Breckerfeld. Dass Breckerfeld eine neue Kita braucht, ist unumstritten. Im letzten halben Jahr hat sich viel getan. Das gilt auch für die OGS-Erweiterung.
Es gibt einen konkreten Bauplatz. Und es gibt schon bald einen konkreten Plan. Und somit kann mit dem Bau einer neuen Kindertagesstätte in Breckerfeld wohl bereits im nächsten Jahr begonnen werden. Der Bedarf an weiteren Kita-Plätzen in der Hansestadt ist groß. Was übrigens auch für die weitere Betreuungsmöglichkeiten im offenen Ganztag gilt.
„Wir haben ja zuletzt einen Beschluss im Rat über den Standort gefasst“, erklärt Bürgermeister André Dahlhaus, der die Projekte Kita-Neubau und OGS-Erweiterung vor einem halben Jahr im Rahmen der Serie „Bei uns ums Eck“ vorgestellt hat. Verbunden war das mit der Zusage: In einem halben Jahr schauen wir gemeinsam, was aus den Plänen geworden ist.
Jeder Kitaplatz wird mit bis zu 30.000 Euro gefördert
Ein Ergebnis: Es steht fest, dass die neue Kindertagesstätte in der Nähe der Grundschule gebaut wird. Konkret: Auf einer Fläche am Ende des Parks, der sich parallel zu Sportfläche erstreckt und über einen Fußweg vom Schulhof aus erschlossen wird. „Der konkrete Planungsauftrag an das Architekturbüro Eicker in Halver ist jetzt raus“, sagt Dahlhaus. „Im Haushalt 2022 wollen wir Mittel bereitstellen.“ Hinzu kommen Fördermittel in erheblichem Umfang, die bis zu 30.000 Euro pro neu geschaffenem Kitaplatz liegen können.
Entstehen soll so zunächst eine zweigruppige Kindertagesstätte, die die Möglichkeit bietet, später noch eine dritte Gruppe anzubauen. Geplant werden zunächst eine gemischte Gruppe mit 14 Plätzen für die Betreuung über Dreijähriger sowie sechs U-3-Plätzen sowie eine Gruppe mit 10 Plätzen für die U-3-Betreuung. „Wie genau letztlich die Gruppen dann belegt werden, können wir bedarfsgerecht entscheiden“, so André Dahlhaus.
Hervorragendes Angebot durch Tagesmütter
Dass die Anzahl der neuen Plätze weit unter dem theoretisch vom Jugendamt der Stadt Ennepetal ermittelten Bedarf von 75 Plätzen liegt, sieht Dahlhaus entspannt. „Diese Zahl beruht einzig und allein auf dem Melderegister“, so der Bürgermeister. „Dabei bleibt trotz eines steigenden Wunsches nach Betreuung unberücksichtigt, dass es auch Eltern gibt, die ihre Kinder bis zum dritten Lebensjahr zu Hause betreuen möchten.“ Darüber hinaus betont Dahlhaus, dass es in Breckerfeld ein hervorragendes Angebot durch Tagesmütter gebe, das für viele Eltern ebenso eine Option sei.
Weiter vorangekommen ist die Stadt in den letzten sechs Monaten auch, was die OGS-Betreuung angeht. Dahinter steckt auch der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz im offenen Ganztag, den der Bund ab 2026 Eltern garantiert. „Wir waren und sind uns mit der Evangelischen Jugend, die ja Träger ist, einig: Wir brauchen mehr Raum“, so Dahlhaus.
Neue Mensa für die Grundschule Breckerfeld
Die Idee: Es wird eine neue Mensa errichtet. „Wenn es um die OGS-Betreuung und den Ausbau geht, ist dies das Nadelöhr“, verweist Dahlhaus darauf, dass die vorhandenen Kapazitäten im Ganztag nicht ausreichen, weitere Kinder mit einer warmen Mittagsmahlzeit zu versorgen. Also soll ein Neubau auf dem kleinen Schulhof entstehen, der derzeit vom Schulgebäude umgeben ist – quasi ein Gebäude im Gebäude. „Über der neuen Mensa soll es drei weitere Gruppenräume geben. Weil wir dann wiederum die alte Mensa nicht mehr benötigen, haben wir Platz für einen vierten Gruppenraum.“
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Trotz des Neubaus werde der vorhandene Schulhof auch weiterhin genutzt werden können – wenn auch verständlicherweise nicht mehr auf ganzer Fläche. „Es gibt Überlegungen, den vorhandenen Schulhof mit neuen Spielgeräten attraktiver zu gestalten.“
Planung für die OGS-Erweiterung laufen
Kitas, Tagesmütter und Großtages-Pflegestelle
In Breckerfeld gibt es fünf Kindertagesstätten. Die Kitas Sterntaler und Zwergenwald (Zurstraße) befinden sich in Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde, die katholische Kindertageseinrichtung St. Jakobus in Trägerschaft des Kita-Zweckverband im Bistum Essen, der Kindergarten Lummerland in Trägerschaft der Stadt sowie das AWO-Familienzentrum.Daneben gibt es an der städtischen Grundschule einen Offenen Ganztag in Trägerschaft der Evangelische Jugend im Kirchenkreis Hagen.Hier werden Kinder außerhalb des Unterrichts ab 7.30 und bis 16 Uhr betreut.Ergänzt wird das Angebot durch Tagesmütter und eine Großtages-Pflegestelle.An der Evangelischen Jacobus-Sekundarschule wird dienstags, mittwochs und donnerstags bis 15.15 Uhr unterrichtet. Darüber hinaus gibt es AGs.
Auch für die OGS-Erweiterung ist der Planungsauftrag raus. Im Boot ist das Büro Kammel aus Wehringhausen. Erste Mittel sollen im Haushalt 2022 bereitstehen. Fördermittel müssen noch beantragt werden. Wann dann tatsächlich die Arbeiten beginnen, ist noch offen.