Hagen. Es könnte sich zum größten Spendenlauf in Hagen entwickeln: Alle Hagener Schüler sind aufgerufen, für die Opfer der Flut-Katastrophe zu laufen.

Es kann, es soll zum größten Spendenlauf werden, den es jemals in der Stadt Hagen gegeben hat. Weil alle Hagener Schulen dazu aufgerufen sind, mitzumachen. Und so hat Kevin Winterhoff dieser Tage viele Mails verschickt – um möglichst viele Schüler aller möglichen Schulformen dazu zu bewegen, sich für die Opfer der Flutkatastrophe in Hagen auf den Weg zu machen. Die Westfalenpost Hagen unterstützt die einzigartige Aktion.

„Familien der Schüler, ganze Schulen sind betroffen“, sagt Kevin Winterhoff, Lehrer für Sport und Naturwissenschaften an der Freien Evangelischen Gesamtschule Hagen. „Ich finde: Da muss man einfach was tun. Da muss man helfen. Ich selbst war im Urlaub, als die Flutkatastrophe über Hagen hereingebrochen ist. Aber die Bilder, die mich erreicht haben, das, was ich nach meiner Rückkehr gesehen habe – so etwas vergisst man nicht.“

Alle Hagener Schulen sollen mitmachen

Und so reift mit Beginn des Schuljahres innerhalb kürzester Zeit die Idee, für die Opfer des Hochwassers zu sammeln. Um möglichst alle Hagener Schulen mit ins Boot zu holen, entwirft Winterhoff ein Konzept, dass es jeder Schule freistellt, wann und wie gelaufen wird.

Variante eins: Die Schule führt – so wie viele das in den letzen Jahren immer wieder getan haben – an zentralem Ort eine Veranstaltung durch. Schüler suchen Spender, die für jeden gelaufenen Kilometer einen vorher festgesetzten Betrag für die Hochwasser-Opfer in Hagen spenden. Das Ganze wird auf einem bereitgestellten Formular verbindlich festgehalten.

Kevin Winterhoff, Lehrer an der FESH in Hagen, organisiert einen Spendenlauf für die Hochwasser-Opfer, an dem alle Hagener Schulen teilnehmen sollen.
Kevin Winterhoff, Lehrer an der FESH in Hagen, organisiert einen Spendenlauf für die Hochwasser-Opfer, an dem alle Hagener Schulen teilnehmen sollen. © Alex Talash

Variante zwei: Der Spendenlauf findet dezentral statt. Das bedeutet, dass jeder Schüler im Grunde für sich festlegen kann, wann und welche Strecke er läuft. Auch hier kümmert er sich vorher um Menschen, die bereit sind, für jeden Kilometer Geld zu geben. Das Ganze kann sogar mit gängigen Apps erfasst werden.

Service-Zentrum Sport unterstützt Spendenlauf

Um Organisation und Durchführung kümmert sich Winterhoff, das Service-Zentrum Sport der Stadt Hagen unterstützt den außergewöhnlichen Spendenlauf: „Das große Engagement der Menschen und die zahlreichen kreativen Ideen aus dem Bereich Sport, um den vom Hochwasser betroffenen Hagenerinnen und Hagenern unter die Arme zu greifen, beeindrucken uns sehr“, sagt Karsten-Thilo Raab, Leiter des Servicezentrums.

Zum Service-Zentrum hatte Winterhoff engen Kontakt. Über den Fachbereich der Stadt ist er an die Mailadressen gekommen.

Westfalenpost ermöglich Klassen-Party

Geld landet auf Spendenkonto der Stadt

Neben der WP-Stadtredaktion Hagen (Klassen-Party im Wert von 300 Euro) unterstützen viele weitere Firmen und Institutionen den Schüler-Spendenlauf zu Gunsten der Hochwasser-Opfer in Hagen.

So stellt Borussia Dortmund Stadionführungen für zwei Schulklassen als Preis zur Verfügung, Handball-Zweitligist Eintracht Hagen stiftet 100 Freikarten sowie fünf Trainingseinheiten mit Profis, Handball-Drittligist TuS Volmetal stiftet zehn Freikarten, Golf ‘n’ Glow spendiert zehn Gutscheine, Sport Philipp und Decathlon stellen Gutscheine bereit, die Märkische Bank stellt einer Klasse 250 Euro zur Verfügung, das Sprungwerk lädt eine ganze Klasse ein und stiftet Gutscheine.

Das Geld, das die Schüler erlaufen, landet auf dem Sonderkonto der Stadt Hagen mit der IBAN DE66 4505 0001 1000 2890 68 (Stadt Hagen, Spendenkonto Hochwasserhilfe).

Das Konto steht auch unabhängig vom Spendenlauf weiter bereit. Mit den Spenden werden gezielt Hagener unterstützt, die durch die Hochwasserkatastrophe betroffen sind.

Um möglichst viele Klassen und Schüler dazu zu bewegen, sich bis zu den Herbstferien für die gute Sache auf den Weg zu machen, unterstützten auch Sponsoren den Spendenlauf. Auch die WP-Stadtredaktion Hagen wird die Aktion in den nächsten Wochen immer wieder begleiten. Außerdem stellt unsere Zeitung für eine der aktivsten Klassen einen Gutschein in Höhe von 300 Euro für eine Klassen-Party bereit.

Für Kevin Winterhoff ist die Aktion aber mehr als „nur“ ein Spendenlauf: „Ich glaube, es kann für einige Schüler auch eine Möglichkeit sein, das, was sie während der Tage der Katastrophe erlebt haben, aufzuarbeiten“, so der FESH-Lehrer, „darüber hinaus kann es ein schönes Zeichen hinein in die Stadtgesellschaft sein. Letztlich sind es theoretisch mehr als 25.000 Schüler in Hagen, die für die gute Sache laufen können. Wenn sich nur die Hälfte beteiligen würde, wäre das ein riesiger Erfolg und könnte am Ende eine sechsstellige Spendensumme bringen.“