Hohenlimburg. Die Bezirksvertretung hat sich auf eine Route für den Lenne-Radweg durch Hohenlimburg geeinigt. Dafür soll ein zugewucherter Pfad erneuert werden

Nach Monaten und Jahren mit reichlich Debatten um mögliche Varianten steht nun fest, wie der Lückenschluss des Lenneradwegs durch Hohenlimburg künftig verlaufen soll. Die Bezirksvertretung verständigte sich einstimmig auf eine „Vorzugsvariante“, die die Stadtverwaltung vorgelegt hatte. Die Lösung sieht folgendermaßen aus.

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Fußweg an der Straße verbreitern

Von der Stadtgrenze zu Letmathe aus kommend beginnt der Radweg auf der Oeger Straße. Um Platz für den Radverkehr zu schaffen, soll der bisherige Gehweg an der Straße auf 3,25 verbreitert werden. Im weiteren Verlauf sollte es zunächst weitergehen über das Wohngebiet in der Oststraße – zum Preis wegfallender Parkflächen. Um dies zu vermeiden, soll der Radweg durch Oege künftig auch nahe entlang der Gleise der Bahnstrecke führen. Anvisiert ist die Route über einen zugewucherten Fußweg, der sich unscheinbar an der Oeger Straße nahe des Bahnübergangs am Thyssenkrupp-Werksgelände befindet. „So braucht man nicht über die Oststraße und die Feldstraße und die Parkplätze dort bleiben erhalten – das ist der große Vorteil an dieser Variante“, sagt Lothar Heinze, CDU Hohenlimburg.

Links die Bahnstrecke Hagen-Siegen am Werksgelände von Thyssenkrupp in Oege. Das Dickicht rechts soll künftig auf rund 300 Metern zugunsten des Radweges weichen. Gespräche mit der Bahn als Eigentümerin stehen noch aus.
Links die Bahnstrecke Hagen-Siegen am Werksgelände von Thyssenkrupp in Oege. Das Dickicht rechts soll künftig auf rund 300 Metern zugunsten des Radweges weichen. Gespräche mit der Bahn als Eigentümerin stehen noch aus. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Über die Jahre waren für den schwierigen Abschnitt durch Oege viele Varianten diskutiert worden. Von einer Lösung, die direkt am Werksgelände von Thyssenkrupp vorbeiführt, bis zu einer „Stelzen-Lösung“, die den Radweg von der Stadtgrenze zu Letmathe bis zum Wehr bei „Klein Venedig“ direkt über die Lenne führen sollte.

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Die nun ausgesuchte Strecke hat sich durchgesetzt und soll für den Lückenschluss des Lenne-Radweges ein Dickicht an der Bahnstrecke auf rund 300 Metern neu beleben – so der aktuelle Planungsstand. Was noch aussteht, sind Gespräche der Stadt mit der Bahn als Eigentümerin der Flächen. „Wir hoffen, dass diese Gespräche Früchte tragen.“

Diese „Vorzugsvariante“ hat die Bezirksvertretung Hohenlimburg nun abgesegnet. Über diese Route soll künftig der Lenne-Radweg durch Hohenlimburg führen. Detaiplanungen und Kostenschätzungen, um diese Route möglich zu machen, stehen aber noch aus.
Diese „Vorzugsvariante“ hat die Bezirksvertretung Hohenlimburg nun abgesegnet. Über diese Route soll künftig der Lenne-Radweg durch Hohenlimburg führen. Detaiplanungen und Kostenschätzungen, um diese Route möglich zu machen, stehen aber noch aus. © WP Hohenlimburg | Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Von der Passage parallel zur Bahntrasse führt die Route dann vor den Schrebergärten auf die Feldstraße und von dort vorbei am Bahnübergang, einen Steinwurf entfernt von dem Werksgelände der Hohenlimburger Kalkwerke. Über eine neue Lenne-Brücke, die bei Kleinvenedig für die Radroute entstehen soll, geht es dann über den Langenkamp weiter Richtung Innenstadt. An der Norwich-Brücke, Ecke Bahnstraße und Langenkampstraße, soll die Route über einen neu zu schaffenden Kreisverkehr in die Innenstadt von Hohenlimburg führen. Vom Lennedamm aus geht es weiter mit einem Schwenk direkt an das Flussufer mit dem Wildwasserpark und unter der Stennertbrücke hindurch weiter zum Weinhof, vorbei am Bilstein-Werksgelände, bis zur Kettenbrücke. „Wer so mit dem Fahrrad durch Hohenlimburg fährt, hat keine Ampeln oder Bahnschranken im Weg“, sagt Lothar Heinze.

Kostenplanung steht aus

Soweit der aktuelle Planungsstand. Der Tenor der Bezirksvertretung zu diesen Plänen: Hier handelt es sich um eine gute Lösung. „Das einzige Problem wird sein, dass man wohl mit der Bahn verhandeln muss. Das kann dauern“, sagte Michael Glod, CDU, im Gremium. „Diese Lösung ist das Beste, was man aus den räumlichen Gegebenheiten machen konnte“, meinte Frank Schmidt, Bürger für Hohenlimburg. Nachdem sich die Bezirksvertretung auf diese „Vorzugsvariante“ geeinigt hat, ist die Verwaltung gefragt. Es gilt, die Planungen zu konkretisieren, Kosten zu beziffern und die Finanzierung zu sichern. „Nach detaillierter Planung dieser gewählten Trasse wird die konkrete Ausbauplanung inklusive der Kostensituation dann in einer weiteren Vorlage dargestellt“, heißt es in dem Sachstandsbericht, der den Bezirksvertretern vorliegt.

Lothar Heinze gibt sich optimistisch, dass die Umsetzung nicht mehr allzu viel Zeit ins Land ziehen wird. „Ich hoffe, dass die Planung schrittweise umgesetzt werden kann. Wir sind einen Schritt weiter.“