Hohenlimburg. In der Debatte um geplante Windräder in Hohenlimburg kommt der Rotmilan ins Blickfeld. Bürgerinitiative kartiert den Greifvogel vor Ort
Angesichts der jüngsten Debatte um geplante Windkraftanlagen rund um Hohenlimburg kommt auch der Rotmilan vor Ort wieder ins Blickfeld. Bereits im Jahr 2017 hatten Mitglieder der Bürgerinitiative „Gegenwind Hagen“ in der Nähe von Brechtefeld einen Rotmilan-Horst entdeckt, kartiert und in den Folgejahren immer wieder dokumentiert. „Wir wissen, dass Jungtiere auf dem Horst waren“, so Markos Piesche, Vorsitzender der Bürgerinitiative Gegenwind.
Die Mitglieder sprechen sich gegen den Bau von Windrädern oberhalb von Nahmertal und Wesselbachtal ohne angemessenen Abstand zur Wohnbebauung aus. Sie kritisieren auch fehlende Transparenz im Planungsverfahren – denn Zweifel an der Rechtmäßigkeit der geplanten Windräder am Stoppelberg sind groß. „Wir sind der Meinung, dass mindestens eine der geplanten Anlagen, eher zwei, dort gar nicht aufgestellt werden dürften, weil sie im Einzugsgebiet des Rotmilans sind.“ Eine Umweltverträglichkeitsprüfung sei nötig, um Klarheit zu schaffen.
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Zweifel an Umweltgutachten
Diese Prüfung, die alle Auswirkungen auf die Umwelt ermittelt und die Öffentlichkeit einbindet, fordert auch Antje Selter, Vorsitzende des Naturschutzbeirats. Jüngst legte sie eine Stellungnahme zu dem Gutachten der Artenschutzprüfung vor, das der Investor für die geplanten Anlagen am Stoppelberg beauftragt hatte. Darin greift sie einige Punkte des Gutachtens kritisch auf.
So bestätigt zwar auch das Gutachten, dass es Rotmilane im Umfeld gibt. Demnach soll der Greifvogel jedoch vermehrt über den Feldern südwestlich der Horststandorte fliegen, von den geplanten Windrädern weg. „Das macht mich stutzig“, so Selter. „Es kann mir niemand sagen, dass der Rotmilan nur nach Süden fliegt.“
Zweifel an der Einschätzung des Gutachtens zum Rotmilan auch bei der Bürgerinitiative „Gegenwind“. „Da haben wir andere Beobachtungen gemacht“, sagt Marcos Piesche und fordert: „Da muss sehr genau hingeguckt werden. Nicht nur in einer halbstündigen Bestandsaufnahmen, sondern über einen längeren Zeitraum. Dazu würden wir auch selbst tätig werden.“
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Die Verwaltung hatte jüngst deutlich gemacht, dass sie für laufende Verfahren bei Windkraftanlagen auf Stadtgebiet kaum noch Einflussmöglichkeiten sieht. Zudem seien Schadensersatzklagen der Investoren zu befürchten, wenn die Verfahren weiter verzögert würden.