Lennetal. Die frühere Steinfabrik von Magnesita in Halden hat einen neuen Besitzer. Für eine Nebenfläche laufen noch die Verhandlungen

Die Hagedorn Unternehmensgruppe hat die Fläche der ehemaligen Steinfabrik von Magnesita übernommen und will das Areal im Lennetal neu entwickeln. Ziel sei es, auf der rund 122.000 Quadratmeter großen Brachfläche einen Industriepark zu bauen, so die Firma Hagedorn in einer Pressemitteilung. Auf Anfrage konnte Hagedorn noch keine Angaben machen, welche Unternehmen in dem Industriepark ansiedeln sollen. Die Möglichkeiten werden offen gehalten.

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Wir wissen, dass der Standort für viele Menschen aus der Umgebung eine Bedeutung hat. Umso wichtiger ist es uns, hier einen Standort zu entwickeln, der der Region und dem Wirtschaftsstandort Hagen ebenfalls wieder einen Mehrwert bietet“, sagt Axel Köster, Bereichsleiter der Hagedorn Revital GmbH.

Für die Stadt Hagen blickt Volker Ruff, Geschäftsführer der Hagen-Agentur, hoffnungsvoll auf die Zusammenarbeit: „Hagen ist ein moderner Wirtschaftsstandort, der sich ständig weiterentwickelt. Wir freuen uns daher sehr, mit der Hagedorn Revital GmbH einen seriösen und vertrauensvollen Investor für die strukturell und wirtschaftlich bedeutsame Fläche an der Dolomitstraße begrüßen zu dürfen“, so Ruff. „Gemeinsam werden wir an der Erstellung von Nutzungskonzepten und Vermarktung arbeiten“, sagt der Geschäftsführer der Hagen-Agentur. Die Agentur arbeitet in der Wirtschaftsförderung künftig enger mit der Hagener Industrie- und Gewerbeflächen GmbH (HIG) zusammen, um die rar gesäten Gewerbeflächen im Stadtgebiet zu vermarkten.

Ehemalige Dolomitwerke

Bei dem Areal der früheren Steinfabrik, das Hagedorn nun beleben will, handelt es sich um ein Teilstück der früheren Dolomitwerke Halden, die in ihrer Blütezeit mit rund 1000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern in Hagen zählte. Vor 13 Jahren wurde die Kalkbrennerei geschlossen, danach fiel die Steinfabrik an die brasilianische Firma Magnesita, die 2017 wiederum mit der österreichischen RHI fusionierte. Vor rund einem Jahr hat Magnesita die Fabrik geschlossen, deren Industriegeschichte damit nach 111 Jahren ein Ende nahm. Rund 130 Beschäftigte waren von der Schließung betroffen.

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Hagedorn plant nun, im Sommer dieses Jahres mit dem Rückbau der großen Bestandsgebäude auf dem Gelände zu beginnen. Dazu zählen vor allem die Hallen mit den Brennöfen. Die kleineren Bauten der ehemaligen Verwaltung und Forschung blieben zunächst als Projektbüros erhalten, so Hagedorn weiter. Nach dem Abbruch erfolgt die Bodensanierung. In Absprache mit den Behörden werde ein Konzept erarbeitet, um die Schadstoffe im Untergrund sorgfältig zu entfernen.

Bis die Fläche baureif entwickelt ist, soll es insgesamt drei Jahre dauern – so der aktuelle Plan der Unternehmensgruppe aus Gütersloh, die sich als Rundum-Dienstleister bei Abbruch, Entsorgung, Tiefbau und Flächenrevitalisierung versteht. Laut eigenen Angaben gehört das Unternehmen, das im Jahr 1997 von Thomas Hagedorn gegründet wurde, mit seinen knapp 650 Mitarbeitern zu den fünf größten Abbruchunternehmen der Welt.

Gespräche mit Lhoist laufen noch

Darüber hinaus gehört zu dem Gelände der früheren Dolomitwerke ein weiteres rund 220.000 Quadratmeter großes Areal an der Dolomitstraße. Dieses Areal gehört der Firma „Lhoist Germany – Rheinkalk GmbH“, die auch den Steinbruch Donnerkuhle betreibt. Die Stadt Hagen befindet sich derzeit in Verhandlungen mit der Lhoist-Gruppe, um das Gelände zu erwerben. „Die Gespräche laufen noch“, sagt Frank Röhling, Wirtschaftsförderung der Stadt Hagen. Er gibt sich zuversichtlich: „Es geht voran.“

Schwierige Topographie

Um die Fläche wieder baureif zu machen, gilt die besondere Topographie des Grundstücks mit teils enormen Höhenunterschieden als Herausforderung.

Mit dem Bodenmaterial vor Ort will Hagedorn ein einheitliches Geländeniveau schaffen. Erde soll punktuell entfernt und als Füllung an anderen Bereichen dienen („Cut-and-Fill-Verfahren“).