Hagen. Auch am Mittwoch ist der Andrang in Hagen wieder groß: Bereits am Morgen stehen Hunderte Menschen in der Schlange am Hauptbahnhof.
Betroffene der Flutkatastrophe können seit Dienstag die Soforthilfe bei der Stadt beantragen. Bereits am Dienstag sorgte dies für einen enormen Andrang an den Ausgabestellen in Hagen und Hohenlimburg. Und auch am Mittwochmorgen ist der Andrang wieder riesig: Es bilden sich lange Schlangen vor dem Rathaus II am Hagener Hauptbahnhof, mehrere hundert Menschen warten dort auf ihre Soforthilfe. „Teilweise standen die Leute schon um halb 7 am Bahnhof“, so Stadt-Sprecherin Clara Treude. Am Hauptbahnhof wird bereits um 10 Uhr ein „Aufnahme-Stopp“ verhängt. „Wir bitten darum, sich hier nicht mehr anzustellen“, so Treude, die aber auch darauf verweist: „Niemand muss sich Sorgen machen. Alle kommen an die Reihe, das Angebot läuft weiter, es sind genug Finanzmittel vorhanden.“
+++ Lesen Sie auch: Hagen: Flutopfer - Schlange stehen für Soforthilfe +++
Die Stadt hatte bereits Dienstagnachmittag appelliert, sich nicht mehr in die Schlange einzureihen und Leute weggeschickt. Aufgrund des enormen Andrangs können Anträge sowohl für die Landeshilfe als auch die Soforthilfe der Stadt auch die gesamte nächste Woche über, täglich zwischen 8 und 16 Uhr am Rathaus II oder der Bezirksverwaltungsstelle Hohenlimburg abgegeben werden. Niemand brauche sich Sorgen machen: Sowohl Finanzmittel für die Soforthilfe der Stadt als auch für die Landeshilfe seien ausreichend vorhanden. Am Dienstag betrug der Spendenkontostand bei der Stadt mehr als 1,5 Millionen Euro.
Mitarbeiter prüfen Berechtigung
Die Mitarbeiter vor Ort prüfen natürlich auch die Berechtigung, so Treude: „Wir haben ein Straßenverzeichnis erstellt, in dem alle betroffenen Hochwasser-Straßen aufgeführt werden“, so Clara Treude. Vor Ort werde dann in jedem Fall geprüft, ob die Antragsteller auch in einer der betroffenen Straßen wohnen. „Jeder muss sich ausweisen können und die Schäden müssen in irgendeiner Art und Weise dokumentiert worden sein“, so Treude. Beispielsweise über Fotos oder Aufzeichnungen. Natürlich gebe es auch Einzelfälle: „Es kann auch bei jemandem der Keller vollgelaufen sein, der nicht in einem der betroffenen Gebiete lebt. Wir prüfen natürlich jeden Fall ganz individuell.“
Streitigkeit mit Messer
Bereits am Dienstag war es in der Warteschlange am Bahnhof zu Streitigkeiten gekommen, weil sich ein alkoholisierter 55-Jähriger nicht anstellte, sondern an der Schlange vorbeilief. Es entwickelte sich ein Streit, der 55-Jährige zog ein Messer. Ein Angriff konnte durch einen Tritt gegen den Arm abgewehrt werden. Die Polizei beschlagnahmte das Messer und leitete ein Strafverfahren ein.
Voraussichtlich wird das Soforthilfe-Angebot vor Ort auch noch in der nächsten Woche fortgeführt. Eingehende Soforthilfeanträge werden bis Dienstag, 31. August, im Rathaus II bearbeitet.
+++ Lesen Sie auch: Abfuhr des Jahrhundert-Mülls und die Trittbrettfahrer +++
Die Anträge sind auf der Internetseite der Stadt Hagen oder in der Bezirksverwaltungsstelle Hohenlimburg und im Rathaus II erhältlich. Ausgefüllte Anträge werden per E-Mail an soforthilfe@stadt-hagen.de oder bei den genannten Stellen entgegengenommen. Das Soforthilfeverfahren für Unternehmen wird über die Bezirksregierung Arnsberg abgewickelt