Hagen. Für die Flutopfer in Delstern im Süden von Hagen gibt es eine Perspektive. Die Gebäude werden an das Gasnetz der Stadt angeschlossen.
Für die Anwohner der Straße Laake in Hagen, die sich nach der Flutkatastrophe von der Stadt allein gelassen fühlten, gibt es eine konkrete Perspektive. Enervie und Wirtschaftsbetrieb Hagen kümmern sich jetzt um die Versorgung und eine neue Straßendecke.
Wer über die Delsterner Straße in Richtung Hochbrücke fährt, dem fallen die Straßen, die von der einstigen Hauptverkehrsachse abweichen, kaum auf. Die Straße Laake, ein bislang kaum ausgebauter Weg, an dem sich Ein- und Mehrfamilienhäuser aneinanderreihen, ist eine, die durch die Hochwasser-Katastrophe heftig in Mitleidenschaft gezogen wurde. Anwohner kämpften um ihre Existenz kämpften, fühlten sich aber von Politik und Verwaltung im Stich gelassen. Sie hatten ihrem Frust darüber öffentlich Luft gemacht.
Politiker diskutiert mit Flutopfern
Eine Art Aufschrei, der für heftige Reaktionen in Politik und Verwaltung, aber auch dafür gesorgt hat, dass sich nun aus Sicht der Betroffenen endlich etwas tut. „Bezirksbürgermeister Michael Dahme war vor einigen Tagen bei uns“, blickt Matthias Adolphs zurück auf ein Gespräch, zu dem sich knapp 20 Anwohner versammelt hatten. „Das war wirklich ein guter Austausch. Er hat einen sehr engagierten Eindruck hinterlassen, viel mitgenommen. Seither haben wir einen engen Kontakt.“ So sei Dahme beispielsweise einigen Anwohnern dabei behilflich gewesen, noch Anträge auf Unterstützung aus einem Flut-Fonds der Diakonie zu stellen, obwohl eigentlich dafür das Zeitfenster schon abgelaufen war.
Auch Dahme selbst zeigt sich von den Treffen beeindruckt: „Niemand, der nicht selbst betroffen ist, kann nachvollziehen, wie sich die Anwohner fühlen“, so Michael Dahme. „Es ist verständlich, dass sich da Frust aufstaut. Auf der anderen Seite kann eine Kommune in so einer besonderen Situation nicht alle Probleme lösen. Einiges konnten wir vor Ort aber klären.“
Enervie und Wirtschaftsbetrieb Hagen vor Ort
Auch der Energieversorger Enervie und der Wirtschaftsbetrieb Hagen waren am Montag gemeinsam vor Ort. „Sie haben uns Anwohnern erläutert, was in unserer Straße in den nächsten Wochen passieren soll“, sagt Matthias Adolphs.
Das wiederum ist – wie Enervie-Sprecher Andreas Köster und WBH-Sprecherin Gabriele Zmarowski bestätigen – einiges: „Wir werden möglichst schnell Gasleitungen zu den Häusern legen“, so Köster. Entsprechende Verträge seien mit den Anwohnern geschlossen. Außerdem werde man, da die Straße einmal aufgerissen sei, Elektro- und Wasserleitungen erneuern. Start der Bauarbeiten ist am 20. September.
Kanal in der Straße wird geprüft
Wie lange die gesamte Maßnahme letztlich dauert, hängt auch vom WBH ab. Denn der Wirtschaftsbetrieb hat gerade erst den Kanal kontrolliert. Sobald die Ergebnisse vorliegen, wird entschieden, ob auch dieser noch saniert wird. „Auf jeden Fall“, so Zmarowski, „erhält die Straße eine neue Decke.“