Hohenlimburg. Das Motto der diesjährigen Schloss-Spiele Hohenlimburg lautet „ZeitLeben“. Für Besucher der Spiele soll ein negativer Corona-Test nötig sein
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Sie gehen es an wie Frank Sinatra. Besungen habe der begnadete Sänger aus den Staaten die Zeit, in der er fiel und am Boden lag. „Dann packte er sich am Hemdkragen, zog sich hoch und ging wieder ins Rennen“, rezitiert Dario Weberg, spielerischer Leiter der Schloss-Spiele. „Das muss man können: zweimal hinfallen, dreimal wieder aufstehen.“
Momentan scheinen viele Stolpersteine den Weg zur Eröffnung der Schloss-Spiele zu erschweren: Der Lockdown bringt strenge Vorgaben, die Infektionszahlen steigen, Kulturschaffende kämpfen um ihre Existenz. Auch wenn die Saison im zurückliegenden Jahr bereits in der Pandemie stattfand, ist Dario Weberg sicher: „Dieses Jahr ist es noch mutiger, die Spiele durchzuführen. Aber wenn wir spielen dürfen, dann sind wir bereit.“
So stellte der Freundeskreis nun das offizielle Motto für die kommende Spielzeit vor: „ZeitLeben“. Dahinter steckt ein Programm, das sich am 275. Geburtstag der Stadt Hagen orientiert, der dieses Jahr gefeiert wird. Inhaltlich sollen die zurückliegenden knapp drei Jahrhunderte leitend sein. Auch mit Blick auf die jüngere Vergangenheit, wie den Rockpalast in Hohenlimburg in den frühen 80er-Jahren.
Hauptstück wird eine Komödie
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Als Hauptstück der Spiele ist eine Komödie geplant. Welche wird gezeigt und wer ist der prominente Gast? „Das Stück steht und ist besetzt“, antwortet Weberg gewohnt schmallippig. Denn die Details zum Programm gibt es vom Festspielleiter traditionell erst bei der Auftaktveranstaltung der Schloss-Spiele. Diese findet, sofern es die Pandemielage zulässt, am 3. Juni im Theater an der Volme statt.
Die Schloss-Spiele selbst finden dann vom 13. bis 29. August im Innenhof von Schloss Hohenlimburg statt – so zumindest der Plan. Mit der Pandemie kam die Unsicherheit, und was heute an Auflagen gilt, kann im August längst überholt sein. Nichtsdestotrotz plant der Freundeskreis derzeit mit einem ähnlichen Hygienekonzept wie im vergangenen Jahr. Heißt: Die Gäste sitzen an Gruppentischen, Essen und Getränke werden serviert.
Wieder wird es keine Veranstaltungen geben, die speziell auf Kinder ausgerichtet sind. Dies bringe die stetig neue Lage rund um Öffnung und Schließung von Schulen und Kitas mit sich, sagt Weberg.
Corona-Tests vor dem Eingang
Neu in dieser Spielzeit ist, dass die Besucher vor Eintritt zum Schlossgelände einen negativen Corona-Test vorlegen oder einen Schnelltest machen sollen. Dafür werde der Freundeskreis Schloss-Spiele das nötige Fachpersonal organisieren, das die Tests vor Ort durchführen kann, sagt Carsten Kunz, Vorsitzender Freundeskreis Schloss-Spiele. Ein erheblicher Mehraufwand, der für den Freundeskreis diesmal zusätzlich zu dem Tisch-Service organisiert werden muss. „Aber auch das Testen würden wir umsetzen“, sagt Kunz, „weil wir sagen, die Spiele sind es uns wert.“
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Rückenwind gibt dem Team die Gewissheit, dass die erste Spielzeit unter Corona mit Bravour gemeistert wurde: Unterm Strich standen im Jahr 2020 knapp 3000 Besucher, die sich an 16 Tagen zu Kabarett, Musik und Theater im Schloss Hohenlimburg eingefunden haben.
„Die vergangene Saison war für uns als Freundeskreis ein tolles Gemeinschaftsgefühl. Außerdem hat man da gemerkt, wie die Besucher nach Kultur lechzen.“ Er sei guter Hoffnung, dass auch die Schloss-Spiele 2021 ein Erfolg werden. „Wir werden die Zeit diesmal voll mitnehmen, so gut wir können.“ Für Kunz auch ein Gedanke hinter dem neuen Motto „ZeitLeben“: „Die Zeit nutzen, so gut es geht, und Erinnerungen schaffen, die hängenbleiben.“ Das zeichne die Spiele und die Kultur allgemein seit jeher aus. „Wir erinnern uns nicht, als wir gelangweilt vor dem Fernseher saßen, sondern wir erinnern uns an besondere Dinge.“ Das soll diesmal zur Not trotz oder gerade wegen des Regenschirms gelingen, denn alle Veranstaltungen finden unter freiem Himmel statt.
Anders als in den Vorjahren ist bei Schlechtwetter ein Ausweichen in die Realschule nicht vorgesehen.