Hohenlimburg. In der Adventszeit werden keine Girlanden über der Hohenlimburger Fußgängerzone hängen. Der Zuschuss reicht nicht

Eine Revitalisierung der Hohenlimburger Innenstadt ist seit Jahren kein einfaches Unterfangen. Auch wenn es viele Einzelhändler gibt, die mit hoher Qualität seit Jahren die Altstadt prägen, ist ein fortschreitender Rückgang von Publikumsverkehr und Läden auch in dieser Zeitung immer wieder Thema. Nun bleibt auch noch an anderer Stelle das Licht aus. Bei der Weihnachtsbeleuchtung in der Höhe nämlich. Die wird es in diesem Jahr in der Hohenlimburger Innenstadt nicht geben. Aus finanziellen Gründen. Daneben gibt es aber noch andere Problemlagen.

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2000 Euro kommen von Händlern

Für die festliche Beleuchtung der Hohenlimburger Altstadt, vor allem für die markanten Girlanden in der Höhe (große grüne Zweige und rote Kerzen), von Ein- bis Ausgang der Fußgängerzone ist seit vielen Jahren die Hohenlimburger Werbegemeinschaft verantwortlich. 2000 Euro geben die darin zusammengeschlossenen Einzelhändler stets für die Beleuchtung dazu, 3000 Euro kamen immer als Unterstützung von der Bezirksvertretung Hohenlimburg. Doch weil die Budgets der Bezirksvertretungen aus Spargründen kleiner geworden sind, muss auch die Bezirksvertretung Hohenlimburg angesichts vieler Unterstützungsanfragen den Gürtel enger schnallen. Das hat zur Folge, dass statt der üblichen 3000 Euro „nur“ noch 1500 Euro für die Weihnachtsbeleuchtung in der Altstadt hinzugegebenen werden könnten. „Die Kürzung des Budgets ist ja irgendwie nachvollziehbar“, sagt Andreas Murr, Inhaber des Cafés am Markt und zweiter Vorsitzender der Werbegemeinschaft. „Aber so können wir die Beleuchtung nicht mehr stemmen“. Vor allem die Installation der Beleuchtung verschlingt Geld. Jedes Jahr werden 5000 Euro benötigt. Für das Anbringen der Beleuchtung müsse nämlich unter anderem ein Kranwagen oder eine Hebebühne gemietet werden.

Kein Geld für Weihnachtsbeleuchtung

Ulrich Elhaus, Inhaber des gleichnamigen Sportgeschäfts und im Vorstand der Werbegemeinschaft, sagt: „Wir überlegen, ob wir zumindest eine schmalere Beleuchtung vor den Läden hinkriegen. Aber das ist noch nicht klar.“ Wie Andreas Murr betont auch er, dass die Kasse der Werbegemeinschaft durch die Coronazeit nicht gerade prall gefüllt sei und man für Weihnachtsbeleuchtungen kein weiteres Geld in die Kasse schießen wollte.

Im Gespräch wird aber deutlich, dass zudem Unmut darüber besteht, dass der nahende und beliebte Lichtermarkt im Lennepark und nicht in der Altstadt stattfindet. Ulrich Elhaus: „Dort hätte uns der Markt die Möglichkeit eines verkaufsoffenen Sonntags geboten.“ Für diese Tage braucht es nämlich einen Anlass. Ein Lichtermarkt wäre ein solcher Anlass gewesen. Elhaus sagt, dass er aber sowohl seitens der Verwaltung als auch der lokalen Politik nicht gespürt hätte, dass man sich für einen solchen verkaufsoffenen Sonntag in Hohenlimburg und den Antrag dazu hätte einsetzen wollen. Das sehe man ja auch an der Entscheidung, den Lichtermarkt im Lennepark außerhalb der Innenstadt durchzuführen.

Positives Feedback zu Lichtermarkt im Lennepark

Diesen Standort verteidigt Jörg Hörster, Pastor der Freien Evangelischen Gemeinde Hohenlimburg und Mitorganisator des Lichtermarktes, aber sehr selbstbewusst: „Zum einen gibt es auf den Marktflächen, so auch in der Hohenlimburger Innenstadt, ganz andere Vorgaben seitens der Ordnungsbehörden als im Lennepark, wo andere Fachbereiche zuständig sind. Und zum anderen haben wir mit dem Lichtermarkt im Lennepark zuletzt sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Leute nehmen ihn toll an und er schafft an dieser Stelle auch eine gute Verbindung zwischen der Hohenlimburger Innenstadt und Elsey.“

Ulrich Elhaus betont, dass man in Hohenlimburg genau beobachte, wie mit dem verkaufsoffenen Sonntag zur Adventszeit in der Hagener Innenstadt umgegangen werde. Und damit auch mit Einzelhändlern im Allgemeinen. Der Tag soll am 19. Dezember stattfinden. Begründbar wäre er durch den Hagener Weihnachtsmarkt. Entschieden ist da bisher nichts, erklärt Wladimir Tisch von der Hagener City-Gemeinschaft Man befinde sich dabei, den Antrag zu stellen. Ulrich Elhaus findet übrigens, dass Beleuchtung von Fußgängerzonen eine Sache der Stadt sei und auch von der finanziert werden sollte.

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Unabhängig von der Weihnachtsbeleuchtung über der Fußgängerzone wird es dieses Jahr am alten Markt in Hohenlimburg wieder einen Weihnachtsbrunnen geben. Der Aufbau ist für Ende November geplant.

Diesmal soll der Weihnachtsbrunnen als „Wunschbrunnen“ zugunsten vom Frauenhaus entstehen. Heißt: Wunschzettel der Einrichtung werden am Brunnen hängen. Wer mag, der kann einen Wunsch nehmen und erfüllen.