Hagen. Die Corona-Krise bedroht in Hagen immer mehr Existenzen. Verschärft wird die Situation durch die Ergebnisse des Corona-Gipfels.

Hagener Gastronomen, Händler und Kulturschaffende blicken mit großer Sorge auf die verschärften Corona-Maßnahmen, die Bund und Länder am Mittwoch beim Corona-Gipfel beschlossen haben.

Die neuen Regeln könnten schon sehr bald auch in Hagen greifen.

Die Gastronomie

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Das Steakhaus „Rustica“ in der Hagener Innenstadt betreibt Bernard Tomas. „Ich kann die Politik verstehen, vielleicht würde ich ähnlich entscheiden. Aber wenn wir jetzt wieder schließen müssen, ist das ein harter Schlag“, so der Gastronom.

„Ich denke, wir werden auch einen zweiten Lockdown überleben. Aber viele Kollegen bringt das in Existenznöte.“ Wie gravierend letztlich die Folgen seien, hänge auch davon ab, wie lange die Schließung, die jetzt in den umsatzstärksten Monaten drohe, tatsächlich andauere. „Man merkt aber schon jetzt, dass aufgrund der Corona-Situation ohnehin weniger Gäste zu uns kommen.“

Der Einzelhandel

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Rosa Floria betreibt ein Schmuck- und Dekogeschäft in der Kampstraße. Geschäfte sollen nach dem neuen Maßnahmen-Paket zwar geöffnet bleiben. Es soll aber sichergestellt werden, dass sich in den Geschäften nicht mehr als ein Kunde pro 25 Quadratmeter aufhält. „Bei 75 Quadratmetern Verkaufsfläche bleibt nicht mehr viel“, blickt die Betreiberin besorgt auf die kommenden Wochen.

Gerade die Vorweihnachtszeit mache einen großen Teil ihres Umsatzes aus. „Wir haben den ersten Lockdown dank staatlicher Hilfen ganz gut überstanden. Die neuen Regeln würden für mich – ich betreibe das Geschäft derzeit alleine – aber wieder massive Umsatzeinbußen bedeuten.“

Die Kosmetikbranche

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Kosmetikstudios, Massagepraxen oder Tattoostudios droht hingegen wieder eine dauerhafte Schließung. „Wir haben schon durch den ersten Lockdown viele Kunden verloren“, blickt Svjetlana Müller-Najdek, die das Studio „Nails & More“ in der Heinitzstraße betreibt, wo neben Fußpflege, und Nageldesign auch Gesichts- oder Wimpernbehandlungen angeboten werden.

„Für viele Maßnahmen haben wir Verständnis, aber eine Schließung wäre für uns eine Katastrophe. Zumal wir ein gutes und strenges Sicherheitskonzept haben. Wir desinfizieren alle Türklinken und Flächen mehrmals täglich, tragen dauerhaft Masken“, sagt die Inhaberin. Vier Angestellte sind im Studio beschäftigt, die Fix-Kosten laufen weiter.

Die Kulturstätten

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Auch Kulturstätten wie der Hasper Hammer sehen mit Schrecken in Richtung Shutdown. „Wenn wir wieder schließen müssten, wäre das eine Katastrophe“, sagt Kulturmanagerin Ina Göbel und erinnert sich an die Zeit von Mitte März bis Ende August, als die Türen der kulturellen Begegnungsstätte geschlossen bleiben mussten, nur ungern zurück.

Am Freitag, so der Plan, tritt die A-cappella-Gruppe „Basta“ in der Hammerstraße 10 auf, am Samstag die musikalische Kabarettistin Kathie Freudenschuss. „Wir vergeben nur wenige Plätze, achten auf den vorgeschriebenen Abstand und dokumentieren nicht nur den Namen eines Besuchers, sondern auch die Nummer des Stuhls, auf dem er gesessen hat“, versichert Ina Göbel und ergänzt: „Wir verfolgen nun aufmerksamer denn je die Nachrichten und warten ab, was beschlossen wird.“