Hohenlimburg. Sportausschuss und Bezirksvertretung stimmten für den Abriss des Lennebades und eine Teilüberdachung in Henkhausen. Heute entscheidet der Rat

Die Bezirksvertretung Hohenlimburg hat sich mehrheitlich für den Abriss des Richard-Römer-Lennebads ausgesprochen. Damit schloss sich das Gremium dem Votum an, das am Tag zuvor bereits im Sportausschuss gefallen war.

Grundlage war ein Antrag, den die Hohenlimburger Allianz aus CDU, SPD, Grünen und Hagen Aktiv kurz zuvor eingereicht hatte. Demnach wird der Rat gebeten, das Lennebad abzureißen und im Freibad Henkhausen eine Teilüberdachung zu realisieren. Sofern die Fördermittel fließen, was laut Heimatministerium möglich ist, wäre ganzjähriges Schwimmen in Hohenlimburg gesichert. „Ich denke, bei allen Bedenken ist das ein guter Weg für Hohenlimburg“, sagte Hans-Dieter Fischer, CDU, der dem Ausschuss vorstand. Die Entscheidung fiel mit 14 Ja-Stimmen gegen vier Nein-Stimmen von AFD, HAK, Linke und Bürger für Hohenlimburg.

Mehrheit von acht Stimmen

Letztere sprachen sich dagegen für die Sanierung des Bades aus. „Es kann keiner sagen, ob die Kosten gehalten werden“, mahnte Peter Arnusch, Bürger für Hohenlimburg, zu der Teilüberdachung in Henkhausen. Dagegen könne man beim Lennebad sparen bei der Sanierung von Umkleidetrakt und Becken. Zudem könne ein Darlehen bei der NRW-Bank helfen sowie Unterstützung der Firma Bilstein. Diese habe zugesagt, dass Abwärme aus der Produktion im angrenzenden Werk für die Beheizung des Bades genutzt werden kann. Jedoch müssten Fragen etwa zum Bau der Leitung und dem Wärmebedarf geklärt werden. Zeitlich zu knapp und zu unsicher, reagierte Baudezernent Henning Keune: „Das ist grundsätzlich eine Idee, würde aber den Rahmen sprengen.“

Die Bezirksvertretung entschloss sich mit einer Mehrheit von acht Stimmen (CDU, SPD, Grüne, Hagen Aktiv) für die Schließung des Lennebades. Schweren Herzens, aber aus Gründen der Vernunft, so der Tenor. Man habe die bestmögliche Lösung gesucht, die planbar und finanzierbar ist, sagte Michael Glod, CDU-Fraktionsvorsitzender. Dazu habe man mit der Lösung eines Neubaus sympathisiert. „Doch die Fördermittel sind nicht übertragbar und ein neuer Förderantrag stünde zur Konkurrenz mit anderen.“

Umfangreicher Fragenkatalog

Die Fraktion legte einen umfangreichen Fragenkatalog an die Verwaltung vor, mit Fragen zur Teilüberdachung und der Forderung, ein Konzept zur Nachnutzung des Lennebad-Geländes vorzulegen. Jahrzehnte habe man für das Bad gekämpft, sagte Mark Krippner, SPD Hohenlimburg. „Doch acht Millionen Euro für eine Sanierung gehen die meisten Ratsmitglieder nicht mit. Wir bekommen diese Lösung nicht durch.“ Und selbst wenn, bliebe die Frage nach der Zukunft des Freibads Henkhausen, dessen Becken stark sanierungsbedürftig ist. „Das würde in ein bis zwei Jahren neue Probleme schaffen.“ Hinzu kämen dann langfristige Kosten eines günstig sanierten Lennebads. Für eine Sanierung wie von den Bürgern für Hohenlimburg vorgeschlagen stimmte neben der Fraktion nur der Einzelvertreter der AFD. „Das ist ein schwarzer Tag für diese Bezirksvertretung“, so Frank Schmidt, Bürger für Hohenlimburg.

Das letzte Wort hat der Rat. Am heutigen Donnerstag entscheidet das Gremium, ob es dem Votum aus Sportausschuss und Bezirksvertretung folgt oder nicht.