Breckerfeld. Kultur auch an ungewöhnlichen Orten: Zweite Museumsnacht in Breckerfeld lockt Hunderte Besucher an. Die stürzen sich mit Vergnügen in die Kunst.
Musik in den Gassen, jede Menge Kunst in Geschäftsräumen, fröhliche Menschen flanieren durch Breckerfeld. Das war die zweite Museumsnacht an einem herrlichen Sommerabend.
„Wirf die Sorgen über Bord“, empfahl die Dixie-Band „Bäng Bäng“ musikalisch zu Beginn am Alten Ostring, und der Nachtwächter in Gestalt des Stadtmarketings-Vorsitzenden Hubertus Wieja tänzelte voraus. So ging es durch das historische Breckerfeld, und die vielen Besucher – auch aus Nachbarstädten – hatten sich die Band-Empfehlung zu Herzen genommen. Weinflaschen wurden entkorkt vor dem Geschäft „Wein und Fein“, Menschentrauben bildeten sich und viele steuerten gezielt die Kunst an.
So bei den Kunstfreunden Breckerfeld, die auch ihre Werke erklärten. Hier die Bilder z. B. von Hans Pfingsten, fast wie Fotografien wirkend, und da farbenprächtige Blumen, gemalt von Doris Bremer. Alle acht Mitglieder der Vereinigung unter Vorsitz von Rita Wehling präsentierten ihre vielfältigen Werke. Careen Jürgens stellte im Restaurant „Mama Mia“ aus, und Sabine Schulte von der Künstlergilde Hagen war bei „Lammerding und Pfeiffer“ mit ihren Froschbildern im Gespräch.
Illuminierter Kircheneingang
Mit großflächigeren Bildern vertreten war Claudia Kuhnig-Bauer sowohl in der Weinhandlung, beim Grill „Halikarnas“ als auch im Friseursalon Schourp. Dort war festzustellen: man kennt sich. Beim Sektchen wurde geplaudert. Die Gäste hörten Musik von Fabiene Dewenter und lauschten der Autorin Sabine Schmidt.
Weiter auf Kunst-Tour: Schwarzlichtbilder von Markus Nottke, dort, wo sonst Fitness im Mittelpunkt steht, bei Provital Fitness. Wenige Meter weiter: Bilder von Charlotte Maurer in der Konditorei Pfingsten. In der AVU-Beratungsstelle erklärte Susanne Schmaling historische Fotos, so auch vom Bau der Ennepetalsperre. Imke Braselmann, eine vielseitige Künstlerin, präsentierte Fotos, Bücher Postkarten und Silvia Ferron Gartenkunst in der Physiotherapie-Praxis von Anke Buscher.
Dass Fotos Kunstwerke sind, war ebenfalls bei Wippermann-Design bei Livemusik zu entdecken. Kevin Winterhoff und Christof Wippermann stellten aus. Ulrike, Lisa und Paul Wippermann waren mit Kunstwerken im „Fachwerk“ vertreten. Speziell designte Blumenkunst gab es bei Breer-Rosin zu sehen. Kunst von Doris Kleffner und Oldtimer des Automobilstammtisches Breckerfeld sowie Musik der Original Wurzer ließen die Besucher zu Kraftfahrtzeug Günther außerhalb der Stadtmauer pilgern.
Als die „Gospeltrains“ auftraten, war die ev. Jakobuskirche gut gefüllt. Eine Sommerabendstimmung, die Herzen berührte. Musik gab es zu jeder vollen Stunde, auch dabei war der Posaunenchor. Johannes Dennda ist ja nicht nur Organisator, sondern auch Künstler. Seine Schwarzlicht-Installationen und Fotografien von Joachim Schwingel waren Blickpunkte im hinteren Teil des schönen Gotteshauses, dessen Eingang bei Eintritt der Dunkelheit illuminiert wurde.
Organisatoren zufrieden
Es war schon spät, als Organisator Johannes Dennda mit Mitstreitern etwas geschafft und dennoch so glücklich im Stadtmuseum saß. „Alles ist bestens gelaufen. Die Besucher sind in die Geschäfte gegangen. Es gab Begegnungen. Wunderbar.“
Während die Museumsnachts-Macher ihre Mitternachtssuppe löffelten, swingte es oben im kleinen Museumssaal. Das Dressmann Swing-Trio spielte u. a. Stücke von Frank Sinatra. Zuvor hatte das Posaunenquintett „Tiefklang“ Film- und Popmusik im alten Gemäuer erklingen lassen.
Und wer nach dem offiziellen Schluss durch den Alten Ostring zum Parkplatz ging, der sah, dass doch noch nicht alles vorbei war. Junge Mauer-Läufer genossen Pizza im Freien, und bei Immobilien Martin-Perez war die Kunstszene noch vergnüglich vertreten. Brigitte Skerra, Gisela Senger, Silvia Steffen und Heike Slawisch stellten dort ihre Werke vor.
Direkt nebenan im Restaurant „Zum Wildling“ gab es nicht nur eine Wildschweinbratwurst, sondern auch Kunst dazu mit Bildern von Dagmar Rust.
Bilanz: Hunderte von Menschen hatten die Empfehlung der Dixie-Band angenommen und sich vergnügt und auch wissbegierig in die Kunst gestürzt.