Hohenlimburg. Der Steinbruch in Hagen-Hohenlimburg soll erweitert werden. Doch aus dem Regionalrat kommt erste Kritik auf.

Dieser Satz in einer Pressemitteilung des Regionalrates der Bezirksregierung Arnsberg lässt aufhorchen: „Für die im jetzigen Regionalplanentwurf vorgesehenen Erweiterungspläne für den Steinbruch „Ahm“ bei Hagen signalisieren alle Fraktionen schon jetzt ihre grundsätzlichen Vorbehalte.“ Gemeint ist die Erweiterung des Steinbruchs der Hohenlimburger Kalkwerke gen Osten.

Hermann-Josef Droege als Vorsitzender des Regionalrates berichtet von einer intensiven Debatte in der Sitzung des Gremiums zur Steinbrucherweiterung. Im Kern geht es um zwei Dimensionen. Erstens: Das bisherige Steinbruch-Areal liegt auf Gebiet des Regionalverbandes Ruhr (RVR), dessen östliche Grenze Hagen ist. Die von den Kalkwerken gewünschte und von einer Bürgerinitiative bekämpfte Erweiterungsfläche am „Ahm“ liegt im Gebiet des künftigen Regionalplanes Südwestfalen. Das ist die eine Schwierigkeit bei den Planungen.

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Regionalrats-Vorsitzender beschreibt das Verfahren als völlig offen

Die andere ist inhaltlicher Natur: „Bei den Beratungen spielen natürlich auch Dinge wie der Naturschutz, Befindlichkeiten von Bürgern oder eine Einordnung, ob an dieser Stelle weiter abgebaut werden muss, eine Rolle“, sagt Hermann-Josef Droege und beschreibt das Verfahren als völlig offen.

Das Verwaltungsgericht Arnsberg hatte zu Jahresbeginn 2019 in einem Eilverfahren einen Antrag abgelehnt, den die Bürgerinitiative Letmathe für den „Erhalt des Ahm“ gegen die Stadt Hagen eingereicht hatte. Die Bürgerinitiative wollte die von der Stadt an die Kalkwerke erteilte Genehmigung zur Erweiterung des Steinbruchs vorläufig blockieren. Das Gericht lehnte das ab. Wie mehrfach berichtet, hatte die Stadt Hagen am 20. Juni 2018 den Hohenlimburger Kalkwerken die Abbaugenehmigung für die rund 5,1 Hektar große Fläche erteilt.

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Das mögliche Plus an Gewerbesteuern landet nicht in Iserlohn, sondern in Hagen

Das ist ein weiteres Problem, wenn es um die Erweiterung des Steinbruches geht. Die Stadt Hagen tritt hier als Mitglied im RVR als Genehmigungsbehörde auf. Es ist sogar so, dass ein Plus an Gewerbesteuern, das durch die Erweiterung entsteht, in der Hagener Stadtkasse landet und nicht in der Iserlohner. Und dabei würde auf Iserlohner Gebiet erweitert. „Wir erwarten, dass der Regionalrat die Planungen gründlich durchführt und uns bei einer Ablehnung der Erweiterung eine Alternative vorschlägt“, sagt Kalkwerke-Geschäftsführer Christian Lange. Für ihn sichere die Erweiterung den Abbau von Baustoffe, die die Industrie aktuell und in den nächsten 35 Jahren dringend benötige. 13 Kilometer Wanderwege seien rund um den Ahm vorhanden. Die Erweiterung verschlinge nur einen geringen Teil.