Altenhagen/Boelerheide. . Hundehalter aus Altenhagen und Boelerheide setzten sich für eine Hundewiese im Hameckepark in. Die Stadt Hagen hat jedoch dafür keine Geld.
- Im Hameckepark werden Hundehalter beschimpft.
- Auch tätliche Angriffe gab es schon.
- Hundewiese soll Konflikte entschärfen.
Eigentlich ist er ein Paradies, dieser Hamecke-Park. Vielleicht nicht an diesen kühl-nassen Wintertagen, aber doch immer, wenn die Sonne ihre warmen Strahlen schickt. Und trotzdem gibt es in diesem Paradies ein paar Baustellen. Eine große ist das Miteinander: das Miteinander von Grillfraktion, Radfahrern und Hundehaltern.
Die Szenen, die Kerstin Fontana, Claudia Hannig und Corinna Cramer beschreiben, wenn sie mit Marley, Kim und Ally durch den großen Park spazieren, erinnern an den Wilden Westen: „Was man sich hier als Hundehalter gefallen lassen muss, das geht wirklich nicht mehr“, sagt Kerstin Fontana, „wir werden beschimpft und verfolgt.“ Und Corinna Cramer erzählt, wie ein Mann mit einem Knüppel erst auf Mischlingshündin Ally und dann auf sie selbst losgegangen sei. Ausrufe wie „Wenn sie näher kommen, drehe ich ihrem Hund die Gurgel um“ seien noch die harmloseren.
Probleme mit Radfahrern
Hinzu kämen die Konflikte mit Radfahrern, die den Park zu ihrem Revier erklärt hätten. „Die rasen hier mit 30 bis 40 Stundenkilometer durch“, sagt Kerstin Fontana, „so schnell kann man seinen Hund gar nicht zur Seite nehmen.“
Hagen hat höchste Hundesteuer in Nordrhein-Westfalen
Die Hundesteuer war in Hagen zuletzt 2014 deutlich erhöht worden. Seither sind 180 Euro pro Jahr für den ersten Hund fällig.
Damit liegt Hagen an der Spitze in Nordrhein-Westfalen und das, obwohl auch andere Kommunen angezogen haben.
Verl beispielsweise verlangt laut Steuerzahlerbund nur 24,60 Euro pro Hund und liegt am anderen Ende der Rangfolge.
Kerstin Fontana, Claudia Hannig und Corinna Cramer, so sagen sie, zählen zu jenen, die immer mit dem Hundebeutel im Park unterwegs sind und die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner von Wegen und Wiesen sammeln. „Aber da muss man gar nicht drum herumreden“, sagt Claudia Hannig, „es gibt auch Hundehalter, die das nicht interessiert. Insofern kann ich an dieser Stelle die Wut anderer Park-Nutzer durchaus verstehen.“
Eine Hundewiese, so erklären die Hundehalter, könnte viele dieser Probleme lösen und das Miteinander friedlicher gestalten. Ein abgezäuntes Areal, in dem sich die Tiere frei bewegen können und niemanden stören. „Der Park ist weitläufig“, sagt Kerstin Fontana, „da gibt es Flächen, die nicht genutzt werden.“
Zusätzliche Kosten
Mit ihrer Idee haben sich die Halter an die Stadt Hagen gewandt. Doch die winkt ab: „Im Grunde ein guter Gedanke“, erklärt Stadtsprecher Thomas Bleicher, „aber es handelt sich dabei um eine freiwillige Leistung. Die dürfen wir als Nothaushaltskommune nicht erbringen.“ Da helfe es auch nicht, dass sich die Hundebesitzerinnen bereiterklärt haben, selbst Sponsoren für das Projekt zu suchen. „So eine Wiese und der Zaun müssen ja auch gepflegt und gesäubert werden. Und spätestens da verursachen wir zusätzliche Kosten.“
Kerstin Fontana, Claudia Hannig und Corinna Cramer können das nicht verstehen. „Wir zahlen ja Hundesteuer. Da können wir doch erwarten, dass in dieser Stadt auch mal etwas für Hunde getan wird.“ Darüber hinaus bieten sie an, sich selbst um das Areal zu kümmern.
Verträge problematisch
Für die Stadt ist das jedoch kein Argument: Die Pflege müsse dauerhaft gewährleistet sein. Und da seien selbst entsprechende Verträge mit Vereinen (also erst recht mit Privatpersonen) problematisch.
Auch in der Bezirksvertretung Nord hat man über das Thema diskutiert. „Die Ausgaben liegen aber im vierstelligen Bereich“, so Heinz-Dieter Kohaupt, „bei allem Verständnis für die Situation: Aber da sind uns als Politiker auch die Hände gebunden.“