Hagen. Wirbel gibt es in der Hagener Feuerwehr. Chef Veit Lenke ließ sich gleich am 27. Dezember impfen. Die Stadt erklärt, wie es dazu kam.

Kritik kommt auf, weil sich Feuerwehrchef Veit Lenke am 27. Dezember als eine der ersten Personen aus dem Kreis der Feuerwehr impfen lassen haben soll. Und das angeblich vor allen anderen Feuerwehrkollegen. Die Stadt als Dienstherrin ordnet ein, dass eine Rest-Dosis des begehrten Impfstoffes verfallen wäre, wenn nach mehreren Anrufversuchen nicht binnen zehn Minuten jemand zur Impfung erschienen wäre.

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Lenke wurde neben 36 Kollegen und Kolleginnen des Rettungsdienstes geimpft

„Es ist richtig, dass Veit Lenke am 27. Dezember eine Impfung erhalten hat. Er wurde nicht vor den anderen Kollegen geimpft. Am 27. Dezember wurden neben Herrn Lenke 36 Kollegen und Kolleginnen des Rettungsdienstes geimpft“, erklärt Pressesprecherin Clara Treude.

Kurzfristig zum Impfstart sei bekannt geworden, dass den Impffläschchen eine „Rest-Dosis“ entnommen werden kann. Daraufhin sei bei der Feuerwehr kurzerhand abgefragt worden, welche Mitarbeiter des Rettungsdienstes impfwillig seien. So sei eine vorläufige Liste entstanden. „Inzwischen hat das Amt gemäß der Impfverordnung eine Prioritätenliste für alle Mitarbeiter erstellt“, so Clara Treude.

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Elf Kollegen konnten kurzfristig erreicht werden – einer fehlte also

Bei der Veit Lenke verabreichten Impfung habe es sich um eine der „Rest-Dosen“ gehandelt. „Die Leitstelle hat Herrn Lenke am späten Nachmittag des 27. Dezembers telefonisch informiert, dass im Seniorenzentrum „Am Theater“ noch zwölf Impfdosen zur Verfügung stehen würden und die Liste der Impfwilligen abtelefoniert worden sei“, so Clara Treude. Und weiter: „Es konnten elf Kollegen kurzfristig erreicht werden. In der von der Ärztin prognostizierten Zeit, rund 10 Minuten, war keiner der anderen Impfwilligen verfügbar. Herr Lenke hat sich am Telefon noch einmal rückversichert und sich dann kurzerhand auf den Weg gemacht, um die Impfung entgegenzunehmen. Er ist ausgebildeter Rettungssanitäter und kann im Notfall im Rettungsdienst eingesetzt werden.“ Während man mittlerweile wisse, dass eine angebrochene Impfstoff-Flasche länger haltbar ist, sei man zu dieser Zeit noch davon ausgegangen, dass nur wenige Minuten Zeit bleiben würden, ihn zu verimpfen.

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Iserlohner Feuerwehrchef erhält zwei Tage später eine Impfung in Hagen

Verärgerte Stimmen gab es, weil der Iserlohner Feuerwehrchef am 29. Dezember in Hagen eine Impfung erhalten hatte. „Veit Lenke war in diesen Vorgang nicht involviert“, erklärt Treude. Der Iserlohner Feuerwehrleiter sei ehrenamtlich in der Löschgruppe Dahl und dort in der First-Responder-Einheit tätig. „Alle First Responder sind mindestens Rettungshelfer oder Rettungssanitäter und arbeiten im Rettungsdienst mit. Im Rahmen dieser Tätigkeit wurde er von der Leitstelle über eine Rest-Impfdose am 29. Dezember informiert“, so Treude.

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