Breckerfeld. Breckerfeld muss einen neuen Kindergarten bauen. Die Verwaltung favorisiert ein Gelände in der Nähe der Schule. Die Hintergründe.

Dass Breckerfeld einen weiteren Kindergarten braucht, steht nicht zur Diskussion. Lediglich wo er gebaut werden soll, ist noch die Frage. Die Verwaltung favorisiert ein Areal hinter den Spielfeldern an der Grundschule. Die Politik sieht noch Beratungsbedarf. Entscheiden über den neuen Standort wird der Rat am Dienstag.

Die Schaffung neuer Betreuungsplätze hat in Breckerfeld eine gewisse Historie: Neubau der Kindertagesstätte Lummerland im Jahr 2011, Eröffnung eines Anbaus für eine weitere Gruppe im Evangelisch Kindergarten Sterntaler im Jahr 2017. Und dennoch: Die Kapazitäten reichen einfach nicht.

Möglichkeit zur Erweiterung

Zwei weitere Gruppen sollen her, perspektivisch vielleicht sogar eine dritte. Diesen Bedarf hat der Jugendhilfeausschuss der Stadt Ennepetal, der wiederum auch für die Hansestadt Breckerfeld verantwortlich zeichnet, ausgemacht. Dass bestehende Einrichtungen und deren Träger bereit sind oder die Möglichkeiten haben, noch einmal zu erweitern – diesen Eindruck zumindest hat Bürgermeister André Dahlhaus bei den regelmäßigen Treffen mit den Leitungen der Einrichtungen nicht gewonnen.

Der Bedarf allerdings ist da. „Das liegt zum einen daran, dass Eltern von U3-Kindern zunehmend auf eine Betreuung in Kindertagesstätten statt in der Tagespflege setzen“, erklärt Bürgermeister André Dahlhaus, „zum anderen buchen die Eltern, die ja die Wahl zwischen 25, 35 oder 45 Stunden Betreuung pro Woche haben, zunehmend die 45-Stunden-Variante.“ Und: Kinder von Dreijährigen forderten – zurecht – massiv den gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz ein.

All das lässt den Druck wachsen. Zwischen 250 und 300 Quadratmeter groß soll die neue Einrichtung zunächst sein. Hinzu kommen soll eine Option auf eine Erweiterung zu einem späteren Zeitpunkt. 600 Quadratmeter wiederum würde der Außenbereich auf dem von der Stadtverwaltung avisierten Areal umfassen.

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In welcher Trägerschaft die neue Kita dann betrieben wird, ist noch offen. Dass die Stadt selbst investiert, erscheint angesichts einer Förderkulisse von 30.000 pro Kitaplatz wesentlich wahrscheinlicher, als dass man sich dazu entschließt, einem privaten Investor das Feld zu überlassen, der – ohne große Fördersummen – die Einrichtung bauen müsste, um sie dann zu vermieten. An eine Angliederung des Offenen Ganztags ist nicht gedacht. Er soll im Schulgebäude bleiben.

Bauaufsicht gibt grünes Licht

Den Standort hält die Verwaltung für geeignet. „Auch die Bauaufsicht hat bereits signalisiert, dass dort ein Neubau möglich ist“, so André Dahlhaus, der die Nähe zur Grundschule als Vorteil sieht, wenngleich er einräumt, dass sich mit dem katholischen Kindergarten St. Jakobus eine Kita mit zwei Gruppen in unmittelbarer Nachbarschaft befindet.

Erschlossen werden soll die Kita über einen neuen Fußweg, der aus Richtung Spielplatz zum Kindergarten führt sowie über den bestehenden Weg vom Ostring aus durch den Park – gleichzeitig der Rettungsweg.

Die bestehende Weitsprunganlage, die vor allem von der Grundschule genutzt wird, soll erhalten oder aber verlegt werden. „Das haben wir der Schule in Vorgesprächen zugesagt“, so Dahlhaus.

Weiteren Beratungsbedarf machte vor allem die CDU geltend, die durch zwei Kindergärten plus Schulen auf relativ geballtem Raum vor allem Verkehrsprobleme sieht. Eine mögliche Alternative könnte das Areal der ehemaligen Tennishalle an der Kückelhauser Straße. Das zumindest soll nun bis zur Ratssitzung am Dienstag noch einmal geprüft werden.