In Breckerfeld ist der Wähler durch einen Ratsherrn vor der Wahl getäuscht worden – findet WP-Redakteur Jens Stubbe.

Jetzt also doch: Wolfgang Duchscherer vollzieht den Rücktritt vom Rücktritt. Und das ist eine Frechheit.

Dabei geht es nicht darum, was sich an jenem verhängnisvollen Samstag am Einkaufszentrum Breckerfeld zugetragen hat. Tatsache ist: Duchscherer hat nach dem Kinnschlag und vor der Kommunalwahl angekündigt, sich zurückzuziehen. Frei nach dem Motto „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?“ macht er nun – nach der Wahl – munter weiter. Er hat den Wähler getäuscht und belogen.

Duchscherers Beweggründe bleiben schleierhaft

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Was ihn reitet? Das erfahren wir nicht. Vielleicht ist es Altersstarrsinn gepaart mit der trügerischen Annahme, dass man selbst doch unverzichtbar für die Breckerfelder Politik sei. Dass die Grünen vielleicht auch gerade deshalb nach der Affäre nicht abgestraft worden sind, weil klar war, dass der Verursacher nicht weitermacht – auf diesen Gedanken kommt Duchscherer nicht.

Die Partei geht auf Distanz und verliert ein Mandat. Damit setzt sich der neue Rat noch vor seiner ersten Sitzung anders zusammen, als der Wähler es wollte. Auch das ist bitter.