Breckerfeld. Breckerfeld braucht mehr Plätze in Kindertagesstätten und im Offenen Ganztag. Auch Neubauten sind eine Option.
Eines ist klar: Der Platz ist begrenzt. Die Plätze sind begrenzt. Es braucht mehr Raum für Kinderbetreuung. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sowohl für den offenen Ganztag/gesicherten Halbtag an der Grundschule Breckerfeld als auch im Bereich der Kindertagesstätten. „Wir müssen etwas tun“, sagt Bürgermeister André Dahlhaus, selbst Vater, mit Blick auf die Betreuungssituation. Ein erster kleiner Schritt: Jeweils 200.000 Euro stellt die Stadt als „Anschubfinanzierung“ zur Verfügung.
Was genau daraus wird? Offen. Erste Erkenntnisse können die kommenden Monate bringen. Die Evangelische Jugend, die für die Betreuung der Kinder nach Unterrichtsende an der Grundschule Breckerfeld zuständig ist, erstelle zunächst ein Raumkonzept. „Wir gucken dann, ob man das in den vorhandenen Räumen umsetzen kann oder ob wir einen Neu- oder Anbau brauchen“, sagt André Dahlhaus.
Schon jetzt fehlen 22 Kita-Plätze
Alle Varianten sind da möglich. Und dabei kommt es dem Verwaltungschef darauf an, nicht zu kurz zu springen. „Wir müssen uns von der Frage leiten lassen, wie wir zumindest den mittelfristigen Bedarf decken können“, so Dahlhaus. Der ebenso simple wie einleuchtende Vorteil: Die Kinder, die in den nächsten sechs Jahren eingeschult werden, sind bereits geboren.
Anders ist da die Situation im Bereich Kindertagesstätten. Und trotzdem lässt die Kindergartenbedarfsplanung des zuständigen Jugendamtes in Ennepetal keinen Zweifel: Die vorhandenen Kapazitäten reichen nicht aus. Von bis zu drei weiteren Gruppen ist da die Rede. Das würde einer kompletten Einrichtung entsprechen. Was auch damit zu tun hat, dass die Kapazität von einst 265 Plätzen (2008) durch Gruppenumwandlungen auf nur noch 250 Plätze (2012) gesunken ist. Derzeit gibt es in der Hansestadt 103 Ganztagsplätze sowie 162 Blockplätze. Dem gegenüber stehen im Kindergartenjahr 2021/22 287 Kinder, die einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz (ab dem ersten Lebensjahr) haben.
Kindertagesstätten werden für Eltern zur ersten Option
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„Es ist absehbar – auch in diesem Bereich müssen wir etwas tun“, weiß André Dahlhaus, selbst Kindergartenvater, „wir sind in Kontakt mit dem Jugendamt, aber auch mit den Trägern vor Ort.“ Die Zahlen sind in den letzten Jahren leicht gestiegen. Das liege auch am geänderten Wahlverhalten der Eltern. „Während im U-3-Bereich früher die Eltern vor allem bei Tagesmüttern angefragt haben, sind mittlerweile die Kindertagesstätten für viele zu ersten Anlaufstation geworden.“
Die Folge: Der Bau eines weiteren Kindergartens in Breckerfeld wird zu einer echten Option. 2011 war die Kita Lummerland fertig geworden. „Allerdings sind dort damals zwei Einrichtungen zusammengeführt worden“, so Dahlhaus. „Dort befindet sich derzeit die einzige reine Krippengruppe in der Stadt für Kinder zwischen null und drei Jahren.“ 2016 war der Evangelische Kindergarten um eine Gruppe erweitert worden. Zumindest an dieser Stelle sind die Kapazitäten nun ausgeschöpft.
Gespräche mit Trägern stehen noch aus
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Gespräche mit anderen Trägern über mögliche Erweiterungen stehen noch aus. Für einen Neubau hingegen bräuchte es vor allem zunächst einmal ein Grundstück. „Und das wiederum sollte ja nach Möglichkeit auch nicht fernab im Außenbereich liegen“, sagt André Dahlhaus.