Breckerfeld. Die Breckerfelder Einsatzkräfte rücken unter anderem pandemiebedingt zu mehr Einsätzen aus. Ein Rückblick und ein Ausblick.

Es war ein herausforderndes Jahr für die Breckerfelder Feuerwehr. Und das ist – so wie fast überall – vorwiegend Corona zuzuschreiben. „Die Einsatzzahlen sind um etwa 22 Prozent gestiegen“, sagt Andreas Bleck, Leiter der Breckerfelder Feuerwehr.

Zu 170 Einsätzen rückten die Einheiten aus – im Vorjahr waren es 139. „Die höheren Zahlen lassen sich leicht erklären“, so Bleck. Unter anderem war die Feuerwehr wegen der epidemischen Lage auch dafür zuständig, die Corona-Schutzmaterialien mit einem Transportfahrzeug in einer Verteilerstelle in Schwelm abzuholen und sie an die entsprechenden Einrichtungen, wie das Seniorenzentrum, zu verteilen. „Allein das macht um die 20 Fahrten aus“, so Bleck.

Die Einsätze

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Ein Einsatzschwerpunkt sei aber nicht zu erkennen. 16 Brandeinsätze gab es, 13 Verkehrsunfälle oder Verkehrsbeeinträchtigungen. „Tatsächlich fällt auf, dass die Zahl der Unfälle rückläufig ist“, so Bleck. „2019 waren es noch 23 Unfälle.“ Auch hierbei sieht er einen der Gründe in der Corona-Lage: „Dadurch, dass viele im Homeoffice waren und viel Zeit zuhause verbracht haben, hat sich natürlich auch der Verkehr beruhigt.“

Ein Einsatz, der die Feuerwehr besonders beschäftigt hat, war der große Sturm „Sabine“. „Das war der größte und spektakulärste Einsatz für uns“, so der Leiter. Auch die anhaltende Trockenheit und die somit steigende Waldbrandgefahr sei ein Thema, das die Feuerwehr auf dem Schirm hat: „Wir hatten einen größeren Flächenbrand. Aber abgesehen davon sind wir glimpflich davongekommen.“

Die Corona-Lage

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Die größte Herausforderung bleibt auch bei der Breckerfelder Feuerwehr die Corona-Lage. „Dadurch hat sich viel verändert“, gibt Andreas Bleck einen Einblick. Relativ zu Beginn der Pandemie im März hätte man die Übungsdienste aufteilen müssen: Wo zuvor eine ganze Einheit teilnahm, musste dann in kleinere Gruppen aufgeteilt werden. Eine planerische Herausforderung.

„Es gibt außerdem die Anordnung, die Aufenthalte auf der Wache möglichst kurz zu halten. Hier besteht Maskenpflicht, ebenso im Einsatzwagen. Die Maßgabe ist außerdem, Fahrzeuge und Wachen zu belüften.“

Seit einigen Monaten nun können aber gar keine Übungseinsätze mehr für die Einheiten stattfinden. „Wir müssen derzeit auf Präsenzübungen verzichten.“ Auch wenn es schwierig sei: „Alle gehen sehr verantwortungsbewusst mit dem Thema um“, will Andreas Bleck betonen.

Der Ausblick

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Die anlaufenden Impfungen machen nun auch bei der Feuerwehr Hoffnung: „Es ist natürlich so, dass unter den aktuellen Regeln auch die Kameradschaft und der Zusammenhalt zu leiden haben“, sagt Bleck. Keine Präsenzübungen, keine Treffen auf der Wache: „Das trifft vor allem auch die Jugendfeuerwehr. Die Jugendlichen fahren ja auch nicht zu Einsätzen raus und können sich somit vor Ort nicht sehen.“

Nach den Einsätzen – gerade den belastenden – könnten sich Kameraden zwar untereinander austauschen. Aber auch hier sei die Maßgabe, die Gespräche so kurz wie möglich zu halten. „Eine freiwillige Feuerwehr lebt vor allem vom Zusammenhalt. Gerade der Austausch und die Treffen vor Ort stärken dieses Gefühl. Das fehlt uns allen, das kann ich glaube ich sagen“, so Bleck.

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Mit Blick auf das neue Jahr lässt sich jetzt bereits sagen, dass es einsatzreich für die Kräfte gestartet ist: „Bis jetzt (Stand 25. Januar), sind wir 26 Einsätze gefahren. Zum Vergleich: im Januar 2020 waren es 11“, sagt der Leiter, der, ebenso wie alle anderen, auf eine schnelle Rückkehr zur Normalität hofft.