Breckerfeld. Nirgendwo im Ennepe-Ruhr-Kreis ist die Resonanz auf Art-EN so groß wie in Breckerfeld. 22 Künstler zeigen ihre Werke in 34 Geschäften.

Innenstädte im ganzen Ennepe-Ruhr-Kreis sollen zu einem Museum werden. Und das kleine Breckerfeld steht trotz seiner Randlage irgendwie im Mittelpunkt. Denn in keiner anderen Stadt beteiligen sich so viele Künstler und so viele Geschäfte am Projekt Art-EN (Kunst-EN) wie vom 27. November bis 13. Dezember in Breckerfeld.

34 Geschäfte und 22 Künstler machen in der Hansestadt mit. „Das ist eine unglaubliche Resonanz“, sagt Johannes Dennda, Vorsitzender des Museumsvereins und selbst Künstler, der gemeinsam mit Thomas Lay, Vorsitzender des Heimatvereins, und einem Team um den Fotografen Christof Wippermann, Rita Wehling (Kunstfreunde) und Lothar Henn (Künstlergilde) vor Ort die Aktion angestoßen hat und begleitet. „Mit dieser Resonanz sind wir im gesamten Kreis Spitze. Es ist einfach schön zu sehen, wie schnell die Organisation eines solchen Projektes funktionieren kann. Anderswo sind die Wege wesentlich länger und es mag an Menschen fehlen, die Lust haben, sich einzubringen.“

Museumsnacht Breckerfeld dient vor Ort als Pilotprojekt

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Was auch daran liegt, dass es Johannes Dennda und seinen Mitstreitern mit der Breckerfelder Museumsnacht bereits vor einigen Jahren gelungen ist, ein ganz ähnliches Format zu etablieren. Der Unterschied: Während bei der Museumsnacht Geschäftsinhaber die Gäste auch in ihren Ladenlokalen empfangen, werden diesmal die Schaufenster zu einer großen Galerie.

„Für die Museumsnacht hätten wir aufgrund des großen Zulaufs in diesem Jahr zum ersten Mal die Frankfurter Straße in der Innenstadt für den Verkehr gesperrt“, so Dennda, „aber leider mussten wir wegen der Ausbreitung der Corona-Pandemie die Veranstaltung absagen. Wir wollen die Menschen animieren, Breckerfeld auf eine andere Art kennenzulernen. Wir empfehlen, nicht nur die Hauptstraße zu nutzen, sondern auch durch die kleinen Gassen zu spazieren. Da kann man das mittelalterliche Breckerfeld erleben.“

In der Corona-Zeit an der frischen Luft unterwegs

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EN-Art aber passt – auch zu Corona. Die Besucher sind an der frischen Luft unterwegs, sie spazieren von Schaufenster zu Schaufenster und können – so sie denn von außerhalb kommen – zur Orientierung einen Flyer und eine interaktive Karte nutzen. Die wiederum hat der Stadtmarketingverein vor einiger Zeit an den Start gebracht und man kann sie sich überall in der Innenstadt per ausgehängtem QR-Code ganz einfach auf das Smartphone holen.

„Die Idee Art-EN wird funktionieren“, sagt Thomas Lay, „als wir davon gehört haben, haben wir sofort gesagt: Das ist etwas für uns und uns auf die Suche nach Läden und Künstlern begeben.“ Warum sie so gut passt, diese Idee? „Weil es eines unserer Ziele ist, Breckerfeld auch als Kulturstandort zu etablieren“, sagt Dennda, der mit seinem rührigen Team im Heimatmuseum in jedem Jahr ein attraktives Programm mit Ausstellungen, Konzerten, Lesungen, Kabarett und Kinoabenden zusammenstellt. Nichts davon konnte in diesem Jahr stattfinden. „Veranstaltungen wie diese prägen das Image unserer Stadt.“

Neue Teilnehmer auch für die Breckerfelder Museumsnacht

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Darüber hinaus glauben Lay und Dennda fest, dass auch die Museumsnacht auf Dauer von Art-EN profitieren wird und die Aktionen nicht etwa in Konkurrenz zueinander stehen. „Es ist uns gelungen, auch Ladenbesitzer wie die Bäckerei Arnold oder Metzger Wiebel zu begeistern, die bei der letzten Museumsnacht noch nicht dabei waren“, so Johannes Dennda. „Wir haben die Hoffnung, dass wir so die Anzahl derjenigen, die sich an der nächsten Museumsnacht beteiligen, noch einmal steigern können.“