Hagen. Bei einem stadtweiten Spendenlauf haben sich zehn Schulen beteiligt. Fast 70.000 Euro sind für die Opfer der Flut in Hagen zusammengekommen.

Das Hochwasser in Hagen haben er und seine Familie in ganzer Auswirkungen erlebt. Mats Elhaus hat mit angepackt. Der Keller des Sportgeschäftes seiner Eltern im Zentrum von Hohenlimburg war vollgelaufen. Die Ware, die dort gelagert war, stand unter Wasser. „Der Wesselbach hat gedrückt“, erzählt der 16-Jährige. „Das Wasser hat sich seinen Weg durch die Wände gesucht. Am Ende stand es auf Höhe meiner Brust. Von überall kamen Menschen und haben uns geholfen. Teilweise kannten wir die nicht einmal.“

Mats, der Zehntklässler aus Hohenlimburg, besucht die Freie Evangelische Gesamtschule in Wehringhausen. Und an der wiederum unterrichtet Kevin Winterhoff, den die dramatischen Folgen der Flutkatastrophe tief bewegt haben. Deshalb hat der Lehrer einen Spendenlauf organisiert.

Schüler laufen vor der eigenen Tür

Nicht nur an seiner eigenen Schule, sondern im Grunde an allen Hagener Schulen. Einen dezentralen Lauf, bei dem jeder Schüler im Grunde genommen vor der eigenen Tür laufen konnte.

Genau das hat diesen Spendenlauf – zumindest einmal für Hagen – so einmalig gemacht. Und vermutlich auch zu einem einmaligen Ergebnis geführt. Genau 63.850 Euro sind bislang durch Hagener Schüler erlaufen worden. Ergänzt wird diese Summe durch eine Spende in Höhe von 3000 Euro, die McDonald’s-Franchisenehmer Wilfried Haas zu Verfügung gestellt hat.

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„Das Ergebnis einer Schule steht noch aus“, sagt Kevin Winterhoff, „insgesamt kommen wir also fast an 70.000 Euro heran.

Auszeichnung für beste Klassen

Eine riesige Summe, mit der Winterhoff so nie gerechnet hätte. „Ich bin wirklich überwältigt“, sagt der Pädagoge und verweist auf fünf Grundschulen und fünf weiterführende Hagener Schulen, die das Projekt, das er nach den Sommerferien ins Leben gerufen hatte, unterstützt haben. „Daneben ist es toll, dass sich so viele Sponsoren gefunden haben.“ Menschen, die einzelne Schüler beim Laufen direkt unterstützt haben, aber auch Unternehmen wie unsere Zeitung, die einen Preis für die erfolgreichsten Klassen zur Verfügung gestellt haben. „Da“, sagt Kevin Winterhoff,
„steht die Auswertung noch aus.“

Begeistert ist auch der Hasper Bezirksbürgermeister Horst Wisotzki, dessen Stadtteil selbst von der Flutkatastrophe betroffen war. Ihm war es vorbehalten, stellvertretend für die Stadt Hagen einen symbolischen Scheck entgegenzunehmen. „Allein die Tatsache, wie viele junge Menschen sich hier engagiert haben, macht große Hoffnung. Das ist ein Zeichen dafür, wie groß der Zusammenhalt in unserer Stadt ist.“

Geld landet auf Spendenkonto

Preise für beste Klassen

Auch die Stadtredaktion Hagen unterstützt den Spendenlauf. Eine der erfolgreichsten Klassen erhält von uns einen Gutschein in Höhe von 300 Euro für eine Klassen-Party.

Weitere Preise: Stadionführungen für zwei Schulklassen beim BVB, 100 Freikarten sowie fünf Trainingseinheiten mit Profis vom Handballzweitligisten Eintracht Hagen, Zehn Freikarten vom Handball-Drittligist TuS Volmetal, zehn Gutscheine von Golf ‘n’ Glow, Gutscheine von Sport Philipp und Decathlon, 250 Euro für eine Klasse von der Märkischen Bank, das Sprungwerk lädt eine Klasse ein und stiftet Gutscheine.

Das Geld landet zunächst auf dem Spendenkonto der Stadt Hagen. In einem ersten Schritt haben über dieses Konto Hagener, die von der Flutkatastrophe unmittelbar betroffen waren, unbürokratisch eine Soforthilfe erhalten. Jetzt guckt die Stadt noch einmal genauer, wer nicht von den Mitteln, die der Bund zur Verfügung gestellt hat, profitieren konnte.