Hohenlimburg. Was viele Hundebesitzer in Hagen seit Jahren fordern, wird an diesem Standort jetzt Wirklichkeit. Die Hintergründe.
Im Stadtbezirk Hohenlimburg soll die zweite Hundewiese in Hagen entstehen. Die Bezirksvertretung Hohenlimburg folgte am Mittwoch einstimmig einem Antrag der Bürger für Hohenlimburg (BfHo), die Einrichtung einer solch begehrten Wiese an zwei Standorten in Hohenlimburg zu prüfen.
„Es gibt eine solche Wiese bereits in Haspe im Ennepe-Park und sie wird sehr gut angenommen", verwies Frank Schmidt (BfHo) auf die aus Sicht von Hagener Hundehaltern dringend benötigten Flächen. Bei Hundewiesen handelt es sich um Auslaufflächen, auf denen die allgemeine Leinenpflicht nicht gilt. Da es sich aber um eine Grünfläche handelt, gilt sehr wohl das Landeshundegesetz. Und laut dem müssen
gefährliche Hunde wie American Stafforshire, Pittbulls oder Rottweile
r trotzdem angeleint werden.
In Hohenlimburg will die Politik nun zwei Standorte prüfen lassen. Im Bereich Lennewiese unterhalb des Damms zum Lennepark. „Aufgrund der hohen Hundefrequenz hier erscheint der Standort in der Nähe der Kettenbrücke ideal“, erklären die BfHo.
Das Problem ist das Hochwasser, das die Fläche überschwemmt
Allerdings, das erklärt auch die Fachverwaltung, gehört die Fläche zum Überschwemmungsgebiet, was einer Realisierung im Wege stehen könnte. „Das wissen Hundebesitzer aber doch und sie sehen doch auch, wenn die Fläche an ein paar Tagen im Jahr überschwemmt ist. Für uns würde das trotzdem passen“, so Frank Schmidt.
Als Alternativfläche soll eine Wiese in der Straße Im Kley vor den Hausnummern 10a, 10b und 10c ins Auge gefasst werden. Hier, so ergab es sich in der Diskussion während der Sitzung, könnten allerdings Anwohner etwas dagegen haben, die sehr nah an der Fläche leben, die man auf dem nebenstehenden Lageplan (Vorschlag 2) sehen kann.
Hagen kassiert die höchste Hundesteuer in ganz NRW
Das Thema Hundewiese hat seit Jahren einen immensen Druck in Hagen.
Die Stadt verlangt ihren Bürgern in ganz NRW
die höchste Hundesteue
r
ab. Die Hundesteuer beträgt jährlich, wenn von einem Hundehalter oder von mehreren Personen gemeinsam nur ein Hund gehalten wird, 180 Euro. Wenn zwei Hunde gehalten werden, sind es 210 Euro je Hund und wenn drei oder mehr Hunde gehalten werden, 240 Euro je Hund.
Tierschutzverein und Hundehalter hatten in der Vergangenheit immer wieder gegen die Höhe der Steuer im Vergleich zu anderen Kommunen protestiert. In Breckerfeld zahlt man für den Ersthund nur 108 Euro, in Iserlohn 90 und in Nachrodt-Wiblingwerde nur 75 Euro.
Eine Steuer ohne Gegenleistung: Man darf keine Hundewiese „erwarten“
„Auch wenn man aus einer Steuer keine Gegenleistung ableiten darf, ist der Wunsch vieler Hundebesitzer nach solchen Freilaufflächen auch angesichts der hohen Steuer nachvollziehbar“, sagt Frank Schmidt. In ganz Hagen werden aktuell 9948 Hunde gehalten.
Bereits 2016 hatten sich beispielsweise Hundehalter aus Altenhagen und Boelerheide für eine Hundewiese im Hameckepark eingesetzt. Der Park gilt als größte öffentliche Grünfläche in Hagen. Die Verwaltung fand die Einrichtung eines solchen eingezäunten Bereiches aber damals zu teuer. Im Hohenlimburger Fall aber erklärt die Stadt, dass in der Haushaltsplanung 2022/2023 sogar eine Einzäunung, Bänke und Müllbehälter finanzierbar wären. Sofern das auf einer Hochwasserfläche realisierbar ist.
Andrea Peuler-Kampe von den Grünen erinnerte allerdings daran, dass es auf der Lennewiese eine Bärenklau-Problematik gebe, die zu berücksichtigen sei.