Breckerfeld. Die Breckerfelder bewerten die Angebote für Kinder und Jugendliche gut. Wie die Politik die Bewertung sieht - und was noch passieren soll.

Nur die Sicherheit (2,03) und das Gemeinschaftsgefühl (1,81) schneiden beim großen WP-Heimatcheck besser ab: In der großen Umfrage bescheinigen die Breckerfelder ihrem Ort eine – in Schulnoten – gute Kinderfreundlichkeit (2,04); die Hansestadt schneidet somit noch deutlich besser ab als beispielsweise Hagen.

„Mein Mann, meine beiden Kinder und ich wohnen sehr gerne in Breckerfeld und können uns zum Leben keinen schöneren Ort vorstellen. Sehr gut finden wir, dass sehr viele Sportangebote für Groß und Klein vorhanden sind. Insbesondere die Schwimmhalle ist für so einen Ort ein Highlight“, erklärte die Breckerfelderin Claudia Drahokoupil ihre gute Bewertung.

Fehlender Bolzplatz ist weiter Thema

Die Hansestadt punktet bei den Bürgern vor allem mit einem vielfältigen Angebot – gerade in Sachen Freizeit und durch das Engagement der Vereine in der Stadt. Positiv in der Bewertung – vor allem im Vergleich mit der Nachbarkommune Hagen – wirken sich auch die deutlich niedrigeren Kita-Gebühren aus. Vor allem rückten aber Spielplätze und die Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche bei der Umfrage in den Fokus. Gerade für junge Familien ein wichtiger Standortfaktor, um sich vor Ort wohlzufühlen.

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Ein Dorn in Auge ist bei vielen weiterhin der immer noch fehlende Bolzplatz (wir berichteten). Bei einem Breckerfelder Schüler war das unter anderem auch der Grund für Abzüge in der Benotung, „da ich mir, als ich noch jünger war, immer einen guten Bolzplatz in Breckerfeld gewünscht hatte, und das einzige, was man geboten bekommt, ist ein roter Ascheplatz am Schulhof, ein Schotterplatz am Hansering und zwei Minitore ohne Netze auf abgenutztem Rasen“.

So denkt die heimische Politik über die Kinderfreundlichkeit in Breckerfeld

Ein Thema, das auch die Politik schon lange beschäftigt. So haben sich auch die CDU, die Grünen und die SPD Breckerfeld vor der anstehenden Kommunalwahl am 13. September das Thema auf den Zettel geschrieben und machen sich für eine baldige Umsetzung stark (siehe Boxen).

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Was die heimische Politik ansonsten über die Kinderfreundlichkeit und die Freizeitangebote denkt.

Rainer Giesel, CDU-Spitzenkandidat:

Kinder sind unsere Zukunft. Wir haben in der vergangenen Ratsperiode eine neue Kita-Gruppe geschaffen und die Betreuungsplätze an der Grundschule aufgestockt. Die Mittel für Spielplätze wurden verdoppelt. Kinderfreundlichkeit ist ein zentraler Ansatz in unserer Politik. Die CDU wird sich dafür einsetzen, dass weitere Betreuungsmöglichkeiten geschaffen werden, falls diese erforderlich werden. Hierzu gehören für uns auch bauliche Erweiterungen. Das Jugendzentrum am alten Busbahnhof erfordert eine Modernisierung, die die CDU in der kommenden Legislaturperiode realisieren möchte. Der Neubau eines Bolzplatzes an der Sport- und Freizeitanlage soll mit Zuschüssen des Landes verwirklicht werden. Der Eigenanteil der Maßnahme soll aus städtischen Mitteln bezahlt werden.

Christoph Altenbeck, Grünen-Kandidat:

Alle wichtigen Schulen und Kindergärten sind vor Ort, lediglich fürs Gymnasium und die Uni muss gependelt werden. Spielplätze sind vorhanden und wurden in letzter Zeit auch renoviert. Bei dem ein oder anderen Spielplatz könnte man sich noch kreativere Geräte vorstellen und auch der Bolzplatz am Wengeberg sollte an den Toren und Fangzäunen verschönert werden.

Der geplante Bolzplatz an der Sport- und Freizeitanlage muss in Angriff genommen werden. Zudem könnte der Bolzplatz hinter dem Hansering zu einer Rollschuhfläche weiter entwickelt werden. Eine geeignete Fläche für eine Skaterbahn sollte gemeinsam gefunden werden.

Uli Ferron, FDP-Fraktion:

In der Hansestadt Breckerfeld finden Kinder ausreichend Kindergartenplätze, eine Grundschule mit Offener Ganztagsschule (OGS) sowie eine Sekundarschule. An einem Ausbau bis zum jetzigen Zustand und einer bedarfsgerechten Ausstattung hat die FDP Breckerfeld in allen Gremien immer tatkräftig mitgeholfen. Die Spiel- und Sportanlage an der Wahnscheider Straße war 2004 bei dem Wiedereinzug der FDP in den Rat eines ihrer Hauptthemen.

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Die Spielplätze in Breckerfeld sind zuletzt renoviert worden, sind jedoch leider eher für (Klein)-Kinder ausgestattet. Ältere Kinder und Jugendliche wünschen sich vielfach auch etwas für ihre Altersgruppe. Das Angebot bspw. der Sportvereine ist vorbildlich!

Jürgen Niehaus, Wählergemeinschaft:

In Breckerfeld gibt es viel Natur, die erkundet werden kann. Eltern können die Kleinen guten Gewissens eigene Wege gehen lassen, da unser Ort recht sicher ist. Auch stehen den Kindern viele Spielplätze zur Verfügung. Doch wünscht man sich eine bessere Pflege dieser und mehr Fantasie bei der Gestaltung. Schließlich sollen verschiedene Altersstufen dort Lieblingsorte finden, an denen sie sich ausprobieren können. Und Kinder mit Behinderung müssen mitspielen können.

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Definitiv zu kurz kommen Jugendliche. Sie sollten beim Kulturprogramm stärker berücksichtigt werden und müssen sich einbringen können, z.B. über einen Jugendausschuss, in dem Heranwachsende eine Stimme bekommen, die Gehör auf der politischen Ebene findet.

Arno Förster, SPD-Fraktionschef:

Die Augenblicksbestandsaufnahme lässt eine große Zufriedenheit erkennen, was sich auch eindeutig mit der Wahrnehmung der SPD deckt. Breckerfeld verfügt über ein qualitativ hochwertiges und nach Auskunft des zuständigen Jugendamtes gegenwärtig auch auskömmliches Platzangebot. Ebenso ist das Schulangebot vor Ort mit der Grundschule und der kirchlichen Sekundarschule nicht nur attraktiv und anerkannt, sondern zudem auch ein wichtiger Standortfaktor, der unsere Stadt für junge Familien interessant macht. Für Kinder sind darüber hinaus attraktive Freizeitangebote, in Form von guten Spiel- und ausreichend Bolzplätzen, freien Sportangeboten, sowie Kultur und Weiterbildungsangeboten vor Ort sehr wichtig. Hier sehen wir noch reichlich Handlungsbedarf. Wir setzen uns zudem für eine sozialere Staffelung der Elternbeiträge für Kita und OGS ein sowie für eine Senkung der Elternbeiträge um mindestens 50 Prozent.