Hohenlimburg. Sanierung oder Abriss? Am Donnerstag entscheidet der Hagener Rat über die Zukunft des Richard-Römer-Lennebads. Vier Optionen liegen auf dem Tisch

Am Donnerstag entscheidet der Hagener Rat über die Zukunft des Richard-Römer-Lennebades. Zwar stehen mehr als vier Millionen Euro aus Fördermitteln für eine Sanierung des Bades zur Verfügung. Jüngste Kostenschätzungen gingen jedoch davon aus, dass es für die Sanierung des alternden Gebäudes – Baujahr 1968 – mindestens acht Millionen Euro bräuchte. Am Donnerstag liegen den Hagener Ratsherren und Ratsfrauen vier Lösungsvarianten auf dem Tisch, um ganzjähriges Schwimmen in Hohenlimburg dauerhaft zu ermöglichen. Ein Blick auf die Optionen.

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Variante 1: Sanierung des Lennebades

In Variante eins wird das Lennebad weniger aufwendig saniert. Kosten: 7,8 Millionen Euro. Davon kommen rund 4,4 Millionen Euro aus Fördertöpfen vom Land und Bund, die vergangenes Jahr gesichert werden konnten. Die übrigen Finanzmittel für die Sanierung müssten aus dem Hagener Haushalt finanziert werden. Das gehe laut Stadtverwaltung nur, wenn auf andere Maßnahmen im Haushalt im genannten Umfang verzichtet werde.

Variante 2 und 3: Ausbau des Freibads in Henkhausen

In Variante zwei wird das Lennebad abgerissen und dafür in den Wintermonaten eine Traglufthalle über das Freibad Henkhausen gespannt. Die Kosten von 3,4 Mio. Euro könnten aus den Fördermitteln bezahlt werden, die eigentlich für die Sanierung des Lennebades gedacht waren. Erforderlich in Henkhausen ist eine grundlegende Sanierung des Beckens und der Technik. Weiterhin ist ein Um- bzw. Neubau der Umkleidebereiche notwendig. Die erforderlichen Stellplätze für die Schwimmhalle könnten nachgewiesen werden. Damit könnte in Henkhausen ganzjährig Schwimmen ermöglicht werden. Gleichzeitig hätte der Hohenlimburger Schwimmverein, der das Freibad in Henkhausen betreibt, eine langfristige Perspektive. Der Schwimmverein, der bald den Erbpachtvertrag für weitere 33 oder 66 Jahre für das Gelände des Freibads Henkhausen unterschreiben soll, favorisiert diese Lösung, weil dann der Freibadcharakter im Sommer erhalten bliebe.

Bei der dritten Lösungsvariante wird das Lennebad abgerissen und dafür das Freibad in Henkhausen mit einer Teilüberdachung mit seitlichen Fenstern ausgestattet. Kosten: 4,2 Mio. Euro. In den warmen Sommermonaten dann werden die Hubwand mobil in die Fensterfassade aufgeschoben und die Seitenwände der Halle geöffnet. Obwohl die Baukosten höher als bei der Traglufthallenlösung wären, ist die Teilüberdachung wirtschaftlich die sinnvollere Variante, so die Stadt Hagen. Der Schwimmverein würde sich im Falle einer Entscheidung für eine Teilüberdachung auch dieser Variante nicht verschließen.

Variante 4: Neues Hallenbad am Kirchenberg

In Variante vier wird das Lennebad abgerissen und dafür ein neues Hallenbad am Kirchenberg realisiert. Für einen Neubau müsste ein neuer Antrag auf Fördermittel gestellt werden, was sich negativ auf das zur Verfügung stehende Zeitfenster auswirken würde. Eine Fertigstellung bis Ende 2024 könne nicht eingehalten werden, so die Stadt Hagen. Eine bevorstehende Altlastensanierung würde zudem Mehrkosten und Zeitverzögerung bedeuten. Die tatsächliche Realisierung könne nur in zeitlicher Abhängigkeit zum Bau der Amprion-Trasse erfolgen und sei nicht planbar.

Entschluss beeinflusst Freibad Henkhausen

Sollte sich trotz Widrigkeiten die Sanierung des Lennebades oder ein Neubau durchsetzen, bliebe die Frage nach der Zukunft des Freibads Henkhausen, dessen Becken etwa ebenfalls dringend sanierungsbedürftig ist. Ohne eine Lösung für Henkhausen wäre nicht ausgeschlossen, dass der Verein den Pachtvertrag für Henkhausen nicht verlängert und das Bad schließt.