Breckerfeld. Die Corona-Zahlen und die Inzidenz in Breckereld haben besorgniserregende Werte erreicht. Aber die Statistik vermittelt einen falschen Eindruck.

Die Fallzahlen, die das Gesundheitsamt des Ennepe-Ruhr-Kreises täglich herausgibt, sprechen eine andere Sprache. 60 Breckerfelder, die aktuell an Corona erkrankt sind, meldet die Behörde aktuell. Ein Niveau, auf dem sich die Hansestadt schon seit mehr als einer Woche bewegt. Aber trotzdem sieht André Dahlhaus ein Licht am Ende eines langen Tunnels.

„In den letzten sieben Tagen sind ,nur’ acht neue Corona-Fälle für Breckerfeld hinzugekommen“, sagt der Bürgermeister, der gemeinsam mit Ordnungsamtsleiter Andreas Bleck täglich aufmerksam die Statistiken aus dem Schwelmer Kreishaus studiert. „Wenn mal daraus mal die Sieben-Tage-Inzidenz errechnet, dann liegt diese derzeit bei 89.“

Inzidenz in Breckerfeld nur noch leicht über dem Niveau im EN-Kreis

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Damit ist dieser Wert, der die Zahl der Neuerkrankten innerhalb einer Wochen zu 100.000 Einwohnern ins Verhältnis setzt, zwar höher als im Kreis, aber eben lange nicht mehr auf dem Niveau, auf dem er sich einst bewegte. Da hatte die Inzidenz nach überschlägigen Berechnungen bei weit über 300 gelegen – ein absoluter Rekord im Kreis und in der Umgebung.

Dabei lässt sich – und das ist bei all den Schicksalen, die hinter jedem Einzelfall stecken mögen, doch eine gute Nachricht – das Ausbruchsgeschehen lokal eingrenzen. Erst seitdem es in der Homborner Werkstatt der Stiftung Bethel vor Ort, in der Menschen mit Behinderung arbeiten, und in einer benachbarten Wohngruppe im Philipp-Nicolai-Haus zu massiven Ausbrüchen gekommen ist, sind die Fallzahlen in Breckerfeld exorbitant gestiegen.

Regelmäßige Tests in der Werkstatt Homborn

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Weil sich dort viele Menschen innerhalb kürzester Zeit angesteckt hatten, war die Gesamtinzidenz für Breckerfeld in die Höhe geschossen. Da nun nach und nach diese Fälle aus der offiziellen Statistik des EN-Kreises herausfallen, erwartet man im Rathaus, dass sowohl Fallzahlen als auch der Inzidenzwert in den nächsten Tagen weiter fallen.

Auswirkungen hat das auch auf die Arbeit in den zwischenzeitlich geschlossenen Werkstatt. „Seit Montag fahren wir den Betrieb langsam nach und nach wieder hoch“, sagt Frank Solmecke, Leiter der Einrichtung in Zurstraße, in der auch zahlreiche Menschen arbeiten, die wiederum in Hagen leben und dort in Wohngruppen Mitbewohner infiziert hatten, „verbunden ist die Wiederaufnahme des Betriebs mit der Auflage, Mitarbeiter und Klienten regelmäßig auf Corona zu testen.“

Britische Mutation hat sich ausgebreitet

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Auch bei denjenigen, die immer noch an Corona erkrankt sind, würden regelmäßig Abstriche gemacht. Längere Krankheitsverläufe stünden in Zusammenhang mit der Ausbreitung der britischen Mutation des Virus. Aber auch Solmecke bestätigt: „Die Liste der Erkrankten wird kürzer.“