Breckerfeld. Ein neuer Kindergarten wird in der Nähe der Schulen gebaut. Das hat der Rat der Stadt Breckerfeld einstimmig festgelegt.
Der Standort, an dem ein weiterer Kindergarten in Breckerfeld entstehen soll, steht fest. Der Rat der Stadt hat sich einstimmig auf ein Gelände hinter den Spielfeldern an der Grundschule geeinigt. Bereits im Bauausschuss hatte die Verwaltung das Areal favorisiert, die Politik allerdings noch Beratungsbedarf geltend gemacht und die Prüfung von Alternativen ins Spiel gebracht.
Die allerdings gibt es nicht. Auch nicht an der Cuxe im Bereich der ehemaligen Tennishalle. „Hier müsste eigens der Bebauungsplan geändert werden“, so Bürgermeister André Dahlhaus, „dieser Prozess könnte bis zu 24 Monate dauern.“
Irritationen bei Tagesmüttern in Breckerfeld
Diese Zeit allerdings hat die Stadt nicht, wenn man möglichst kurzfristig den prognostizierten Bedarf an Kita-Plätzen decken will. Dass es den geben wird, geht aus Berechnungen des zuständigen Jugendamtes der Stadt Breckerfeld hervor. Und daran ändert auch nichts ein System der Tagespflege, das sich in Breckerfeld parallel zu den klassischen Betreuungseinrichtungen etabliert hat.
Da war es bei der Vorstellung der Planungen zu Missverständnissen gekommen, als Bürgermeister André Dahlhaus darauf verwiesen hatte, dass Eltern eben bei der Betreuung vermehrt auf Kitas setzen würden. „Die beiden neuen Gruppen, die nun geschaffen werden sollen, sind ein zusätzliches Angebot zu allen bestehenden“, erläuterte der Verwaltungschef daher auch noch einmal, bevor der Rat sein Votum abgab. „Ich sehe die Initiativen im Bereich der Tagespflege selbstverständlich weiter als wesentlichen Baustein. Wir haben da zum Teil ein stärkeres Netz als andere Städte.“
Sorge beeinflusst Entscheidung
Die Breckerfelder Tagesmütter selbst hatten in einer Stellungnahme im Vorfeld dem Bürgermeister widersprochen: „Wir haben eher die Erfahrung gemacht, dass die Eltern unserer Tageskinder zufrieden sind mit unserer Arbeit. Sie schätzen die kleinen Gruppen und die familiäre Atmosphäre“, hatten sie in einem Schreiben erklärt. „Das sehen wir auch an unserer Auslastung und Reservierungen für das Jahr 2022.“
Und weiter: „Hinzu kommt, dass wir manchmal den Eindruck haben, dass inzwischen nicht immer der ursprüngliche Wille der Eltern die Basis für die abschließende Entscheidung ist, sondern vielmehr die Befürchtung der Eltern, dass sie ihre ein- und zweijährigen Kinder in die Kita geben müssen, damit sie später einen Platz für ihr über dreijähriges Kind bekommen.“
Politik stimmt Standort geschlossen zu
Dass es Bedarf für eine weitere Einrichtung gibt und dass der Standort geeignet ist – daran ließen auch die Fraktionen keinen Zweifel. „Wenn wir Baugebiete ausweisen, müssen wir auch Kindergartenplätze anbieten“, so Rainer Giesel (CDU). „Die Nähe zur Schule ist ein Vorteil für Eltern, die Kinder unterschiedlichen Alters haben“, so Uli Ferron (FDP). „Wir halten den Standort für angemessen“, so Ine Reiling (Grüne). Ein Eindruck, den auch Arno Förster (SPD) teilte: „Zentral mit guten Parkmöglichkeiten.“ Katrin Rutenbeck (Wählergemeinschaft) warb dafür, bei der konkreten Planung Kinder, die zu Fuß zu Schule und Kita unterwegs seien, vor dem Verkehr zu schützen.