Hohenlimburg. Die Suche nach einer geeigneten Route für den Lenneradweg durch Hohenlimburg geht weiter. Die CDU wirbt für ihre Lösung vorbei an der Kanustrecke
Die Aufgabe ähnelt dem Geschicklichkeitsspiel „Der heiße Draht“: Finde die passende Route für einen Radweg, der durch die Innenstadt von Hohenlimburg und Oege bis nach Letmathe führt. Ecke dabei möglichst wenig an die Interessen von Anwohnern, Industriebetrieben und Verkehr an.
Seit Jahren wird über den Lückenschluss des Lenneradweges in Hohenlimburg debattiert. Ein tragfähiges Ergebnis fehlt bis heute. Im Februar hatte die Verwaltung in der Bezirksvertretung über den aktuellen Stand und mögliche Routenvarianten aus Sicht der Stadtplaner informiert. Davon ausgehend will die CDU Hohenlimburg in der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung die Variante zur Abstimmung bringen, die den Christdemokraten am sinnvollsten erscheint.
Kettenbrücke bis Kanu-Strecke
Im Abschnitt von der Kettenbrücke kommend sei der Radweg am Lenneufer, vorbei an den Parkplätzen von Bilstein, bis zum Wildwasserpark zu führen, findet Lothar Heinze, CDU Hohenlimburg. „Die Alternative, den Radweg über die Straße im Weinhof zu führen, ist schwierig wegen des engen Bürgersteigs und des Werkbetriebs bei Bilstein“, verweist er auch auf die erhöhte Unfallgefahr durch den Lkw-Verkehr. Bereits im November vergangenen Jahres hatte Heinze in der Bezirksvertretung daher für die Route direkt an der Lenne geworben. Ein Problem: Hochwasser. Die Stadt führt hierzu aus, diese Route sei im Hochwasserfall nicht nutzbar. In der Wegweisung sei darauf zu achten und eine „hochwasserfreie Variante“ mit auszuschildern. Bedenken an der Route kamen aber auch von den Kanuten. Schließlich könnte ein gut frequentierter Radweg vor dem Ufer des Wildwasserparks den Sportbetrieb beeinträchtigen. Hier gab es erste Gespräche, ebenso wie mit den betroffenen Eigentümern entlang des angedachten Verlaufs, sagt Heinze und gibt sich optimistisch.
Weiter solle der Lenneradweg künftig vom Wildwasserpark am Lenneufer über den Brucker Platz in die Fußgängerzone geführt werden. „Wenn wir darüber diskutieren, dass wir die Lenne für die Innenstadt öffnen wollen, dann ist eine verknüpfte Radstrecke enorm attraktiv“, sagt Mandy Pelka, CDU Hohenlimburg, und hofft damit auch auf die Belebung von Gastronomie und Handel vor Ort. Raus aus der Innenstadt würde die Route weiter über die Langenkampstraße zu einem Kreisverkehr an der Norwich-Brücke führen, der hinter Rewe und Aldi am Bahnhof angedacht ist. Als ein „Knackpunkt“ gilt die Frage, wie die Route durch Oege führen soll. Einst hatte die CDU hier eine Stelzen-Lösung ins Spiel gebracht, die direkt über die Lenne führen könnte. Eine Idee, die sich als Irrweg herausgestellt hat. Zu teuer, zu aufwendig, zu viele neue Fragezeichen. Im Februar bat Stadtplaner Jörg Winkler die Bezirksvertreter, diese Lösung „zu begraben.“
Neue Lenne-Brücke nach Oege
Für den Weg nach Oege halte man die von der Stadt vorgestellte Route über eine neue Lenne-Brücke, die bei Klein-Venedig entstehen könnte, für die beste Lösung. Kurzfristig könne man die Maßnahme am Wildwasserpark vorziehen, um einen Großteil des Radweges bereits an die Innenstadt anzubinden.
Der Abschluss des Radweges durch Hohenlimburg führt durch Oege weiter nach Letmathe. Damit die Radfahrer den Bahnübergang Oeger Straße überqueren können, setzen die Christdemokraten auf eine Ampel, die mit der Bahnschranke gekoppelt wird, kombiniert mit Tempolimit 30.
Beim letzten Abschnitt der Route über die Feldstraße und Oststraße weiter Richtung Letmathe müsse Rücksicht auf die ohnehin knappe Parkplatzsituation vor Ort genommen werden.