Halden. Die Anwohnerblockade in Halden zum Feuerwehrgerätehaus nervt die Hagener CDU. Jetzt will sie den Bürgern an anderer Stelle auf die Füße treten.

Nachdem die Anwohner in Halden über ihren Anwalt angekündigt haben, auch gegen die veränderte Planung für das Feuerwehrgerätehaus an der Sauerlandstraße juristisch zu Felde ziehen zu wollen, hat die CDU-Ratsfraktion angekündigt, den Bürgern an anderer Stelle gehörig auf die Füße treten zu wollen.

Als „menschlich nicht mehr nachvollziehbar“ bezeichnet Haldens CDU-Ratsherr Detlef Reinke die Haltung der Nachbarn der künftigen Feuerwache im Stadtteil. Diese versuchten mit immer neuen juristischen Winkelzügen das Vorhaben zu verzögern: „Die Anwohner und ihr Anwalt, wissen spätestens seit der letzten Verhandlung vor dem Oberverwaltungsgericht Münster, dass der Bau nach dem erfolgreichen Heilungsverfahren nicht mehr zu verhindern ist. Die Stadt erfüllt alle Bedingungen vollumfänglich, sowohl beim Lärmschutz als auch bei den Abständen. Das hat die Vorsitzende Richterin im Verfahren deutlich formuliert.“

Unsolidarische Haltung

Die Anwohner seien darüber von der Stadt informiert worden, betont Reinke: „Nun versuchen die Anlieger, das Gerätehaus durch eine Verschleppungsstrategie zu torpedieren. Das ist im höchsten Maße unsolidarisch gegenüber den Menschen, die sich in der Freiwilligen Feuerwehr im Sinne des Gemeinwohls engagieren und rücksichtslos gegenüber den Menschen in Fley, Halden und Herbeck.“

Ähnlich verärgert zeigt sich CDU-Fraktionschef Jörg Klepper, selbst seit mehr als 30 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert: „Niemand will im Notfall entscheidende Minuten auf Rettung warten. Oft geht es um Menschenleben, nicht selten um die gesamte materielle Existenz. Das Feuerwehrgerätehaus in Halden ist eine zwingende Notwendigkeit. Die Freiwilligen Feuerwehren Fley, Halden und Herbeck sind derzeit in völlig unzeitgemäßen Immobilien untergebracht, die aktuellen arbeitsrechtlichen Ansprüchen nicht mehr genügen. Selbst Sanitäranlagen für weibliche Feuerwehrkräfte fehlen. Wer diesen Zustand verlängert, bringt den Ehrenamtlern, die nicht selten im Einsatz Kopf und Kragen riskieren, keinerlei Wertschätzung entgegen.“

Klepper vermisst einen Aufschrei

Besonders bedauerlich findet Klepper, „dass sich weder die Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehr noch die Bürgerschaft in die öffentliche Debatte einbringen. Hier stellt sich eine winzige Minderheit ohne triftigen Grund dem Gemeinwohl in den Weg. Dass da trotzdem viele schweigen, kann ich nicht verstehen.“

Detlef Reinke geht sogar noch einen Schritt weiter: „Wenigen dürfte bekannt sein, dass einige Anwohner ungenehmigt die eigenen Gärten auf öffentlichen Grund ausgedehnt haben. Auf der anderen Seite sind sie nicht bereit, eine Gemeinschaftseinrichtung in ihrer Nachbarschaft zu dulden. Es wird Zeit, diesen Menschen deutliche Grenzen zu setzen. Die CDU-Fraktion wird deshalb einen Antrag einbringen, in dem wir die Verwaltung mit dem Einzug der Flächen beauftragen.“