Hagen-Mitte. Ob „Modell Pelzer“ in der Potthofstraße nach dem Starkregen jemals wieder öffnen kann und was Betreiber Wilhelm Isbruch über seine Zukunft denkt.

„Die halbe Ware des Ladens kam mir entgegen. Miniatur-Züge, Lokomotiven, Bäume und Bausätze, alles schwamm im Geschäft rum, als ich morgens meine Ladentür aufschloss“, erinnert sich Wilhelm Isbruch, Eigentümer von „Modell Pelzer“ an der Potthofstraße 2 in Hagen, mit Schrecken zurück.

Das Fachgeschäft wurde von Mittwoch auf Donnerstag letzter Woche (14./15. Juli) vom Unwetter so stark beschädigt, dass Isbruch davon ausgeht, erst zum Weihnachtsgeschäft wieder öffnen zu können.

„In meinem Keller stand das Wasser drei Meter hoch bis unter die Decke“, sagt der Geschäftsinhaber. Das Wasser sei wohl erst in die benachbarte Shisha-Bar Violet eingedrungen; die Wand im dortigen Keller habe den Wassermassen nicht stand halten können, sei eingestürzt und das Wasser dann in seinen Keller geströmt.

Auch Im Laden selbst über einen halben Meter Wasser

Im Ladenlokal selbst stand das Wasser über einen halben Meter hoch, alle Kartonagen waren triefnass, sind mittlerweile total aufgeweicht. Auch der Garagenhof sei vollgelaufen, „mein Auto und einige andere Fahrzeuge sind abgesoffen“.

Und wie sieht es nun, eine Woche nach den Starkregenfällen, bei Modell Pelzer aus? „Den Schlamm haben wir mittlerweile aus dem Laden raus, aber es riecht fürchterlich feucht und muffig“, sagt der 72-jährige Geschäftsinhaber. Ein Schadensregulierer sei noch nicht vor Ort gewesen. „Fest steht aber, dass alles – Wände, Böden, Decken – neu gemacht werden muss. Um eine Komplett-Sanierung werde ich wohl nicht ‘drumrum kommen.“

Seit eineinhalb Jahren arg gebeutelt

Wilhelm Isbruch ist – wie etliche andere Geschäftsleute auch – seit eineinhalb Jahren arg gebeutelt. Erst kam Corona und zwang ihn, sein Fachgeschäft zu schließen. Kurz nachdem er dann wieder öffnen­ durfte, kam die Bescherung „Großbaustelle“.

Zur Erinnerung: Im September letzten Jahres startete der Abriss rund um die Marktbrücke, seitdem herrscht in der für den Individualverkehr gesperrten Potthofstraße eine Baustellen-Situation mit Schmutz und Lärm. Die Anrainer-Geschäfte und Gastronomen – auch Ladenbetreiber Wilhelm Isbruch – klagen seitdem über hohe Umsatzeinbußen.