Breckerfeld. 310.000 Euro hat der Förderverein der Sport- und Freizeitanlage Breckerfeld seit 1997 zusammengebracht. Der Vorsitzende tritt nach 24 Jahren ab.

Das Projekt ist in seiner Art einmalig. Zwei Vereine, die eine ganze Sportanlage maßgeblich allein realisieren und über ein Gemeinschaftliche GmbH betreiben. Das Konstrukt hat dafür gesorgt, dass in Breckerfeld vor vielen Jahren ein Traum Wirklichkeit und eine der schönsten Anlagen der Umgebung entstanden ist.

Maßgeblichen Anteil daran hat ein Förderverein, der längst gegründet war, bevor die ersten Bagger Rollen. Udo Baumeister war einer derjenigen, die dieses Fundament für die Sportanlage 1997 gelegt haben. Nach 24 Jahren tritt er jetzt zurück.

Fast 25 Jahre an der Spitze des Fördervereins

Ein bisschen Wehmut ist nach all den Jahren schon dabei, wenn er das Zepter an Horst Weber übergibt. „Die 25 Jahre hätte ich ja noch vollmachen können“, sagt Udo Baumeister, Landwirt im Hauptberuf, „aber wir haben zuletzt ja noch einiges auf den Weg bringen können.“

Es sind Projekte, die dafür sorgen, dass die ohnehin so schmucke Anlage, die von Schwarz-Weiß und dem TuS Breckerfeld genutzt wird, auch so bleibt. Schmuck eben. „Das wir jetzt noch ein paar Dinge angehen können, hat auch mit dem Förderprogramm moderne Sportstätten 2021 zu tun“, sagt Baumeister. Ein sechsstelliger Betrag kommt so vom Land, das gezielt vereinseigene Sportanlagen mit diesem Programm fördern will. Maßgeschneidert für Breckerfeld. „Aber einen Eigenanteil in Höhe von 35.700 Euro trägt der Verein.“ Gesamtinvest: 159.300 Euro.

Kleine Tribüne und Ballfangnetze

Mindestens – wie Baumeister hinzufügt. Denn die steigenden Kosten für Baumaterial und Leistungen könnten dazu führen, dass ursprünglich geplante Budgets nicht eingehalten werden können. Gebaut werden soll trotzdem: eine kleine Tribüne, auf die im Jahr 2006 aus Kostengründen verzichtet wurden, Ballfangnetze hinter den Toren, die verhindern sollen, dass Schützen ohne Fortune hinter ihren Bällen herlaufen und Leichtathleten gestört werden, eine neue Garage, in dem Utensilien des TuS gelagert werden können. Und: Letztlich soll die Flutlichtanlage auf LED umgestellt werden. „Das spart erheblich Geld“, sagt Baumeister.

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Dass Geld gesammelt wird, dass selbst angepackt wird – das hat in der Hansestadt durchaus Tradition. Auch im Zusammenhang mit der Sport- und Freizeitanlage und im Grunde bereits neun Jahre, bevor diese Wirklichkeit wurde. „Wir haben ja schon 1997 begonnen“, blickt Baumeister zurück auf die Anfangstage, auf die eine zeit folgte, in der es immer wieder auch Rückschläge gab. „ich weiß noch, wie wir alle mit hängenden Köpfen dasaßen, als uns der damalige Bürgermeister Klaus Baumann in einer Sitzung offenbarte, dass die Stadt beim besten Willen die Millionensummen für einen Neubau nicht aufbringen könne.“

310.000 Euro für Sportanlage Breckerfeld

Aufgeben – das kam dann aber doch nicht in Frage. „Ich erinnere mich noch an die einzige Demonstration, die je durch Breckerfeld gezogen ist – für den Bau der Sportanlage“, sagt Baumeister. Aber die Sportvereine und der Förderverein bringen sich auch konstruktiv in den Planungsprozess ein. „Wir haben noch mal genau geguckt, wo man noch sparen kann“, sagt Baumeister. „Und wir haben – wo es eben ging – selbst mit angepackt. Und es entstand die Idee, dass die Vereine selbst die Anlage betreiben.“ Darüber hinaus akquiriert das Team des Fördervereins und der Unterstützer immer wieder Spenden. „310.000 Euro sind so insgesamt zusammengekommen.“