastanien“ liege außerhalb eines Bebauungsplanes und wird von der Verwaltung dem Außenbereich zugerechnet. „Somit war die Notwendigkeit der Antragstellung auf Fällung nicht gegeben“, sagt Kaub. Darüber hinaus wäre es theoretisch aber auch möglich gewesen, eine Ausnahmegenehmigung nach Baumpflegesatzung zu erteilen, da dieser Baum nicht „zum charakteristischen Bestand der historischen Gartenanlage“ gehöre und „den Charakter der Anlage wesentlich beeinträchtigen“ würde.

Baum war Arbeiten im Weg

Der Urweltmammutbaum wurde fast zentral in die Zufahrt der ehemaligen Rotdornallee gepflanzt, die im Zuge der Rekonstruktion des historischen Gartens auch wieder hergestellt werden soll. Der Baum hätte bei Erhalt die Rekonstruktion der Mauer einschließlich Toreinfahrt und der dahinterliegenden Rotdornallee diese in ihrem Nutzungszweck behindert.

Der Urweltmammutbaum sei zudem eine Baumart, die erst 1941 in lebender Form entdeckt wurde. Er war daher zur Entstehungszeit des Hohenhofs der Welt nur als Fossil bekannt.

Politik über Fällungen informiert

Die politischen Gremien seien über die Fällung dieses Baumes ebenso informiert, wie über die Fällung aller anderen Bäume, betont Kaub noch einmal. Es habe keine zwingende Notwendigkeit, die Fällung dieses Baumes besonders herauszustellen­.